In
einem intensiven und hartumkämpften Derby erreicht der FCE beim FC
Lachen/Altendorf ein 1:1:
Gerechtes Remis beim Schwyzer-Derby
Mit starken Paraden einen
Punkt gerettet: Goalie Urs Holdener (Bild: Josef Kälin). |
Mit
einem schlussendlich gerechten 1:1 Unentschieden endete am Gründonnerstag
das Schwyzer Zweitliga Fussballderby zwischen dem FC Lachen/Altendorf und
dem FC Einsiedeln. In einer Begegnung, in der beide Teams ihre Höhen
und Tiefen verzeichneten, lag Einsiedeln bereits nach gut 200 Sekunden
im Rückstand. Kurz vor der Halbzeit glich Auf der Maur mit einem Foulpenalty
aus. In der zweiten Spielhälfte verpassten beide Equipen beste Chancen
zum Siegtreffer. Für den FCE rettete letztlich Goalie Holdener den
einen Punkt. |
kj. Uneinig war man sich nach dem 14.
Schwyzer Derby, seit der Rückkehr des FC Lachens in die zweite Liga
anno 1996. Uneinig darüber, wer nun mit dem Ergebnis zufrieden sein
sollte, wer Glück, wer Pech gehabt habe, nicht gewonnen zu haben.
Je nach Sicht, beziehungsweise der Angehörigkeit zum einen oder anderen
Club, gab es dieses oder jenes Argument dafür, dass der FC Lachen
oder der FC Einsiedeln den Sieg verdient gehabt hätte. Falsch waren
auch objektiv betrachtet alle Standpunkte pro Lachen oder pro Einsiedeln
nicht. Deshalb muss schlussendlich wohl von einem gerechten Resultat gesprochen
werden. Doch der Reihe nach:
Lachens Blitzstart
Lachen gelang ein Start nach Mass, auch
resultatmässig. Bereits nach exakt 211 Sekunden zappelte der Ball
im Einsiedler Tornetz. Das „schwergewichtige“ und hochkarätige Lachner
Sturmduo Bernhard Kistler und Christian Meier hatte erstmals seine Effizienz
gezeigt. Kistler, auf der linken Seite angespielt, flankte zur Mitte, wo
Meier schneller als die Einsiedler Verteidiger reagierte und einschoss.
Die Einsiedler Abwehr war wohl noch in der Kabine, so freistehend wie Kistler
und Meier Platz hatten.
Nach der frühen Führung der Gastgeber
musste man fast Angst bekommen um den FC Einsiedeln. Mit immenser Wucht
und Kraft powerten die Märchler weiter. 19. Minute: Zwei Kopfbälle
von Kistler in der gleichen Minute. Den ersten Kopfstoss lenkt Einsiedens
Goalie Urs Holdener, mit glänzendem Reflex in Corner, beim zweiten
Kopfball rettet Michael Kuriger auf der Linie. 25. Minute: Meier zielt,
nach einem Zuspiel von Kistler, seinen Schuss etwas zu weit nach links.
Lachen liess den FCE einfach nicht ins Spiel kommen, Gewann alle Zweikämpfe
in dieser ersten Phase.
Kurigers gelungenes Debüt
Man fragte sich zu diesem Zeitpunkt, war
es wirklich richtig gewesen, vom Einsiedler Trainer Kevin Streule, anstelle
des abwesenden Edgar Zehnder, Michael Kuriger erstmals in die Startformation
zu nehmen? Ausgerechnet den schmächtigen Kuriger gegen den mit allen
Wassern gewaschenen Kistler aufzustellen. Den noch nicht 20jährigen
so ins “kalte Wasser“ zu werfen. Kuriger gab die Antwort selbst, auf seine
Weise. Am Anfang sichtlich noch leicht nervös, steigerte er sich mit
Fortdauer des Spiels gewaltig und wurde immer sicherer. Mit der Sicherheit
Kurigers nahm auch die Spielleistung Einsiedelns erheblich zu.
Plötzlich gewann der FCE die Zweikämpfe,
setzte sich die gepflegte Einsiedler Spielweise, mit einem guten Fredy
Ochsner als Angelpunkt, gegen die robuste Spielart der Märchler mehr
durch. Ein erstes Anzeichen für den plötzlich erstarkten FCE
war ein glänzendes Solo von Stefan Zehnder (43. Minute). Wenige Minuten
später hatte Einsiedeln das Score dann bereits ausgeglichen. Stefan
Füchslin war vom Lachner Freuler im Strafraum attackiert worden. Schiedsrichter
Kolbe zeigte nach kurzem zögern auf den ominösen Elfmeterpunkt.
