Der
FC Einsiedeln gewinnt gegen die Reserven von Red Star Zürich verdient
mit 3:1:
"Endlich wieder Fussball
gespielt!"
„Endlich wieder Fussball
gespielt!“ Das knappe Resüme von Einsiedelns Trainer Kevin Streule
brachte es auf den Punkt. Nach zwei eher mässigen Darbietungen gegen
Rüti und Stäfa, kehrte der FC Einsiedeln gegen den FC Red Star
wieder auf die Siegerstrasse zurück. Red Stars Reserven wurden nach
einer torlosen ersten Spielhälfte mit 3:1 bezwungen. Die Brüder
Stefan und Sven Zehnder, sowie Stefan Füchslin in einem seiner letzten
Spiele für den FCE, schossen die Einsiedler Tore. |
kj. Na also es geht doch noch! Der FC Einsiedeln
kann gut Fussball spielen und dazu auch noch gewinnen. Im Heimspiel gegen
die spielstarken Reserven des FC Red Star Zürich siegte die Streule-Elf
nicht unverdient mit 3:1. Den Sieg sicherte sich Einsiedeln aber erst in
der Nachspielzeit. Der zuvor eingewechselte Stefan Füchslin schloss
eine schöne Vorarbeit von Roman Schuler mit seinem zehnten Saisontreffer
in der Meisterschaft ab. Ausgerechnet Füchslin also, in einem seiner
letzten Spiele für Einsiedeln, er verlässt den FCE am Saisonende
in Richtung seines Stammvereins Wädenswil.
Zwei Platzverweise gegen Red Star
Das Einsiedeln so lange um den Sieg zittern
musste, wäre nicht nötig gewesen. Bereits Minuten vorher, in
der 85. Spielminute schien die definitive Entscheidung gefallen, als der
Schiedsrichter nach einer Intervention von Red Stars Torhüter Alvarez
gegen Schuler auf den Elfmeterpunkt zeigte. Zu allem Überfluss musste
Alvarez mit einem Platzverweis auch noch vorzeitig vom Feld. Da Red Star
sein Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, musste der Verteidiger
Gemperle ins Tor.
Manfred Auf der Maur schoss aber den Penalty
derart unplatziert und genau in die Tormitte, dass Gemperle keine Mühe
hatte den Strafstoss zu halten. Auf der Maur hatte in dieser Saison bereits
gegen Wetzikon einen Elfmeter nicht verwertet, allerdings auch deren zwei
Strafstösse gegen Seebach und Lachen verwandelt.
Die rote Karte gegen Alvarez war der zweite
Platzverweis des Spiels gegen Red Star gewesen. Bereits in der 65. Minute
hatte der gute Schiedsrichter Furrer, mit der sogenannten „Ampel-Karte“,
sprich zwei Verwarnungen, Gossweiler des Feldes verwiesen. Trotzdem liessen
sich die Stadtzürcher nicht unter kriegen und kämpften vehement
gegen die erste Niederlage nach zuvor vier erfolgreichen Spielen.
Das Red Star schliesslich als Verlierer
vom Feld musste, lag nicht etwa an einer schlechten Leistung des Teams
von Trainer Giovanni Gargiulo Schon eher am stark verbesserten FCE, der
erstmals wieder seit längerer Zeit gut spielte. Oder wie es Trainer
Streule nach Spielende simpel bilanzierte: „Wir haben endlich wieder Fussball
gespielt“. Streule freute sich auch darüber, dass seine Mannschaft
wieder „Vertrauen in die eigenen Stärken gefunden habe“.
Diese Stärken liegen ganz sicher im
spielerischen Bereich. Das zeigte auch die Tatsache, dass alle drei Einsiedler
Treffer aus dem Spiel heraus fielen und wirklich sehenswert waren. Die
Treffer entschädigten auch für eine torlose erste Spielhälfte,
in der Torchancen eher Mangelware waren.
