Matchtelegramm

Ein Punkt der dem FCE nur wenig nützt! 

Zwar musste der FC Einsiedeln erstmals nach vier punktelosen Spielen nicht mehr als Verlierer vom Platz, trotzdem löste der eine gewonnene Punkt gegen Affoltern am Albis wenig Begeisterung aus. Das 1:1 Remis gegen die Säuliämter nützt dem immer mehr abstiegsbedrohten FCE nämlich praktisch nichts. Nur ein Sieg und die damit verbundenen drei Punkte hätten die Hoffung auf den Ligaerhalt aufrecht gehalten. 

kj. Immerhin, endlich wieder mal ein Punktgewinn des FC Einsiedeln. Über einen Monat war seit dem Sieg gegen Thalwil und dem letzten Einsiedler Punktezuwachs vergangen. Jetzt endlich hatte es wieder einmal gereicht. Aber wohl niemand im Umfeld des FCE konnte sich richtig über das wUnentschieden gegen den zuvor kriselnden FC Affoltern am Albis freuen. Klar auch: In der misslichen Tabellenlage der Einsiedler halten nur noch Siege und der Gewinn von drei Punkten die Hoffnung aufrecht. 

Zufrieden, und dies auch zurecht, zeigte sich mit Daniel Tellenbach der eine Teil des neuen Einsiedler Trainerduos nach dem Spiel gegen Affoltern. Tellenbach lobte speziell den Einsatz seiner Spieler. Dieser stimmte wahrlich für einmal in dieser Saison. Überhaupt war die Leistung auch im Gesamten gesehen sicher etwas vom Besten dieser so Misslichen Saison. Vielleicht sind aber auch nur die Ansprüche tiefer als auch schon angesetzt. 

Comeback von Michael Kälin und wieder von Sven Zehnder

Grisoni/Tellenbach hatten einige personelle Mutationen im Einsiedler Team vorgenommen. Früher als erwartet gab Standartkapitän Michael Kälin sein Comeback nach langer verletzungsbedingter Pause. Zuletzt hatte Kälin im September des vergangenen Jahres gespielt. Seit seinem letzten Ernstkampf hatte der, gebürtige Willerzeller, nach langwierigen Fuss und Knieproblemen zeitweise sogar über einen Rücktritt nachgedacht. Und nun das plötzlich und nicht erwartet das Comeback.

Die zweite Überraschung der Einsiedler Startformation: Diejenige in der Person von Sven Zehnder.  Der Jüngere der Zehnder-Brüder, im Kader der ersten Einsiedler Mannschaft, hatte eigentlich nach der Vorrunde für längere Zeit pausieren wollen. Noch unter dem vorherigen Trainer Meiri Schönbächler spielte Zehnder dann bereits in diesem Frühling wieder einen Teileinsatz in Zürich Seefeld. Jetzt hat Sven Zehnder, dem neuen Trainerduo definitiv seine Unterstützung im Abstiegskampf zugesagt. Der Einbau der beiden routinierten und technischen guten Spieler brachte dem Einsiedler Spielgefüge einiges. Es war aber rasch sichtbar, dass beiden Spielern die Kraft für 90 Minuten noch lange nicht reicht.

Überraschend auch die Nomination von Roberto Zanetti als zurückhängende Spitze hinter dem Duo Bernhard Kistler und Roman Schuler. Auf der Maur kehrte auf den Liberoposten zurück. Diese neue „Mischung“ funktionierte nicht schlecht. Umso mehr, als jeder Einsiedler Spieler auch seine Arbeit machte. Endlich stand man einmal nahe genug beim Gegner.  Von Unsicherheit oder der lange anhaltenden Erfolglosigkeit war nicht mehr viel zu sehen. Der FCE wirkte sicher und spielte auch so.

