1:2
Niederlage nach einer 1:0 Führung im Spitzenspiel und Verlust der
Tabellenführung an den FC Wiedikon:
Knappe Niederlage in einem
"Remis-Spiel"
Der FC Einsiedeln hat die Chance verpasst
seine Gruppengegner vorentscheidend zu distanzieren. Trotz des zwischenzeitlichen
Führungstreffers von Roberto Zanetti verlor der FC Einsiedeln das
Spitzenspiel der zwölften Meisterschaftsrunde beim FC Wiedikon sehr
knapp mit 1:2. Der FCE hätte sich zumindest ein Unentschieden, anhand
des Spielverlaufs, verdient gehabt. Die Niederlage der Einsiedler
in einer sehr intensiven und kampfbetonten Begegnung macht das Rennen um
den Gruppensieg wieder sehr spannend. Die Streule-Elf verlor mit der Niederlage
die Tabellenführung und liegt nun einen Punkt hinter seinem Bezwinger
Wiedikon auf dem zweiten Rang.
Einsiedelns Sturmduo Stefan
Füchslin (links) und Torschütze Roberto Zanetti (mitte) kommen
einen Schritt zu spät. Wiedikon Goalie Frei hat fängt den Ball
sicher |
Stefan Zehnder (liegend)
muss nach einem Zusammenprall mit dem Wiediker Goalie Frei gepflegt werden.
Fotos: Sepp Kälin. |
kj. Als „grosser
Knüller“ im Matchprogramm des gastgebenden FC Wiedikon angekündigt,
vermochte das Spitzenspiel zwischen Wiedikon und Einsiedeln zwar nicht
ganz zu halten, was es versprach, die Intensität war aber ständig
sehr hoch. Die beiden Equipen setzten sich über 90 Minuten fast ständig
selber matt. Es dominierten die Abwehrreihen. Beidseits waren die Stürmer
bei den defensiven Kräften gut aufgehoben. Fast logisch, dass schliesslich
in einem Spiel zweier fast gleichwertiger Equipen diejenige gewann, die
weniger entscheidende Fehler produzierte.
Einsiedeln konnte, obwohl es in der ersten
Spielhälfte vom spielerisch starken Gastgeber Wiedikon dominiert wurde,
nach knapp einer halben Stunde Spielzeit in Führung gehen. Roberto
Zanetti reagierte nach einem Missverständnis der beiden Wiediker Abwehrspieler
Hering und Berberich am schnellsten und traf zur Einsiedler Führung.
Zanetti konnte nach einer Schulterverletzung, die er sich beim letzten
Vorbereitungsspiel gegen Birmensdorf zugezogen hatte, erstmals von Beginn
weg spielen.
Glückliche Einsiedler Führung
Die Führung des FCE war zu jenem Zeitpunkt
ein sehr guter Lohn für die bis anhin gezeigte Leistung. Vor allem
von den Aussenbahnen, sonst eine Stärke des Einsiedler Spiels, kam
in der ersten Hälfte wenig, bis gar nichts. Wiedikon schien dem grossen
Druck des „Gewinnen müssen“ gewachsen. Die Mannschaft zeigte vor allem
in seiner besseren ersten Hälfte ihre technischen Fähigkeiten,
sowie ihre sehr gute Organisation. Einsiedeln seinerseits spielte eine
Spur aber auch sehr ungenau, überhastet und verlor viele Bälle
unnötig.
Wie bereits in den vorangegangenen Spielen
steigerte sich der FCE aber mit der Fortdauer des Spiels. Zu einem psychologisch
denkbar ungünstigen Zeitpunkt, kurz vor der Pause hatten die Einheimischen
das erste Mal von einem Einsiedler Abwehrschnitzer profitiert. Der sonst
spielerisch sehr starke Einsiedler Goalie Ismet Mujanovic spielte eine
Rückgabe direkt in die Füsse von Micelli. Dieser überlobte
Mujanovic frech und wunderschön zum verdienten Ausgleich für
Wiedikon.
