Knapper,
aber wichtiger 1:0 Auswärtssieg des FCE in Affoltern am Albis:
Wieder erst in den letzten
Minuten!
Der FC Einsiedeln ist wieder
Spitze. Dank einem knappen, aber nicht unverdienten, 1:0 Auswärtssieg
in Affoltern am Albis löste der FCE Wiedikon an der Tabellenspitze
wieder ab. Den Einsiedler Siegtreffer erzielte Stefan Zehnder mittels direkt
verwandeltem Foulfreistoss, dies erst vier Minuten vor dem Spielende.
Ausgerechnet Zehnder, der zuvor über 50 Minuten auf der Ersatzbank
"schmorte". Zweiter Mann des Spiels war Torhüter Ismet Mujanovic,
der in der 90 (!) Minute einen Foulpenalty des Affolterer Häusermann
hielt und so dem FCE den Sieg sicherte.
Stefan Zehnder (links) nimmt
konzentriert Anlauf zu seinem Freistosstreffer, der dem FCE drei wichtige
Auswärtspunkte einbrachte. |
Kurt Alber (rechts im Bild)
enteilt seinem Affolterer Gegenspieler.Fotos: Sepp Kälin. |
kj. Wieder einmal
die letzten Minuten, wieder einmal die Steigerung in der zweiten Hälfte
und wieder einmal das Glück arg, sehr arg strapaziert. 80, nein fast
90 Minuten erlebten die Zuschauer in Affoltern am Albis ein trostloses,
niveauarmes Spiel mit Fehlzuspielen beiderseits „en masse“. Ein Spiel schlichtweg
zum Vergessen. Ein Auftritt des FCE am Fusse des Albis, der sich nahtlos
an die der vergangenen Jahre anzuschliessen schien. Seit dem 25. Mai 1997,
also beinahe fünf Jahre hatte Einsiedeln im Säuliamt nicht mehr
gewinnen können. Hatte seither dort in drei Spielen dreimal zu Null
verloren und elf Tore kassiert.
Und dann dies. Fünf Minuten vor dem
Ende der regulären Spielzeit wird Einsiedelns Stürmer Stefan
Füchslin fast an der Strafraumgrenze, auf halbrechter Position, gefoult.
Den fälligen Freistoss verwandelt Stefan Zehnder mit links, in die
linke untere Torecke. 1:0, die Führung für den FCE. Der Siegtreffer?
Ein paar Zeigerumdrehungen später,
auf der genau gegenüberliegenden Spielfeldseite. Beat Ochsner „zupft“
bei einem Zweikampf leicht am Leibchen von Skenderovic, der mit dem Ball
am Fuss auf dem Weg in Richtung Einsiedler Tor ist. Der gute Schiedsrichter
Vanzetta pfeift sofort. Strafstoss gegen den FCE. So was! Das darf doch
nicht wahr sein! Bereits ist die Matchuhr angehalten worden, die regulären
90 Spielminuten sind vorüber.
Goalie Mujanovic rettet den Sieg
Der Affolter Häusermann nimmt Anlauf.
Schiesst den Elfmeter aus seiner Sicht in die linke Ecke. Dort, in genau
dieser Ecke ist aber auch der Einsiedler Goalie Ismet Mujanovic, er hat
die richtige Seite geahnt. Er hält! Wieder, unbeschreiblicher
Jubel in den Reihen des FCE. Beim Anhang, auf und neben der Einsiedler
Trainerbank. Noch lässt der Schiedsrichter ein paar Minuten nachspielen,
macht nichts, auch dies übersteht Einsiedeln schadlos. Gewonnen, gewonnen.
Egal wie aber gewonnen!
Die spannende kaum zu überbietende
Schlussphase liess zum Glück vieles des zuvor gesehenen Spiels vergessen.
Eine erste Spielhälfte in der Einsiedeln schwach, sehr schwach war.
Kaum eine Torchance hatte und das Glück für sich beanspruchen
musste. Etwa, als ein Schuss von Schulthess, in der 41. Spielminute, an
den Pfosten und nicht ins Tor ging. Affoltern, das doch so
dringend Punkte gegen den Abstiegskampf benötigen würde, vergab
weiter gute Torchancen zum Teil kläglich.
Ismet Mujanovic und Stefan Zehnder
Wie bereits in den ersten beiden Spielen
in Uster und Zürich Wiedikon steigerte sich das Team von Trainer Kevin
Streule in der zweiten Spielhälfte deutlich, Dominierte nun das Spiel
und den Gegner. Zeigt, dass es bezüglich konditioneller Verfassung
Spitze ist. Dem Einsiedler Sturmduo, Zanetti und Füchslin, Füchslin
gleich mehrmals, wollte aber einfach kein Treffer gelingen. Das schliesslich
Zehnder und Mujanovic neben der geschlossen starken Einsiedler Defensivleistung,
die beiden Matchwinner für Einsiedeln wurden ist eine Geschichte für
sich. Ausgerechnet diese beiden Spieler.
Der eine, der 22jährige Stefan Zehnder,
musste als Folge der Verwarnung aus dem Spiel in Wiedikon, die er sich
infolge Reklamierens geholt hatte, vorerst auf der Bank Platz nehmen.
Er war über diese „Strafmassnahme“ darob gar nicht erfreut und gab
die einzige richtige Antwort auf dem Platz. Er schoss den Siegtreffer.
Es war sein zweiter Saisontreffer. Und der andere, Mujanovic auch dies
eine Geschichte für sich. Er war es gewesen, der beim verlorenen Spitzenspiel
in Wiedikon mit einem leichtsinnigen Dribbling den Ausgleich mitverursacht
hatte. Damals ganz unten und nicht einmal eine Woche später ganz oben.
Schön, diese Geschichten, wie sie halt wirklich nur der Fussball schreiben
kann.
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Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga Regional, Saison 2001/2002,
13. Runde. FC Affoltern am Albis – FC Einsiedeln 0:1 (0:0).
Sportplatz Moos, Affoltern am Albis. -- 146
Zuschauer. -- Schiedsrichter: Enrico Vanzetta (Wallisellen). -- Tor: 86.
Minute Stefan Zehnder 0:1.
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Affoltern a/A.: Pineiro, Rodrigues, Jörg,
Andreas Wälter, Onorati; Skenderovic, Filipovic, Patrick Wälter,
Häusermann; Alkan (62. Nogueiro), Schulthess (76. Meier).
Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Beat Ochsner, Michael
Kälin, Manfred Auf der Maur, Urs Lacher; Pascal Kälin (54. Stefan
Zehnder), Christian Ochsner, Fredy Ochsner (65. Peter Kälin), Kurt
Albert; Stefan Füchslin, Roberto Zanetti (73. Andreas Fegblé).
Bemerkungen: Gute Terrainverhältnisse trotz
strömendem Regen während des gesamten Spiels. Einsiedeln ohne
Marcel Schnidrig, Beat Suter und Roman Schuler (alle verletzt). Affoltern
ohne Dautovski (gesperrt). Ersatztorhüter: Roman Kälin. 41. Pfostenschuss
Schulthess. 90. Mujanovic hält Foulpenalty von Häusermann. Verwarnungen:
32. Jörg (Foul), 36. Alkan (Foul), 46. Schulthess (Reklamieren), 78.
Peter Kälin (Foul), 80. Kurt Albert (Foul), 88. Filipovic (Foul),
90. Beat Ochsner (Foul das zum Penaly führte). Cornerverhältnis:
5:2 (3:0) für Affoltern. |