Nach
fünf Spielen ohne Sieg gewinnt der FCE in Rüti nach Rückstand
mit 4:2:
Rückkehr
auf die Siegerstrasse
Die richtige Reaktion zeigte
der Fussballclub Einsiedeln auf die zuletzt wenig überzeugenden Darbietungen.
Der FCE gewann am Sonntag in Rüti, nach sieben Wochen ohne Meisterschaftssieg,
erstmals wieder mit 4:2. Zur Halbzeit hatte Einsiedeln noch 1:2 zurückgelegen.
In einem kampfbetonten Spiel auf tiefem Terrain, schoss der überragende
Roman Schuler zwei Treffer für Einsiedeln. Je einmal trafen Kurt Albert
und Stefan Zehnder, er mittels Foulpenalty. Am Donnerstag und am Sonntag
folgen für den FCE zwei Heimspiele. |
kj. Also, es geht doch noch. Der FC Einsiedeln
ist wieder auf die Siegerstrasse zurückgekehrt. In Rüti, bei
misslichen regnerischen Bedingungen, auf tiefem, teilweise sogar morastigem
Terrain gab es endlich wieder einmal einen Vollerfolg. Dies absolut verdient,
nach einer guten Leistung, vor allem im kämpferischen Bereich.
„Die brauchen einen Rückstand“
Das es für einmal gut ausging lag
nach Meinung von Margrit Schuler der Mutter des Doppeltorschützen
Roman Schuler, an der Tatsache, dass der FCE wieder einmal in Rückstand
kommen musste, ehe eine Reaktion erfolgte. „Das brauchen, sie, jetzt gewinnt
der FCE“ prophezeite Margrit Schuler richtig, als nach einer halben Stunde
der Gastgeber plötzlich in Führung lag.
Rüti profitierte von der „schlafenden“
Einsiedler Abwehr, als Goalie Urs Holdener einen ersten Versuch glänzend
abwehrte, auf den Abpraller aber kein Einsiedler, sondern Hioseinoglou
am schnellsten reagierte. Einsiedeln war, auf dem schwer bespielbaren
Terrain, bereits zuvor und blieb es auch danach, die Mannschaft gewesen,
die Akzente gesetzt hatte. In der 10. Minute hatte Zanetti eine Flanke
von Lacher nur knapp über das Tor geköpft. In der 21. Minute
bekam Sven Zehnder etwas zuviel Rücklage und schoss ebenfalls
übers Tor von Fehr.
Stefan Zehnders Mut zur Verantwortung
Der gleiche Sven Zehnder, der vor allem
defensiv enorm viel machte, konnte im Strafraum des FC Rüti,
in der 39. Minute nur noch regelwidrig vom Ball trennen. Sein Bruder Stefan
Zehnder verwertet den fälligen Strafstoss sicher. Dies war beileibe
keine Selbstverständlichkeit, hatte doch Stefan Zehnder im letzten
Spiel gegen Uster einen Elfmeter noch an die Latte geschossen. Es brauchte
sehr viel Mut die Verantwortung wieder zu übernehmen.
Leider büsste der FCE kurz vor der
Pause für eine zweite Unachtsamkeit, und eigenes Unvermögen neuerlich.
Einen Eckball des FC Rüti liess Holdener unbedrängt aus den Händen
gleiten. Erkart hatte genügen Zeit den Ball zuerst an die Latte,
danach ins Tor, zur neuerlichen Führung Rütis zu befördern.
Es war genau das eingetroffen, was Einsiedelns
Trainer Kevin Streule befürchtet hatte. Das seine Mannschaft das Vertrauen
fehlte nach so manchem Spiel ohne Sieg, Streule freute sich nach dem Spiel
auf die Reaktion, „auf das Spektakel, dass mein Team geboten hatte. Da
kann ich nicht lange an den erneuten Fehlern in der Defensive herumstudieren.“
Bezüglich Spektakel hatte er recht.
