Einsiedeln
spielte gegen Wiedikon zum Saisonabschluss 2:2:
Die zweite Halbzeit weckt
neue Hoffnungen
Mit einer guten zweiten Halbzeit
holten die Einsiedler im letzten Meisterschaftsspiel der Saison 2002/2003
gegen Wiedikon einen Zweitorerückstand auf und standen am Schluss
dem Sieg näher als der Gegner. Mit dieser Leistung setzten sie einen
versöhnlichen Schlußpunkt hinter eine enttäuschende Rückrunde
und nähren natürlich neue Hoffnungen auf die neue Saison hin.
Stefan Füchslin und Stefan Zehnder waren die beiden Torschützen.
Trainer Kevin Streule wurde nach dreijähriger Tätigkeit verabschiedet. |
Verabschiedung vor dem Spiel
von Kevin Streule (links) durch den Spiko-Präsident Hermann Lambrecht,
der drei Jahre als Einsiedler Trainer fungierte (Foto: Josef Holdener). |
HP Es sollte also nicht sein. Kevin Streule
muß weiterhin auf den ersten Sieg gegen Wiedikon warten. Mit Einsiedeln
wird er es wohl nie mehr schaffen. Nun, seine Enttäuschung dürfte
sich in Grenzen gehalten haben, konnte er doch mit Genugtuung feststellen,
dass sich die Mannschaft nochmals voll ins Zeug legte und gewillt war,
ihm dieses Abschiedsgeschenk zu machen. Besonders
erfreulich war, wie sich die Mannschaft, nach dem Durchhänger während
der ersten Halbzeit, nochmals aufbäumte und die drohende
Niederlage in einen Sieg umzuwandeln versuchte. Es fehlte nicht viel. Die
Chancen zum Siegtor waren da.
Einsiedelns Startfurioso
Vor dem Anpfiff wurde Kevin Streule offiziell
verabschiedet. Mit sympatischen Worten würdigte Meinrad Bisig
seine gute Arbeit in Einsiedeln. Den warmen Applaus hatte er sich redlich
verdient und den mochte ihm auch jedermann gönnen. Starke Betroffenheit
machte sich anschließend während der Schweigeminute für
den verstorbenen Walter Grätzer breit. Obwohl er selber kein Fußballer
war, machte er sich rund um den FCE sehr verdient. Die FCE-Familie
wird ihn immer in guter Erinnerung behalten.
Dann ging das Spiel los, und wie. Die Einsiedler
legten los wie verrückt und es verging keine Minute, als es erstmals
lichterloh vor dem Tor der Gäste brannte. Pascal Kälin vergab
leider die Topchance. Welle um Welle brandete gegen den Wiediker Strafraum.
Einsiedeln spielte wie einst im Mai. Mit dynamischem und direktem Spiel
wirbelten sie die gegnerische Hintermannschaft gehörig durcheinander.
Das Führungstor schien nur noch ein Frage der Zeit zu sein. Aber es
fiel nicht.
Der Durchhänger
Mit jeder vergebenen Chance fanden die
Zürcher den Tritt immer besser. Das heißt, Einsiedeln
baute unverständlich stark ab. Die Ungenauigkeit griff um sich und
der Faktor Zufall übernahm das Diktat. Dafür ließen die
Gäste den Ball laufen und gingen in der 30. Minute nach einem dummen
Ballverlust eines Einsiedler Verteidigers in Führung. Der Schock
saß tief. So tief, dass bereits der nächste Angriff zum 0:2
führte. Es ging einfach alles ein bißchen zu schnell.
Das wars, dachten die meisten Zuschauer. Nicht aber die Spieler.
Das Aufbäumen
Die Zuschauer hatten noch nicht ihre Pausenverpflegung
bestellt, da standen die Roten bereits wieder auf dem Platz. Sie wollten
Präsenz markieren und optisch zeigen, dass sie das Spiel noch drehen
wollten. Und tatsächlich. Der Sturmlauf ging los und bereits
der erste Eckball brachte das Anschlußtor per Füchslis Kopf.
Die Einsiedler spielten wie aufgezogen und brachten Trainer Doschs Leute
in Verlegenheit. In der 50. Minute setzte Peter Kälin seinen
Kopfball an die Latte und nur drei Minuten später schepperte das Gehäuse
nach einem Gewaltsschuss von Zehnder Stefan schon wieder. Streules
Leute wirbelten wie am Anfang des Spiels. Es war eine Freude, ihnen zuzuschauen.
In der 69. Minute wurden die Anstrengungen mit dem Ausgleichstor von Stefan
Zehnder. Er jagte das Leder nach guter Vorarbeit von Roberto Zanetti ins
Netz. Nun lag der Sieg wieder in Griffweite. Das heißt, bis Manfred
Auf der Mauer seine Torhüterrückgabe neben den herauseilenden
Ismet setzte und den Ball Richtung Tor rollen sah. Mit einer Energieleistung
der besonderen Art konnte konnte dieser vor dem heranbrausenden Stürmer
retten.
Das wäre nach der tollen zweiten Hälfte
auch sehr unverdient gewesen. Das war aber noch nicht die letzte
heiße Aktion des Spiels. In der Nachspielzeit spielte Stefan Füchslin
den mitlaufenden Pascal Kälin super frei. Der Sieg winkte, Pascal
schoß über das Gehäuse. Das wär ein Ding gewesen.
Ihm, der Mannschaft und natürlich dem Trainer wäre es zu gönnen
gewesen.
Mit dieser zweiten Halbzeit lässt
sich gut leben. Die Grundeinstellung und das Engagement stimmten. Das weckt
neue Hoffnungen. Darauf sollte sich doch etwas aufbauen lassen, oder Meiri?
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004
-- Nachtragsspiel aus der 16. Runde. FC Einsiedeln - FC Wiedikon 2:2 (0:2).
Fussballplatz Rappenmöösli, Einsiedeln.
-- 250 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Stojan Subara (Schaffhausen). -- Tore:
30. Wattenhofer 0:1. 33. Leandro 0:2. 48. Stefan Füchslin 1:2. 69.
Stefan Zehnder 2:2.
Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Beat Suter,
Manfred Auf der Maur; Peter Kälin, Michael Kuriger; Pascal Kälin,
Sven Zehnder, Michael Kälin (70. Fredy Ochsner), Stefan Zehnder; Roman
Schuler (22. Roberto Zanetti), Stefan Füchslin.
Wiedikon: Frei; Geisseler; Merkt, Peic,
Hering, Wattenhofer, Ramsauer, Angelleli, Leandro, Iker, Alidemaj.
Bemerkungen: Spiel am 13.4.und 22.5. 03
witterungsbedingt verschoben. Spielbeginn mit 15 minütiger Verspätung,
da Schiris im Stau stecken blieben.
Vor dem Spiel Verabschiedung von Trainer
Kevin Streule und Schweigeminute für den verstorbenen Präsident
der Freunde pro Clubhaus, Walter Grätzer. 22. Roman Schuler mit Fussverletzung
ausgeschieden. Eckenverhältnis: 9:3 für Einsiedeln. |