Überraschender,
aber verdienter 2:1 Auswärtssieg des FC Einsiedeln in Kilchberg:
Ein Sieg, der wieder hoffen
lässt!
Nach zuletzt fünf sieglosen
Spielen kam der FC Einsiedeln am Sonntag endlich wieder zu einem Erfolg.
2:1 siegte der FCE überraschend beim FC Kilchberg/Rüschlikon.
Der erste Sieg unter der Ägide des neuen Trainerduo Grisoni/Tellenbach.
Ein Sieg, der aber auch sofort wieder leise Hoffnung aufkeimen lässt
dem Abstieg noch zu entkommen. Beide Einsiedler Tore erzielte Bernhard
Kistler.
Ein Teil der Einsiedler
Spieler bejubelt den Auswärtssieg in Kilchberg. |
Zweifacher Torschütze
für den FCE: Bernhard Kistler.
Fotos: Sepp Kälin |
kj. Manch einer traute am Sonntag beim Auswärtsspiel
des FC Einsiedeln in Kilchberg seinen Augen nicht. War da wirklich die
rot-schwarzen gekleidete Mannschaft das Tabellen-Schlusslicht Einsiedeln?
Und war es wirklich der Aufstiegs-Aspirant der in blau-weissen Trikots
spielte? Jeder, dem die Farben und Spieler der beiden Equipen nicht bekannt
war, hätte wohl falsch gelegen.
Die Art und Weise wie sich die Einsiedler,
besonders in der ersten Spielhälfte, präsentierten war etwas
vom feinsten was man diese Saison bisher zu sehen bekommen hatte.
Sicher und dominierend liessen die Einsiedler den Ball in den eigenen Reihen
zirkulieren. Ballstafetten, spielerische Feinheiten und vor allem eine
ausgezeichnete Defensive kennzeichneten das Einsiedler Spiel an diesem
angenehmen Sonntag Nachmittag auf der Kilchberger Hochweid, wo nicht nur
die Spieler des FCE die Oberhand hatten, sondern auch die Einsiedler Fans.
Fegble und das Einsiedler „Drei-Gestirn“
Akzente auf dem Feld setzten besonders,
der sehr gute spielende Libero Roger Fegble und, das „Mittelfeld-Drei-Gestirn“
Michael Kälin, Sven Zehnder und Christian Ochsner. Das Trio führte
und leitet das gute Einsiedler Spiel. Die Einsiedler Taktik war derjenigen
des Gastgebenden FC Kilchberg/Rüschlikon, dem eigentlichen Team der
Stunde gar nicht so weit weg. Bei beiden Mannschaften hiess die Devise
vorsichtige Offensive. Aber zuerst wollten beide Mannschaften das eigene
Tor absichern. Ja keinen Gegentreffer erhalten.
Das neue Einsiedler Trainerduo Pascal Grisoni
und Daniel Tellenbach musste in ihrem dritten Spiel als Verantwortliche
des FCE, gezwungenermassen erneut Retouchen vornehmen. Mit Manfred
Auf der Maur, Roman Schuler und Roberto Zanetti galt es drei Spieler, der
Stammformation zu ersetzen. Kurt Albert, Roger Fegble und Peter Kälin
ersetzten, die gesperrten Spieler. Besonders Fegble als Libero vermochte
zu überzeugen. Wie auch die beiden Manndecker Martin Gezer und Peter
Kälin.
Kilchberg/Rüschlikon war nur mit schnellen
Gegenstössen gefährlich. Ein einziges Mal brauchte Ismet Mujanivic
richtig einzugreifen. Dann tat er es mit Bravour, als er einen Flachschuss
von Fejzulahi mit den Fingerspitzen noch in Corner lenken konnte. Ansonsten
gab es wenig spektakuläres vor beiden Toren zu sehen. Beim FCE gab
es offensiv zwei, drei gute Weitschüsse zu notieren. Das Spiel schien
auf ein 0:0 hinzugehen. Ein Ergebnis das Kilchberg/Rüschlikon im Aufstiegskampf
wenig helfen würde, dem FCE in seinem Abstiegskampf.
