Spielbericht FC Einsiedeln 1 -- Saison 2003/2004
Sponsor FCE
1. Mannschaft
Spiel: FC Affoltern am Albis - FC Einsiedeln
Runde: Meisterschaft 2. Liga Region Zürich 2003/2004 -- 6. Runde
Datum: Donnerstag, 25. September 2003, 20 Uhr (vorgezogen vom 28.9.) 
Ort: Fussballplatz Moos, Affoltern am Albis 
Matchtelegramm

Einsiedler Anzeiger
Einsiedeln
Der FC Einsiedeln erreicht beim Tabellenersten Affoltern am Albis ein 1:1 und ist dennoch enttäuscht:

Referee brachte FCE um den Sieg!
Unglaubliches trug sich im letzten Meisterschaftsspiel des FC Einsieden, am vergangenen Donnerstag abend, in Affoltern am Albis zu. Der FCE wurde wegen fast nicht für möglich gehaltenen Schiedsrichter-Entscheidungen, um den verdienten Sieg gebracht. Zweimal unterschlug der „Unparteiische“ den Einsiedlern einen  klaren Foulpenalty.  Das der FCE trotzdem zu einem nicht erwarteten 1:1 Remis kam, verdankt die Schönbächler-Elf einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den Spielen zuvor. Foto: Portrait Thomas Wehrle
Thomas Wehrle: Zuerst Penalty verschuldet, danach Torschütze. Foto: Josef Kälin. 
kj.  Es war wirklich ärgerlich. Sogar zum „Haare raufen!“ Da spielte der FC Einsiedeln sein wohl bestes Saisonspiel und stand am Ende trotzdem „nur“ mit einem Punkt da. Die Wut der Einsiedler Spieler, des Betreuerstabs, aber auch der mitgereisten Fans entlud sich (zurecht) gegen den Schiedsrichter Enrico Antonini aus Zürich, der dem Spiel eigentlich als „Unparteiischer“ zugeteilt worden war, dies aber auf seine Weise interpretierte.

Schiedsrichter ignoriert sogar seinen Assistenten

Herr Antonini beeinflusste den Ausgang des Spiels in einer Art und Weise, die selbst, der seit vielen Jahren an etlichen Spielen anwesende Berichterstatter noch nie gesehen hat. Zweimal unterschlug er dem FC Einsiedeln einen klaren Foulpenalty. Strafstösse ohne jeglichen Zweifel. Zweimal war Roman Schuler im Strafraum des FC Affoltern gefoult worden. Selbst der jeweilige „Sünder“ der Aktion,  des Gastgebers bestätigte dies.

Besonders bitter für Einsiedeln, die Zweite, eigentlich wiederum  undiskutable Szene, ereignete sich nur wenige Minuten vor Spielende und hätte Einsieden die Chance eröffnet den verdienten Sieg zu realisieren. 

Bei der ersten penaltyreifen Aktion, bereits in der 26. Minute, hatte der Referee sogar seinen Assistenten ignoriert, der deutlich für jedermann sichtbar, Strafstoss angezeigt hatte.  Einsiedelns Trainer Meiri Schönbächler geriet ob soviel Ungerechtigkeit in (verständliche) Rage. Er behielt aber, wie auch alle anderen betroffenen Akteure,  am Spielschluss die Nerven.

Schade, dass nach einer sehr guten Leistung des FC Einsiedeln, beim Spielende der Schiedsrichter das Hauptthema wurde. Viel lieber hätte man sich an der fast nicht für möglich gehaltenen Leistungssteigerung des FC Einsiedeln, nach zuletzt drei Niederlagen in Folge erfreut. 

Vielleicht lag die, nicht erwartete Einsiedler Leistung daran, dass Trainer Schönbächler eine recht ungewöhnliche Matchvorbereitung gewählt hatte. An Stelle der gewohnten Trainingseinheit zwei Tage vor dem Spiel, „orderte“ Schönbächler ein gemeinsames Pizza-Essen und anschliessendes  Bowling an. Kopf leeren, auf neue Gedanken kommen, und wieder eine Einheit werden,  heisst dies in der Umgangssprache, bei Mannschaften die in einem Tief stecken. 

