Spielbericht FC Einsiedeln 1 -- 2003/2004
Sponsor FCE
1. Mannschaft
Spiel: FC Einsiedeln - FC Hinwil
Runde: Meisterschaft 2. Liga regional Saison 2003/2004 -- 9. Runde
Datum: Sonntag. 19. Oktober, 15.30 Uhr
Ort: Fussballplatz Rappenmöösli, Einsiedeln

Matchtelegramm


Einsiedler Anzeiger
Einsiedeln
Der FC Einsiedeln verliert auch gegen Hinwil, sogar mit 0:4:
 
Höchste Heimniederlage seit sieben Jahren 

Dem FC Einsiedeln geht es weiterhin gar nicht gut. Die Schönbächler-Elf verlor am Sonntag, vor der Rekord-Zuschauerkulisse von 400 Zuschauer, gegen Hinwil mit 0:4. Das Endergebnis ist für den FCE brutal und entspricht nicht ganz dem Spielverlauf. 7:4 lautete das Eckballverhältnis für die Einsiedler, die sich, besonders in der zweiten Spielhälfte sichtlich,  aber ohne zählbaren Erfolg zumindest bemühten. Für den jetzt am Tabellenende liegenden FCE folgen wegweisende Spiele gegen Greifensee und Kilchberg.

kj. Der Fussballclub Einsiedeln scheint der Einsiedler Bevölkerung doch sehr am Herz zu liegen. Wie sonst lässt es sich erklären, dass für das wichtige Spiel des FCE gegen Hinwil über 400 Zuschauer den Weg aufs Rappenmöösli fanden. Zu einem regionalen Zweitligaspiel von zwei Kellerteams! Als Vergleich, tags zuvor zählte der FC Tuggen bei seinem nationalen Cupspiel in den Sechzehntelfinals gegen Solothurn nur wenige „Nasen“ mehr.

Bei herrlich sonnigem Herbstwetter lag es sicher nicht an der fehlenden Unterstützung von aussen, dass die Einsiedler Fussballer erneut verloren, mittlerweile seit sechs Spielen ohne Vollerfolg sind.  Im Gegenteil,  im grossartigen Support mit dabei Spruchgesänge und sogar eine in Einsiedeln noch nie gesehene Pyro-Show. Etwas, was sonst zur Zeit in der Schweiz, vor allem bei den grossartigen  Fans des FC Basel gang und gäbe ist.

1976 letztmals so weit unten

Die gewünschte Unterstützung von aussen half zwar noch nicht, es zeigte aber auf, wie sehr auch die Einsiedler darunter leiden, dass der FCE sportlich eine seiner schwierigsten Phase der Vereinsgeschichte durchmacht. 1976 schaffte der FC Einsiedeln den Aufstieg in die zweite Liga. Damals „stand“ das Einsiedler Team, rein tabellarisch gesehen, letztmals so weit unten.  

Trainer Meiri Schönbächler hatte mit diversen Änderungen in der Startformation  gegen Hinwil versucht, seinem Team neue Impulse zu geben. Schönbächler nominierte  Pascal Kälin als Libero, liess dafür Manfred Auf der Maur als „Scheibenwischer“ im Mittelfeld agieren. Dadurch erhoffte sich Schönbächler mehr defensive Stabilität. Weitere Änderungen: Roman Schuler ins rechte Mittelfeld zurück und Roberto Zanetti erstmals in dieser Saison von Anfang an  in der Sturmspitze, zusammen mit Kurt Albert. Vorerst nur auf der Bank: Fredy Ochsner und Stefan Zehnder. 

Es sei vorweggenommen: Die personellen Änderungen brachten nicht den gewünschten, positiven Schub ins Team. Aber wahrscheinlich könnten zur Zeit beim FCE selbst ein Beckham, oder ein Zidane nur wenig bewirken. Die Einsiedler Spieler  scheinen vor allem im Kopf zu kränkeln. Das kleinste negative Ereignis wirft  alle und jeden aus der Bahn. Auch gegen Hinwil war dies so. Nach gutem Beginn brachten ein stehender Ball und ein geschicktes Zuspiel in die Tiefe Einsiedeln aus dem Tritt und 0:2 in Rückstand 

„Wieder zwei leichte Gegentore“

Trainer Schönbächler sah es richtig, als er feststellte „wie leicht“ Hinwil mit zwei Toren in Führung gehen konnte. „Wie einfach die Gegner gegen uns zu Toren kommen“. Etwa, das erste Tor der Gäste, ein zwar schönes Kopfballtor von Sylejmani nach einem Freistoss. Aber der Torschütze dürfte selbst überrascht gewesen sein, wie freistehend er einköpfen konnte.  Beim zweiten Gegentreffer, nach einer guten halben Stunde, reichte ein einziger kluger Steilpass die Einsiedler Abwehr „auszuhebeln“. Menniti schob danach überlegt alleinstehend vor Einsiedelns Goalie Steiner ein. 

