Brutale
0:6 Auswärtschlappe des FC Einsiedeln im Spitzenkampf beim FC Pfäffikon:
Lattenschuss und Platzverweis
Auslöser für eine Kanterniederlage!
Trainer Kevin Streule (Bildmitte
stehend) versucht seine Spieler nach der deutlichen Niederlage wieder aufzurichten.
Foto: Sepp Kälin. |
Eine
deutliche 0:6 Schlappe kassierte der FC Einsiedeln im Auswärtsspiel
bei Pfäffikon. Nachdem der FCE in der ersten halben Stunde Spiel und
Gegner noch dominiert hatte, kam es später knüppeldick über
die Rot-Schwarzen herab. Innerhalb nur zehn Minuten, vor und nach der Pause,
kassierte der FCE vier Gegentreffer und verlor Urs Lacher nach einem Notbremse-Foul
durch Platzverweis. Einsiedeln, mit dem Abwehrverhalten einer Juniorenmannschaft,
wurde danach ausgekontert wie es im Buche steht. |
kj. War’s das schon? Muss der FCE seine Aufstiegsträume
sechs Runden vor Saisonende bereits begraben. Nach der 0:6 Auswärtsniederlage
in Pfäffikon am letzten Samstag sieht es ganz danach aus. Sechs Punkte
Rückstand auf Pfäffikon, wegen des viel schlechteren Torverhältnis
sind es realistisch gesehen wohl sogar deren sieben Punkte. Trotzdem darf
und wird das Team die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben. Anzeichen
dafür gibt es. Einsiedeln kann von den letzten sechs Spiele deren
fünf auf eigenem Terrain spielen. Der FCE bekommt es dabei allesamt
mit Gegnern aus der hinteren Tabellenhälfte zu tun. Während sämtliche
Spitzenteam noch gegeneinander spielen.
Trainer Kevin Streule hatte erstaunlicherweise
in Pfäffikon Michael Kälin zu Beginn auf der Bank belassen,
hatte ganz nach dem Motto „Never change a winning Team“ derjenigen Equipe
das Vertrauen geschenkt, die zuletzt in Zürich beim FC Kosova gewonnen
hatte. Der einzige Wechsel in der Anfangsformation betraf Christian Ochsner,
der den verletzten Roman Schuler ersetzte. Schuler laboriert weiterhin
an einer Oberschenkelzerrung.
Stefan Zehnders Lattenknaller als
Wende?
Zur höchsten Niederlage für den
FCE seit dem Abstieg aus der ersten Liga, im Jahr 1991, hätte es gar
nie kommen müssen. Einsiedeln dominierte Spiel und Gegner in Pfäffikon
während der ersten halben Stunde völlig. Möglich machte
dies eine sehr konzentrierten Startphase, bei der jeweils der Ball schnell
und sofort weiter gespielt wurde. Später sollten die Einsiedler Angriffe
vornehmlich aus hohen Bällen über das Mittelfeld bestehen. Pfäffikon
wurde am Anfang regelrecht in seine eigene Platzhälfte gedrängt.
Die Gastgeber liessen dies vielleicht auch bewusst geschehen, liegt doch
seine ganz grosse Stärke im Konterspiel mit einem überragenden
Stürmer, Markus Ernst als zentrale Figur.
Der grosse Bruch im Einsiedler Spiel kam
so ab der 30. Minute. Nur wenige Zeigerumdrehungen vorher war vielleicht
die Szene passiert, die das Spiel in andere Bahnen leitete. Stefan Zehnder
hatte einen mustergültigen Angriff „nur“ mit einem Lattenschluss abgeschlossen.
Der eigentliche Knack kam aber knapp vor der Halbzeit. Bereits in der Nachspielzeit
war man, als Pfäffikon in Führung gehen konnte. Einsiedelns
Goalie Ismet Mujanovic konnte einen scharf getretenen Freistoss von Ernst
nicht festhalten. Beim Abpraller reagierte Marc Studer als schnellster.