Pizza essen und Bowling als Vorbereitung

Die ungewöhnliche Massnahme dürfte einer der Schlüssel gewesen sein. Vielleicht gehörte aber auch die Tatsache dazu, wie unsportlich, schon fast arrogant  der Gastgebende FC Affoltern, auf seiner Internet-Seite, dem Spiel entgegenblickte. Da stand etwa, „dass Affoltern im Hinblick auf das Spiel gegen Einsiedeln eigentlich nichts zu befürchten habe“. Einzig Trainer Beat Sutter schien im Umfeld des FCA,  die sportliche Fairness und Realität nicht verloren zu haben, er warnte: „Gewonnen haben wir noch gar nichts - es beginnt alles wieder bei 0:0".

Wie recht der alte Routinier Sutter hatte bestätigten die 90 intensiven und unterhaltsamen Minuten. Einsiedeln drückte dem Spiel mit Ausnahme eines kurzen Unterbruchs, so zwischen der 65. und 80. Minute seinen Stempel auf.  War stets das aktivere, engagiertere Team. Affoltern konnte meist nur noch reagieren. Beim FCE glänzte im Mittelfeld Sven Zehnder mit einem enormen Laufpensum, gut assistiert von Fredy  Ochsner und Christian Ochsner, der defensiv sehr viel arbeitete.

Eigentlich waren alle Einsiedler Spieler nicht wiederzuerkennen. Spielten plötzlich wieder auf einem weit höheren, besseren Niveau. Zeigten das sie es immer noch können. Trainer Schönbächler hatte überraschenderweise Pascal Kälin als zweite Sturmspitze nominiert. Kälin leistete wie auch sein Sturmpartner Schuler ein enormes Laufpensum. Wieder ins Team zurück, kehrte Oliver Brun, dies darum, weil Edgar Zehnder nur wenige Minuten vor dem Spiel, wegen muskulären Problemen im Oberschenkel passen musste.  Neben Brun blieb auch die weitere Einsiedler Abwehr, mit Auf der Maur und Peter Kälin fehlerfrei.

Thomas Wehrle vom „Sünder“ zum Torschützen

Bei beiden Toren des Spiels war ein Einsiedler Spieler massgeblich beteiligt. Der Wollerauer Thomas Wehrle, erst seit dieser Saison beim FCE. Zuerst verschuldete Wehrle in der 54. Spielminute einen Foulpenalty. Sein „Tackling“, an Skenderovic, taxierte der Referee mit einem Foulpenalty. Affolterns Verteidiger Haudegen Haldemann traf sicher und liess dem ansonsten tadellosen Einsiedler Goalie André Steiner keine Chance.

Wenige Minuten später, war Wehrle aber auf der anderen Seite in der Skala der Glücksgefühle. Er konnte seinen zweiten persönlichen Treffer im Dress des FCE bejubeln. Aus kurzer Distanz hatte er einen Abpraller aus nächster Nähe eiskalt verwertet. Nur neun Minuten nach dem 1:0 stand es wieder 1:1. Zumindest dieses Remis hatte sich Einsiedeln, trotz des Frusts über den verpassten Sieg verdient. Es war aber auch der Lohn „für eine Leistungssteigerung, die einfach hatte kommen müssen“ wie sich Roman Schuler ausdrückte.

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Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004. -- 6. Runde: Affoltern am Albis  - Einsiedeln 1:1 (0:0)

Sportplatz Moos, Affoltern a.A. -- 100 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Enrico Antonini (Zürich).   -- Tore: 55.  Haldemann (Foulpenalty) 1:0. 63. Thomas Wehrle 1:1.

Affoltern am Albis: Pineiro; Noti; Haldemann, Kaufmann (71. Meyer), Wälter; Kunz (46. Fiore), Marti (66. Dautovski), Onorati, Filipovic; Skenderovic, Puntillo. 

Einsiedeln: André Steiner; Manfred Auf der Maur;  Peter Kälin, Oliver Brun (60. Milos Kristic); Stefan Zehnder, Sven Zehnder, Christian Ochsner, Fredy Ochsner, Thomas Wehrle (69. Kurt Albert); Roman Schuler, Pascal Kälin (85. Roberto Zanetti) .

Bemerkungen: Abendspiel. Partie vorgezogen vom 28.9., wegen Dorffest des FCA am Wochenende.Einsiedeln ohne Michael Kälin, Michael Kuriger, Urs Lacher, Marcel Schnidrig und Edgar Zehnder (alle verletzt). Ersatzgoalie: Ismet Mujanovic. Verwarnungen: 44. Marti (Foul),  45. Fredy Ochsner (Unsportlichkeit), 50. Brun (Foul), 55. Christian Ochsner (Reklamieren), 77. Haldemann (Foul). Cornerverhältnis: 5:4 für Affoltern. 

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