Einsiedelns Trainer Streule brachte in
der Halbzeit für Pascal Kälin, den Neo-Einsiedler Kurt Albert
im rechten Mittelfeld. Dabei hatte Streule eine glückliche Hand. Albert
brachte einigen Druck nach vorne. Einen sehr platzierten Schuss Alberts
vermochte Wiedikons Goalie Frei in der 49. Minuten gerade noch in Corner
zu lenken. Überhaupt verlagerte sich das Spiel immer mehr in die Spielhälfte
Wiedikons. Einsiedeln war dem erneuten Führungstreffer eine Spur näher
als die Stadtzürcher. Etwa Stefan Zehnder, als er in der 64. Spielminute
alleine aufs Wiediker Tor losstürmen konnte und vom Wiediker Goalie
Frei derart hart vom Ball getrennt wurde, dass er längere Zeit gepflegt
werden musste.
Gegentreffer in der eigenen Druckphase
Genau in dieser eigenen, starken Druckphase
musste der FCE den zweiten Treffer, Wiedikons Siegestor hinnehmen. De Nitti
konnte einen langen Freistossball, praktisch ungehindert, dies zwölf
Minuten vor Spielende einköpfen. Ein zweites „billiges“ Tor für
Wiedikon wie sich Einsiedelns Trainer Streule nach Spielende nüchtern
ausdrückte. Streule und nicht nur er hätten einen unentschieden
Ausgang als gerechteres Ergebnis des Spiels Erster gegen Zweiter gesehen.
Trotzt aller Bemühungen schaffte der
FCE dieses eigentlich verdiente Remis aber nicht mehr. Vielleicht wäre
es ja doch noch dazu gekommen, hätte der ansonsten tadellose Schiedsrichter
Akarpinar, in der letzten Spielminute, eine an sich regelwidrige Attacke
des Wiediker De Nitti im eigenen Strafraum an Kurt Albert, als Foul taxiert.
So blieb es bei der insgesamt vierten Meisterschaftsniederlage des FCE.
Der ersten nach einer langen Serie von sieben erfolgreich gestalteten
Punktespielen. Die Mannschaft hat aber noch immer alle Trümpfe in
der eigenen Hand, zehn Runden vor dem Saisonende mit nur einem Punkt Rückstand
auf den ersten Gruppenplatz.
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Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga Regional, Saison 2001/2002,
12. Runde. FC Wiedikon – FC Einsiedeln 2:1 (1:1).
Sportanlage Heuried, Zürich. -- 200 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Metin Akarpinar (Neuhausen). -- Tore: 29. Minute Roberto
Zanetti 0:1. 44. Micelli 1:1. 78. De Nitti 2:1.
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Wiedikon: Frei; Hering, Berberich, Suter, Meier;
De Nitti, Giliotti, Prati, Iker (64. Peic); Micelli (88. Wattenhofer),
Angelelli (85. Krasniqi).
Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Beat Ochsner, Michael
Kälin, Manfred Auf der Maur, Urs Lacher; Stefan Zehnder, Christian
Ochsner, Fredy Ochsner, Pascal Kälin (45. Kurt Albert); Stefan Füchslin,
Roberto Zanetti.
Bemerkungen: Ausgezeichnete Witterung, aber sehr
hartes und holpriges Terrain. Einsiedeln ohne Marcel Schnidrig, Beat Suter
(beide verletzt) und Roman Schuler (gesperrt). Wiedikon ohne Motta, Ramsauer
(beide verletzt) und Geisseler (gesperrt). Ersatztorhüter: Roman Kälin.
Verwarnungen: 15. Prati (Foul), 43. Stefan Zehnder (Reklamieren), 51. Suter
(Foul). Cornerverhältnis: 5:4 (3:2) für Wiedikon. |