Ob zurecht oder nicht? Auch dies je nach Sichtweise so oder so!
Einsiedelns Kapitän Manfred Auf der
Maur war dies egal, ob gerechtfertigt oder nicht, cool und ganz sicher
verwertete er zum Ausgleich. Sein erster Meisterschaftstreffer seit dem
September 2001. Dazwischen hatte sich Auf der Maur gegen Albisrieden und
Seebach zweimal in einem Cupspiel als Torschütze feiern lassen können.
Einsiedelns Ausgleich musste zu diesem Zeitpunkt des Derbys sicher
als glücklich bezeichnet werden. Das Spiel änderte sich aber
danach doch. Lachen zog sich nun weiter zurück. Liess den FCE gewähren.
Spielte sein gewohntes Spiel, das man so exzellent beherrscht. Das
Konterspiel.
Nur einmal gelang dies den Vorstellungen,
als Kistler ein Zuspiel Meiers in der 58, Minute über das Einsiedler
Tor köpfte. Einsiedelns hochkarätigste Chance, bis zu diesem
Zeitpunkt vergab Stefan Zehnder, als ihm nach einem neuerlich guten Solo,
allein stehend vor dem Lachner Goalie Bissig, der Ball etwas zu weit vom
Fuss sprang.
Unglaubliche Schlussphase und starker
Holdener
Tore fielen mit der nunmehr neuen Spielkonstellation
in der zweiten Hälfte zwar keine mehr, langweilig wurde es aber deshalb
gar nicht. Eher das Gegenteil. Besonders die letzte Viertelstunde bot ein
Spektakel der besonderen Art. Chancen hüben und drüben. Den Anfang
machte ein Kopfball von Peter Kälin, rechts vorbei. Es folgte zwei
Einsiedler Grosschancen. Der eingewechselte Kurt Albert reüssierte
alleine vor dem Lachner Tor ebenso wenig, wie wenig später Auf der
Maur bei der selben Konstellation. Siegtreffer verpasst.
Diesen „Lucky Punch“ verpasste auch der
FC Lachen oder besser gesagt, verhindert Einsiedelns Goalie Holdener. Mit
zwei fast schon unglaublichen Abwehraktionen gegen Kopfbälle aus nächster
Nähe von Meier und Gojanaj rettete er dem FCE den einen Punkt. Ausgerechnet
Holdener, dem in den letzten Spielen oftmals gescholtenen Holdener. Man
mochte es ihm von Herzen gönnen. Einsiedelns Trainer Kevin Streule
ärgerte sich zwar nach dem Spiel darüber, „wieder nur unentschieden
gespielt zu haben“, aber auch er musste sich mit dem Ergebnis zufrieden
geben. Halt doch: Ein gerechtes Remis!
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004
-- 17. Runde. FC Lachen/Altendorf - FC Einsiedeln 1:1 (1:1).
Sportplatz Peterswinkel, Lachen. -- 350
Zuschauer. -- Schiedsrichter: Daniel Kolbe (Zürich). -- Tore: 4. Minute
Christian Meier 1:0. 44. Manfred Auf der Maur (Foulpenalty) 1:1.
Lachen/Altendorf: Bissig; Gunz, Freuler,
Luthiger, Gojanaj; Wehrle, Matter, Spagnuolo (75. Baumann), Zehnder (85.
Fässler); Kistler, Meier.
Einsiedeln: Urs Holdener; Urs Lacher (82.
Sergej Turcanu), Manfred Auf der Maur; Peter Kälin, Michael
Kuriger; Pascal Kälin, Sven Zehnder, Fredy Ochsner, Stefan Zehnder;
Roberto Zanetti (74. Kurt Albert), Stefan Füchslin.
Bemerkungen: Herrlicher Frühlingsabend,
ausgezeichnete äussere Verhältnisse. Einsiedeln ohne Michael
Kälin, Christian Ochsner, Marcel Schnidrig (alle verletzt), Roman
Schuler (gesperrt) und Edgar Zehnder (abwesend). Michael Kuriger erstmals
in der Startformation, Sergej Turcanu erster Einsatz in einem Meisterschaftsspiel.
Ersatztorhüter Ismet Mujanovic. Lachen ohne Buner (abwesend), Trabucco
(verletzt) und Schmid (gesperrt), Verwarnungen: 33. Matter (Foul), 40.
Gunz (Foul), 45. Freuler (Reklamieren), 53. Urs Lacher (Foul), 67.
Gojanaj (Reklamieren) und 69. Kistler (Foul). Cornerverhältnis: 5:3
(3:3) für Lachen. |