Tor aberkannt und Führungstreffer

So erschien die Einsiedler Führung logisch. Die Art und Weise derselben aber war äusserst sehenswert.  Massimo Martini traf mit einem direkt verwandelten Eckball von der rechten Seite. Praktisch überlobte er den Affoltern-Goalie Pineiro. Nur wenige Sekundenbruchteile vorher hatte der Schiedsrichter einem Einsiedler Treffer seine Gültigkeit aberkannt. Zanetti soll angeblich den Ball mit der Hand ins Tor abgelenkt haben.

Auch sonst waren in den ersten 45 Minuten nur für Einsiedeln Torchancen zu notieren. Affoltern, dieses personell starke besetzte Team, schien mit der Devise nach Einsiedeln gekommen zu sein, zuerst einmal kein Gegentreffer zu bekommen. Nur einmal brauchte Mujanovic im Einsiedler Tor seine Klasse zu zeigen, als er gegen Onorati glänzend abwehrte. Der zweite Aufreger der Säuliämter war ein Pfostenschuss von Marti kurz vor der Halbzeit.

Tellenbach: „Gegentor fast selber geschossen“.

Schade, dass Einsiedeln den guten „Level“ der ersten Hälfte nicht 90 Minuten durchziehen konnte. Nicht nur die beiden Rückkehrer Michael Kälin und Sven Zehnder bauten nach dem Pausentee merklich ab, fast das ganze Team konnte nun nur noch reagieren statt agieren. An den noch wenigen offensiven Einsiedler Aktionen war meist Roman Schuler, mit seinen schnellen Rush auf der rechten Seite, der Ursprung. Zweimal verpasste der aktive Bernhard Kistler den erfolgreichen Abschluss nur knapp. Einmal war Zanetti einen Tick zu spät. 

So kam es wie es kommen musste. Anstelle des zweiten Einsiedler Treffer der Ausgleich. Gemäss Tellenbach „ein Tor das wir fast selber schossen“. Tellenbach meinte damit sicher, wie leicht der Ball zum Torschützen Puntillo kam. Und wie freistehend dieser aus nächster Nähe einköpfen konnte. Es waren eher die Gäste, die danach dem Sieg näher standen. Bei den Einsiedlern, ansonsten bekannt für ihren starken Schlussspurt war die Luft endgültig draussen. In jeder Beziehung. Aber immerhin, es blieb ja endlich mal wieder einmal ein Punkt übrig. Wenigstens dies!

Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004 -- 18. Runde. Einsiedeln - Affoltern am Albis 1:1 (1:0). 

Rappenmöösli. --  300 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Dario Marcantonio (Winterthur). -- Tore: 28. Massimo Martini 1:0. 64. Puntillo 1:1.

Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Manfred Auf der Maur; Martin Gezer, Roger Fegble; Massimo Martini (76. Kurt Albert), Michael Kälin (68. Pascal Kälin), Sven Zehnder, Roberto Zanetti (83. Krstic), Stefan Zehnder; Bernhard Kistler, Roman Schuler,. 

Affoltern am Albis: Pineiro; Noti; Haldemann, Bala; Onorati, Salis, Marti (60. Dautovski), Filipovic, Kaufmann; Alkan, Puntillo (80. Kunz).

Bemerkungen: Gute äussere Bedingungen. FCE ohne Fredy Ochsner, Marcel Schnidrig, Edgar Zehndern (alle verletzt) und Christian Ochsner (gesperrt). Ersatzgoalie: André Steiner. 23. Minute: Tor von Zanetti wegen Offside aberkannt. 42. Pfostenschuss Marti. 49. und 88. Tore von Alkan wegen Offside aberkannt. Verwarnungen: 17. Haldemann (Foul), 24. Zanetti (Schwalbe), 27. Kaufmann (Foul), , 52. Sven Zehnder (Foul),  59. Marti (Foul), 72. Roman Schuler (Foul), 42. Puntillo (Hands) und 90. Manfred Auf der Maur (Foul). Cornerverhältnis: 9:3 (5:1)  für Einsiedeln. .