Der
FC Einsiedeln erreicht beim Tabellenersten Affoltern am Albis ein 1:1 und
ist dennoch enttäuscht:
Referee brachte FCE um den
Sieg!
Unglaubliches
trug sich im letzten Meisterschaftsspiel des FC Einsieden, am vergangenen
Donnerstag abend, in Affoltern am Albis zu. Der FCE wurde wegen fast nicht
für möglich gehaltenen Schiedsrichter-Entscheidungen, um den
verdienten Sieg gebracht. Zweimal unterschlug der „Unparteiische“ den Einsiedlern
einen klaren Foulpenalty. Das der FCE trotzdem zu einem nicht
erwarteten 1:1 Remis kam, verdankt die Schönbächler-Elf einer
deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den Spielen zuvor. |
Thomas Wehrle: Zuerst Penalty
verschuldet, danach Torschütze. Foto: Josef Kälin. |
kj. Es war wirklich ärgerlich.
Sogar zum „Haare raufen!“ Da spielte der FC Einsiedeln sein wohl bestes
Saisonspiel und stand am Ende trotzdem „nur“ mit einem Punkt da. Die Wut
der Einsiedler Spieler, des Betreuerstabs, aber auch der mitgereisten Fans
entlud sich (zurecht) gegen den Schiedsrichter Enrico Antonini aus Zürich,
der dem Spiel eigentlich als „Unparteiischer“ zugeteilt worden war, dies
aber auf seine Weise interpretierte.
Schiedsrichter ignoriert sogar seinen
Assistenten
Herr Antonini beeinflusste den Ausgang
des Spiels in einer Art und Weise, die selbst, der seit vielen Jahren an
etlichen Spielen anwesende Berichterstatter noch nie gesehen hat. Zweimal
unterschlug er dem FC Einsiedeln einen klaren Foulpenalty. Strafstösse
ohne jeglichen Zweifel. Zweimal war Roman Schuler im Strafraum des FC Affoltern
gefoult worden. Selbst der jeweilige „Sünder“ der Aktion, des
Gastgebers bestätigte dies.
Besonders bitter für Einsiedeln, die
Zweite, eigentlich wiederum undiskutable Szene, ereignete sich nur
wenige Minuten vor Spielende und hätte Einsieden die Chance eröffnet
den verdienten Sieg zu realisieren.
Bei der ersten penaltyreifen Aktion, bereits
in der 26. Minute, hatte der Referee sogar seinen Assistenten ignoriert,
der deutlich für jedermann sichtbar, Strafstoss angezeigt hatte.
Einsiedelns Trainer Meiri Schönbächler geriet ob soviel Ungerechtigkeit
in (verständliche) Rage. Er behielt aber, wie auch alle anderen betroffenen
Akteure, am Spielschluss die Nerven.
Schade, dass nach einer sehr guten Leistung
des FC Einsiedeln, beim Spielende der Schiedsrichter das Hauptthema wurde.
Viel lieber hätte man sich an der fast nicht für möglich
gehaltenen Leistungssteigerung des FC Einsiedeln, nach zuletzt drei Niederlagen
in Folge erfreut.
Vielleicht lag die, nicht erwartete Einsiedler
Leistung daran, dass Trainer Schönbächler eine recht ungewöhnliche
Matchvorbereitung gewählt hatte. An Stelle der gewohnten Trainingseinheit
zwei Tage vor dem Spiel, „orderte“ Schönbächler ein gemeinsames
Pizza-Essen und anschliessendes Bowling an. Kopf leeren, auf neue
Gedanken kommen, und wieder eine Einheit werden, heisst dies in der
Umgangssprache, bei Mannschaften die in einem Tief stecken.
Pizza essen und Bowling als Vorbereitung
Die ungewöhnliche Massnahme dürfte
einer der Schlüssel gewesen sein. Vielleicht gehörte aber auch
die Tatsache dazu, wie unsportlich, schon fast arrogant der Gastgebende
FC Affoltern, auf seiner Internet-Seite, dem Spiel entgegenblickte. Da
stand etwa, „dass Affoltern im Hinblick auf das Spiel gegen Einsiedeln
eigentlich nichts zu befürchten habe“. Einzig Trainer Beat Sutter
schien im Umfeld des FCA, die sportliche Fairness und Realität
nicht verloren zu haben, er warnte: „Gewonnen haben wir noch gar nichts
- es beginnt alles wieder bei 0:0".
