Matchtelegramm

Bessere physische Verfassung entschied für FCE
 

Geglücktes erstes Wettbewerbsspiel des FC  Einsiedeln im Jahr 2002. Zumindest resultatmässig. In Uster gewann das Team von Trainer Kevin Streule dank einem „späten“ Kopfballtreffer von Stefan Füchslin schliesslich knapp, aber nicht ganz unverdient, 1:0. Die bessere physische Verfassung hatte zu Gunsten des FCE entschieden. Uster hatte es vorab in der ersten Spielhälfte verpasste seine Dominanz in Tore umzumünzen. Am nächsten Sonntag kommt es auf dem Zürcher Heuried nun zum grossen Showdown: Der zweitklassierte FC Wiedikon empfängt den Leader Einsiedeln.

Beat Ochsner (links) und Michael Kälin (rechts) im "Nachtspiel" von Uster. Bild: ZO-Online.

kj. Das es am Ende für den FC Einsiedeln in Uster positiv ausgehen würde, danach sah es lange, sehr lange Zeit gar nicht aus. Eher das Gegenteil schien der Fall. Der Gastgebende FC Uster hatte von Spielbeginn weg alles versucht, dieses sogenannte „Sechs-Punkte-Spiel“ zu seinen Gunsten zu entscheiden. Musste er auch, den schliesslich drohte ihm bei einer Niederlage ein vorentscheidender Rückstand von fünf Punkten und der Rückfall auf den fünften Tabellenplatz. Für Einsiedeln sah es da schon etwas besser aus. Der FCE wäre auch mit einer Punkteteilung nicht unglücklich gewesen.
 

Starkes Abwehrverhalten und starker Torhüter

Das Spiel war engagiert und hart umkämpft. Uster und besonders seine beiden wirbligen Stürmer Hofstetter und Ibraimi, bereiteten der FCE Hintermannschaft mehr Mühe als ihr lieb war. Die Einsiedler Vierer-Abwehr hielt aber während 90 Spielminuten dicht, auch dank einem starken Ismet Mujanovic im Tor. Auch dann, als nach 60 Minuten Peter Kälin für Pascal Kälin in Spiel kam und Michael Kälin von der Abwehr ins Mittelfeld vorrückte. Einsiedeln zeigte aber nicht nur in der Abwehr seine neue, starke Tugend, die gesamte Equipe erwies sich als sehr engagiert und mannschaftsdienlich. Jeder kämpfte für jeden. Einfach als richtige Mannschaft eben, ganz den Vorstellungen von Trainer Streule entsprechend. 

Einziger Wermutstropfen für Einsiedeln nach dem Auswärtssieg, der verletzungsbedingte Ausfall des Stürmers Roman Schuler zur Spielhälfte. Schuler, in der Winterpause aus Freienbach zu seinem Stammverein Einsiedeln zurück gekehrt,  musste mit einer Oberschenkelzerrung für die zweite Spielhälfte passen. Sein Ersatz, der Neuzugang vom FC Glarus Kurt Albert, bemühte sich in seinem allerersten Spiel für Einsiedeln redlich, vermochte aber noch nicht ganz zu überzeugen. Schulers Ausfall ist für Einsiedeln umso schmerzlicher als mit Roberto Zanetti (Schulterverletzung) und André Kälin (Rekrutenschule) zur Zeit zwei weitere Stürmer fehlen.
 

Der einzige Einsiedler Eckball der zweiten Spielhälfte führte zum Siegtreffer

Das am Schluss in einem Spiel mit sehr wenigen echten Torchancen ein stehender Ball das Spiel entschied ist nicht ganz untypisch und vor allem im Spitzenfussball schon fast Alltag. Stefan Füchslin (Bild), mit seinem bereits neunten Meisterschaftstreffer, hatte den einzigen Eckball, den Einsiedeln in der zweiten Spielhälfte treten konnte, mit dem Kopf ins Tor verlängert.  Getreten hatte den Corner Fredy Ochsner. Man notierte bereits die 86. Spielminute. Uster konnte auf den späten Gegentreffer nicht mehr reagieren, musste sich auch der guten konditionellen Verfassung der Einsiedler beugen.

Einsiedeln, in der ersten Spielhälfte meist mit Abwehrarbeit beschäftigt, hatte in Hälfte zwei das Geschehen immer mehr in die Platzhälfte des FC Uster verlegt. Uster schien müde geworden zu sein. Müde nicht nur in den Beinen, auch im Kopf. Null Ertrag hatte die Mannschaft aus der vorhergehenden Dominanz eingefahren. Uster war entweder am starken  Einsiedler Defensivverhalten oder wie elf Minuten vor der Pause an Mujanovic hängen geblieben. Der Einsiedler Goalie hatte einen Kopfball von Claudio Paradiso fast schon mirakulös über die Latte gelenkt. Es war die beste Torchance der Gastgeber während des gesamten Spiels gewesen.

Bereits gestern Dienstag abend (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) stand die Streule Elf wieder im Einsatz. In Zürich absolvierte der FCE  das Spiel der fünften Cupvorrunde gegen Affoltern Zürich. Am Sonntag gastiert Einsiedeln neuerlich in Zürich. Auf dem Wiediker Heuried kommt es dann zum ganz grossen Showdown. Der Tabellenerste Einsiedeln könnte seinen zur Zeit engsten Verfolger Wiedikon zurückbinden. 

Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga Regional, Saison 2001/2002, Nachtragsspiel aus der 8. Runde. FC Uster – FC Einsiedeln 0:1 (0:0).

Sportzentrum Buchholz, Uster. -- 150 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Roger Baldinger (Dielsdorf). -- Tor: 86. Minute Stefan Füchslin 0:1.

Uster: Bünter; Kratter (89. Armando Paradiso), Lenzinger, Alvarez, Claudio Paradiso, Fischer (60. Präauer), Kurtesi, Hofstetter (75. Gorisek), Ibraimi, Porcelli, Varrone. 

Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Beat Ochsner, Michael Kälin, Manfred Auf der Maur, Urs Lacher; Stefan Zehnder, Christian Ochsner, Fredy Ochsner, Pascal Kälin (61. Peter Kälin); Stefan Füchslin, Roman Schuler (45. Kurt Albert).

Bemerkungen: Erstes Wettbewerbsspiel im Jahr 2002 für den FCE. Trocken, aber kalte äussere Bedingungen. Einsiedeln ohne Marcel Schnidrig und Roberto Zanetti (beide verletzt). Erstmals mit Kurt Albert (Neuzuzug vom FC Glarus) und Roman Schuler (Rückkehr vom FC Freienbach). Roman Schuler mit Oberschenkelzerrung ausgeschieden. Michael Kälin nach der Einwechslung von Peter Kälin im Mittelfeld auf der Position von Pascal Kälin. Ersatztorhüter: Roman Kälin. Verwarnungen: 9. Hofstetter, 23. Roman Schuler, 27. Stefan Zehnder, 85. Lenzinger (alle wegen Foulspiels). Cornerverhältnis: 4:3 (1:1) für Einsiedeln.