Platzverweis gegen Lacher und drei Gegentore
innert acht Minuten
Pfäffikon machte nach der Pause schnell
alles klar. In der 47. Minute schaute die Einsiedler Hinternmannschaft
seelenruhig zu, wie Zogg nach einem Eckball zum 2:0 einschoss. Die Vorentscheidung
fiel wiederum nur drei Minuten später, als Bürge einen Foulpenalty
sicher verwertete. Der Einsiedler Verursacher des Strafstoss, mit einem
Foul an Ernst, Urs Lacher, wurde zu allem Überfluss des Feldes
verwiesen. Der alles überragende Ernst spielte auch danach weiterhin
Katz und Maus mit der Einsiedler Abwehr. Das 4:0 in der 55. Minute besorgte
er mit einer feinen Einzelleistung gleich selbst, ebenso wie das
5:0 in der 67. Minute. Leider musste er das Feld später mit Verdacht
auf eine schwere Knieverletzung verlassen.
Resultat hätte noch weit höher
ausfallen können
Der FCE fiel nun völlig von der Rolle,
zeigte wie es Trainer Kevin Streule nach dem Spiel ausdrückte auch
„nicht die gewünschte Reife um das Ergebnis bei numerischer Unterzahl
wenigstens im Rahmen zu halten“. Pfäffikon hätte weit mehr als
nur noch den sechsten Treffer erzielen können, allein schon Björn
Studer scheiterte mindestens drei oder viermal alleine vor dem Einsiedler
Tor an Mujanovic oder an seinen eigenen Nerven.
Sechs Gegentreffer, ein Platzverweis und
fünf Verwarnungen. Der FCE selber erarbeitet sich während des
gesamten Spiels nicht nur kaum Chancen, sondern auch nur einen einzigen
Eckball. Entscheidend über Sieg oder Niederlage war die deutlich grössere,
gesunde Aggressivität die Pfäffikon an diesem Samstag an den
Tag legte.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga Regional, Saison 2001/2002,
15. Runde. FC Pfäffikon – FC Einsiedeln 6:0 (1:0).
Sportplatz Barzloo, Pfäffikon ZH. -- 200 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Errico Francesco (Effretikon). -- Tore: 45. Minute Marc
Studer 1:0, 47. Zogg 2:0, 51. Bürge (Foulpenalty) 3:0, 55. Ernst 4:0,
67. Ernst 5:0, 84. Zogg 6:0.
Pfäffikon: Roth; Alder (60. Bösch), Schuler,
Frei, Gandossi, Marc Studer, Hotz (76. Kamm), Zogg, Bürge, Björn
Studer, Ernst (73. Tastemel).
Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Pascal Kälin,
Manfred Auf der Maur, Andreas Fegblé (45. Michael Kälin), Urs
Lacher; Stefan Zehnder, Fredy Ochsner (57. Beat Ochsner), Christian Ochsner,
Marcel Schnidrig; Stefan Füchslin, Roberto Zanetti (57. Kurt Albert).
Bemerkungen: Ausgezeichnete Spielverhältnisse.
Kurze Regenfälle während des Spiels. Einsiedeln ohne Roman Schuler
(verletzt). Ersatztorhüter: Roman Kälin. 28. Lattenschuss Zehnder.
80. Pfostenschuss Frei. 84. Tor von Tastemel wegen Abseits aberkannt. Rote
Karte: 50. Lacher (Notbremse-Foul das zum Penalty führte). Verwarnungen:
5. Lacher (Foul), 22. Marc Studer (Foul), 29. Fegblé (Foul), 45.
Christian Ochsner (Foul), 60. Schnidrig (Foul), 82. Tastemel (Reklamieren),
89. Beat Ochsner (Foul). Cornerverhältnis: 7:1 (3:0) für Pfäffikon. |