Wie recht der alte Routinier Sutter hatte
bestätigten die 90 intensiven und unterhaltsamen Minuten. Einsiedeln
drückte dem Spiel mit Ausnahme eines kurzen Unterbruchs, so zwischen
der 65. und 80. Minute seinen Stempel auf. War stets das aktivere,
engagiertere Team. Affoltern konnte meist nur noch reagieren. Beim FCE
glänzte im Mittelfeld Sven Zehnder mit einem enormen Laufpensum, gut
assistiert von Fredy Ochsner und Christian Ochsner, der defensiv
sehr viel arbeitete.
Eigentlich waren alle Einsiedler Spieler
nicht wiederzuerkennen. Spielten plötzlich wieder auf einem weit höheren,
besseren Niveau. Zeigten das sie es immer noch können. Trainer Schönbächler
hatte überraschenderweise Pascal Kälin als zweite Sturmspitze
nominiert. Kälin leistete wie auch sein Sturmpartner Schuler ein enormes
Laufpensum. Wieder ins Team zurück, kehrte Oliver Brun, dies darum,
weil Edgar Zehnder nur wenige Minuten vor dem Spiel, wegen muskulären
Problemen im Oberschenkel passen musste. Neben Brun blieb auch die
weitere Einsiedler Abwehr, mit Auf der Maur und Peter Kälin fehlerfrei.
Thomas Wehrle vom „Sünder“ zum
Torschützen
Bei beiden Toren des Spiels war ein Einsiedler
Spieler massgeblich beteiligt. Der Wollerauer Thomas Wehrle, erst seit
dieser Saison beim FCE. Zuerst verschuldete Wehrle in der 54. Spielminute
einen Foulpenalty. Sein „Tackling“, an Skenderovic, taxierte der Referee
mit einem Foulpenalty. Affolterns Verteidiger Haudegen Haldemann traf sicher
und liess dem ansonsten tadellosen Einsiedler Goalie André Steiner
keine Chance.
Wenige Minuten später, war Wehrle
aber auf der anderen Seite in der Skala der Glücksgefühle. Er
konnte seinen zweiten persönlichen Treffer im Dress des FCE bejubeln.
Aus kurzer Distanz hatte er einen Abpraller aus nächster Nähe
eiskalt verwertet. Nur neun Minuten nach dem 1:0 stand es wieder 1:1. Zumindest
dieses Remis hatte sich Einsiedeln, trotz des Frusts über den verpassten
Sieg verdient. Es war aber auch der Lohn „für eine Leistungssteigerung,
die einfach hatte kommen müssen“ wie sich Roman Schuler ausdrückte.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004.
-- 6. Runde: Affoltern am Albis - Einsiedeln 1:1 (0:0)
Sportplatz Moos, Affoltern a.A. -- 100
Zuschauer. -- Schiedsrichter: Enrico Antonini (Zürich).
-- Tore: 55. Haldemann (Foulpenalty) 1:0. 63. Thomas Wehrle 1:1.
Affoltern am Albis: Pineiro; Noti; Haldemann,
Kaufmann (71. Meyer), Wälter; Kunz (46. Fiore), Marti (66. Dautovski),
Onorati, Filipovic; Skenderovic, Puntillo.
Einsiedeln: André Steiner; Manfred
Auf der Maur; Peter Kälin, Oliver Brun (60. Milos Kristic);
Stefan Zehnder, Sven Zehnder, Christian Ochsner, Fredy Ochsner, Thomas
Wehrle (69. Kurt Albert); Roman Schuler, Pascal Kälin (85. Roberto
Zanetti) .
Bemerkungen: Abendspiel. Partie vorgezogen
vom 28.9., wegen Dorffest des FCA am Wochenende.Einsiedeln ohne Michael
Kälin, Michael Kuriger, Urs Lacher, Marcel Schnidrig und Edgar Zehnder
(alle verletzt). Ersatzgoalie: Ismet Mujanovic. Verwarnungen: 44. Marti
(Foul), 45. Fredy Ochsner (Unsportlichkeit), 50. Brun (Foul), 55.
Christian Ochsner (Reklamieren), 77. Haldemann (Foul). Cornerverhältnis:
5:4 für Affoltern. |