„Zehnder Brothers“ erstmals gemeinsam
Torschützen
Die Tore zur Einsiedler 2:0 Führung
waren für eine Familie etwas ganz besonders. Für die „fussballverrückte“
Familie Zehnder von der Austrasse in Trachslau. Erstmals konnten sich gleich
beide Söhne als Torschützen in einem Spiel der ersten Einsiedler
Mannschaft feiern lassen. Das 1:0 markierte Stefan Zehnder mit einem „gewaltigen“
Schuss in die rechte hohe Torecke. Er war von Michael Kälin mustergültig
bedient worden. 20 Minuten später, in der 68. Spielminute doppelte
Stefans drei Jahr jüngere Sven nach, mit einem Abstaubertreffer.
Wie beim dritten Einsiedler Tor hatte wieder Schuler glänzende Vorarbeit
geleistet.
Obwohl erst 20 Jährige, plant Sven
Zehnder am Ende der laufenden Saison dem Fussball „Goodbye“ zu sagen.
Beim unglaublichen, vor allem technisch und läuferischen Potential
von Sven Zehnder ist der Rücktritt eigentlich schade und hoffentlich
nur für eine kurze Zeit.
Ärgern, wenn auch nicht sehr stark
konnte man sich am Ende darüber, dass Einsiedeln wiederum nicht, wie
in allen bisherigen Meisterschaftsspielen „zu Null“ gespielt hatte. Hasic,
der bereits beim Hinspiel in Zürich den Ausgleich gegen den FCE erzielt
hatte, schoss diesmal den Ehrentreffer der Zürcher. Er reagierte auf
einen Freistoss, den Vataj an die Latte „gehämmert“ hatte am schnellsten
auf den Abpraller. Der 50 Gegentreffer der Saison für Einsiedeln war
aber nur noch Resultatkosmetik. Mit den gewonnen drei Punkten blieb der
FCE zwar auf dem fünften Tabellenplatz sitzen, was aber viel wichtiger
ist, der Sieg dürfte die endgültige Sicherung für den Ligaerhalt
bedeuten.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2002/2003
-- 22. Runde. Einsiedeln Red Star 3:1 (0:0)
Fussballplatz Rappenmöösli. --
250 Zuschauer. -- Schiedsrichter Ivar Furrer (Oberhasli). -- Tore: 48.
Stefan Zehnder 1:0. 68. Sven Zehnder 2:0. 85. Hasic 2:1. 90. Stefan Füchslin
3:1.
Einsiedeln: Ismet Mujanovic: Urs Lacher,
Manfred Auf der Maur, Peter Kälin, Michael Kuriger (70. Beat Suter);
Kurt Albert, Sven Zehnder (89. Fredy Ochsner), Michael Kälin, Stefan
Zehnder; Roberto Zanetti (70. Stefan Füchslin), Roman Schuler.
Red Star 2: Alvarez; Blessing, Brunner,
Gemperle; D. Stutz (63. S. Stutz), Castellini (70. Sicuro), Gossweiler,
Thrier, Karpf; Hasic, Canella (66. Vataj).
Bemerkungen: Einsiedeln ohne Christian
Ochsner (rekonvalezent) und Marcel Schnidrig (verletzt). Ersatztorhüter
Urs Holdener. 40. Lattenschuss Gemperle. 85. Lattenschuss Vataj. 86. Gemperle
nach dem Platzverweis gegen Alvarez im Tor von Red Star. 87. Gemperle hält
Foulpenalty von Auf der Maur. Rote Karte: 86. Alvarez (Foul, dass zum Penalty
führte). Gelb-Rote Karte: 65. Gossweiler (Foul). Verwarnungen: 9.
Kurt Albert, 13. Peter Kälin, 25, Thrier, 36. Castellini, 60. Gossweiler,
63. Michael Kälin, 66. Blessing (alle wegen Foulspiels). Cornerverhältnis
4:8 (4:3) |