Lange Zeit lief nach den jeweiligen Gegentoren wieder nichts mehr zusammen beim FCE. Ungenaue Zuspiele, technische Mängel noch und noch. Kaum eine zusammenhängende Aktion. Nur ganz, wenig Zählbares. Der Schock nach den zwei Gegentoren sass tief. Beim Gegner Hinwil, vor dem Spiel in der gleich kritischen Situation wie Einsiedeln, schien es beflügelnd zu wirken. Wieder einmal zeigte es sich wie schnell es im Fussball vom Flop zum Top geht. Die Gäste gewannen Sicherheit und Selbstvertrauen, etwas was auch der FC Einsieden wiedereinmal bräuchte. 

Courage und Kämpferherz

Immerhin, Einsiedeln zeigte in der zweiten Spielhälfte Courage und ein sehr, sehr  grosses Kämpferherz. Auslöser dazu, der Platzverweis gegen Wehrle kurz nach Wiederbeginn des Spiels. Wehrle hatte nach einem brutalen, sogar dümmlichen Foul, zurecht direkt die rote Karte gesehen. Jetzt plötzlich kamen hochkarätige Torchancen von ausgezeichneter Qualität. So in der 55. Minute, eine für Roman Schuler, der allerdings alleine vor Gästegoalie Klarer nicht reüssierte und den Ball über statt ins Tor schoss. Oder wenig später ein Kopfball von Christian Ochsner nach einem Eckball Alberts, der ebenfalls übers Gehäuse flog. 

Leider nahm der eingewechselte Dellova mit dem dritten Treffer für die Gäste, dem FCE den letzten Funken Hoffnung auf ein positives Ergebnis. Dellova kurvte um die Einsiedler Abwehr wie einst Riesenslalomfahrer Urs Kälin um die Torstangen. Nur waren die Stangen passive Einsiedler Abwehrspieler. Unnötig zu erwähnen, dass es für den Gegner wiederum ein leichtes war, zu einem weiteren Torerfolg zu kommen. 

Schönbächler versuchte zwar mit der Einwechslung von drei Offensivkräften darunter mit Franco Carbotti sogar einem Debütanten,  nochmals alles. Die Einsiedler Torflaute wurde damit nicht behoben. Die Gäste setzten in der Nachspielzeit noch den vierten Treffer darauf, als der FCE seine Abwehr längst entblösst hatte. 

Als Faktum für Einsiedeln blieb die höchste Niederlage seit April 1996, als der FCE auf eigenem Terrain gegen Affoltern ebenfalls mit 0:4 verlor. Es blieb auch die Gewissheit, dass es weiterhin mit dem Tore schiessen hapert. Aber die Steigerung, die Kampfbereitschaft der Equipe, in der zweiten Hälfte macht auch zuversichtlich, dass die Einsiedler aus dem Tief herauskommen werden.

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Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004 -- 9. Runde. Einsiedeln - Hinwil 0:4 (0:2). 

Rappenmöösli. --  400 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Daniel Kolbe (Zürich). -- Tore: 12. Sylejmani 0.1. 33. Menniti 0:2. 63. Dellova 0:3.90. Menniti 0:4.

Einsiedeln: André Steiner; Pascal Kälin; Peter Kälin (70. Franco Carbotti), Edgar Zehnder (61. Fredy Ochsner); Roman Schuler, Sven Zehnder, Manfred Auf der Maur, Christian Ochsner, Thomas Wehrle; Kurt Albert;  Roberto Zanetti (61. Stefan Zehnder).

Hinwil: Klarer; Inglin, Menzi, Christian Schmid, Sylejmani; Gojani (77. Uche), Magnano, Aparo (45. Dellova), D'Apollonio; Menniti, Ramosaj.

Bemerkungen: Herrliches Herbstwetter. Debüt beim FCE für Franco Carbotti. Einsiedeln ohne Michael Kälin, Michael Kuriger, Marcel Schnidrig (alle verletzt). Hinwil ohne Copkan, Sylaj (beide gesperrt), Andreas Schmid und Valenta (verletzt). Rote Karte: 46. Wehrle (Foul). Gelb-Rote Karte: 75. Sylejmani (Foul). Verwarnungen: 16. Pascal Kälin, 18. Sylejmani (beide wegen Foulspiels),  25. Ramosaj (Ball wegschlagen), 59. Menniti (Foul), 89. Albert (Ball wegschlagen). Cornerverhältnis: 7:4 (1:2)  für Einsiedeln.
 

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