Das bereits zuvor sehr intensive und kampfbetonte Spiel wurde in der zweiten
Hälfte nochmals eine Spur aggressiver. Einsiedeln machte endlich meistens
das, was die Equipe am besten kann. Zusammen zu spielen und nicht einfach
die Bälle nach vorne zu schlagen. Endlich war Feuer, war Leben im
Spiel. Rüti konnte mit dem FCE nicht mehr mithalten, geriet
immer mehr in Bedrängnis.
Den, längst verdienten Ausgleich realisierte
Roman Schuler in seiner typischen Art. Nach einem klugen Zuspiel von Urs
Lacher in die Tiefe zog er auf und davon und traf mit einem satten Flachschuss.
Man notierte die 59. Minute. Es war der Wendepunkt im Spiel. Innerhalb
zwei Minuten verpassten Zanetti mit dem Kopf und Schnidrig mit einem Schuss,
links am Pfosten vorbei die Einsiedler Führung.
Premiere für Kurt Albert
Auf der Gegenseite lenkte Holdener einen
Schuss von Tangorra in extremis noch an den Pfosten (62,. Minute). Es war
nun wirklich etwa los. Einsiedeln machte mächtig Druck. Die Folge
war die Führung in der 66. Minute. Ein Schuss von Beat Ochsner wurde
zur idealen Vorlage für Kurt Albert, der flach einschoss. Es war der
erste Treffer im Dress des FCE für Albert in der zweiten Liga. Der
gebbürtige Glarner, seit Jahresbeginn in Diensten des FCE war
erst kurz vor seinem Treffer eingewechselt worden.
Es war aber auch die definitive die Entscheidung.
Rüti konnte nicht mehr reagieren. Einsiedeln setzte nochmals einen
drauf. Dies mit dem auffälligsten Spieler auf dem Platz, mit Roman
Schuler. Schuler von Michael Kälin glänzend lanciert, traf in
der 73. Minute erneut mit einem Flachschuss zum Endresultat von 4:2. Meisterschaftstreffer
Nummer sieben für Schuler, der damit gleichzog mit Zanetti und Füchslin.
Der Jubel über den ersten Sieg nach einer langen Durststrecke war
gross in den Reihen des FCE. Umso mehr als die gewonnen drei Punkte Einsiedeln
bis auf einen Punkt an Kilchberg/Rüschlikon heranbrachte, den nächsten
Gegner Einsiedelns am Donnerstag auf dem Rappenmöösli.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga Regional, Saison 2002/2003,
8. Runde. FC Rüti – FC Einsiedeln 2:4 (2:1).
Schützenwiese, Rüti. -- 120 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Bekim Zogaj (Winterthur). -- Tore: 30. Minute Hioseinoglou
1:0. 39. Stefan Zehnder (Foulpenalty) 1:1. 42. Erkart 2:1. 59. Roman Schuler
2:2. 66. Kurt Albert 2:3. 74. Roman Schuler 2:4.
Rüti: Fehr; Krasniqi, Morger, Celikic, Iannone;
Schaufelberger, Hess (66. Erenoglu), Hioseinoglou, Tangorra (69.
Tenuzzo); Erkart, Gonzalez (81. Brunner).
Einsiedeln: Urs Holdener; Beat Ochsner, Beat Suter,
Michael Kälin, Urs Lacher; Stefan Zehnder, Fredy Ochsner (66. Kurt
Albert), Marcel Schnidrig, Sven Zehnder; Roman Schuler, Roberto Zanetti
(72. Philipp Schuler).
Bemerkungen: Tiefnasses, sehr glitschiges Terrain,
an der Grenze der Bespielbarkeit. Einsiedeln ohne Peter Kälin (gesperrt),
Manfred Auf der Maur, Stefan Füchslin und Christian Ochsner (alle
verletzt). Ersatztorhüter: Ismet Mujanovic. Erster Meisterschaftseinsatz
für Philipp Schuler. 62. Pfostenschuss Tangorra. Verwarnungen: 13
Sven Zehnder, 38. Schnidrig, 48. Krasniqi, 55. Beat Ochsner, 62. Tangorra,
65. Celikic (alle wegen Foulspiels). 70. Zanetti ("Schwalbe"). Cornerverhältnis:
5:8 (3:3) für Einsiedeln.
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