Rückstand und das Aufbäumen
Fertig, das war ersichtlich würde
es mit der taktischen “Patt-Situation“ erst nachdem ein Tor fallen würde.
So kam es auch. Nicht etwa, der leicht überlegene FCE, sondern die
Zürcher gingen in Führung. Frare traf aus kurzer Distanz nach
einer guten Stunde, aus nächster Nähe. Den Hautanteil am Tor
hatte aber der starke Suli mit seinem Flügellauf gehabt.
Es schien nun, als ob Einsiedeln auseinanderfallen
würde. Die Gastgeber hatten ihre beste Phase und die besten Torchancen
nach ihrem Führungstreffer. Es dauerte nur kurz, dann hatte
sich der FCE vom Schock des Rückstands erholt. Sven Zehnder und Bernhard
Kistler lancierten den Einsiedler Abstiegskampf neu. Zehnder mit einem
gekonnten Solo und der glänzenden Vorarbeit zum Einsiedler Ausgleich.
Kistler als Torschütze zum 1:1, mittels wuchtigem Kopfball.
Für einmal und wie ungewohnt aus Einsiedler
Sicht in dieser Saison rollte die Glückskugel noch ganz auf die Einsiedler
Seite. In der letzten Minute der Nachspielzeit, mit dem letzten, dem insgesamt
sechsten Einsiedler Eckball. Massimo Martini trat ihn und danach passierte
etwas was selbst die beteiligten nicht mit letzter Sicherheit rekapitulieren
konnten. Hauptsache, der Ball lag im Tor und der Schiedsrichter zeigte
in die Mitte! 2:1 für Einsiedeln!
Aber wie war es nun mit dem Siegtreffer
genau? Also, der Eckball wurde von rechts, von Martini getreten. Peter
Kälin, der Verteidigerhüne köpfte von der hinteren Fünferecke
aufs Tor, dort standen Fegble und Kistler. Irgendwie und von irgendeinem
wurde das Leder abgelenkt. Höchstwahrscheinlich von Kistlers Achsel
oder doch von Fegbles Kopf? Eigentlich war es egal. Wichtig war, der Ball
war drin gewesen. Und der erste richtige Einsiedler Sieg gegen den langjährigen
Konkurrenten Kilchberg/Rüschlikon seit dem 24. Oktober 1994 Tatsache!
Ein Sieg, der leise, ganz leise wieder hoffen lässt...
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004
-- 19. Runde. Kilchberg/Rüschlikon - Einsiedeln 1:2 (0:0).
Hochweid, Kilchberg. -- 150 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Enes Zukic (Schwarzenbach SG). -- Tore: 68. Frare 1:0.
77. Bernhard Kistler 1:1. 93. Bernhard Kistler 1:2.
Kilchberg/Rüschlikon: Wüthrich;
Maggiorelli, Scheiwiller, Isler (61. Brechot), Suli; Castellini (58. Wirz),
Morf, Frare, Würmli; Fejzulahi (78. Canella), Grenci.
Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Roger Fegble;
Martin Gezer, Peter Kälin; Massimo Martini, Michael Kälin (63.
Pascal Kälin), Sven Zehnder, Christian Ochsner, Stefan Zehnder (80.
Urs Lacher); Kurt Albert (60. Milos Krstic), Bernhard Kistler.
Bemerkungen: Gute äussere Bedingungen.
Gute Schiedsrichterleistung. FCE ohne Fredy Ochsner, Marcel Schnidrig (beide
verletzt), Manfred Auf der Maur, Roman Schuler und Robert Zanetti (alle
gesperrt). Ersatzgoalie: André Steiner. Verwarnungen: 42. Christian
Ochsner (Schwalbe), 63. Peter Kälin, 83. Pascal Kälin (beide
wegen Foulspiels). Cornerverhältnis: 3:6 (1:4) für Einsiedeln. |