Auch
mit neuem Trainerduo kann der FC Einsieden nicht gewinnen und verliert
1:2 gegten Lachen/Altendorf:
Nochmals eine knappe Niederlage
Eine weitere, sehr bittere
Niederlage des FC Einsiedeln. 1:2 verlor der FCE vor gut 400 Zuschauern
gegen den Kantonsrivalen Lachen/Altendorf, nachdem es zur Spielhälfte
noch torlos gestanden war. Einzig mit einem verwerteten Foulpenalty von
Christian Ochsner gelang den Einsiedlern ein Treffer. Ochsner musste
in der hektischen Schlussphase nach der zweiten gelben Karte auch noch
vorzeitig vom Platz. Kein guter Start für das neue Einsiedler
Trainerduo Pascal Grisoni und Daniel Tellenbach.
kj. Nicht einmal 72 Stunden hatte das neue
Trainerduo Grisoni/Tellenbach zur Verfügung, ehe die Mannschaft zum
ersten Einsatz unter der neuen Führung antreten musste. Das der Gegner
dabei ausgerechnet Lachen/Altendorf und das Spiel ein Derby war, machte
die Sache keineswegs leichter. Um so mehr als Grisoni/Tellenbach eine längere
Zeit in der March als Trainerduo gearbeitet hatte. Einiges an Brisanz deshalb
in der Partie und nicht nur wegen der drohenden Abstiegsgefahr. Man kennt
sich untereinander bestens. Vom Torhüter bis zum Präsidenten.
Veränderte Spieler und Taktik
Trotz wenig zur Verfügung stehender
Vorbereitungszeit krempelte das Duo Grisoni/Tellenbach die Einsiedler Mannschaft
etwas um. Teilweise auch Gezwungenermassen. Roger Fegble und Stefan
Zehnder mussten einen Strafsonntag absitzen. Überraschend aber, dass
Philipp Schuler erstmals von Anfang an spielen durfte. Überraschend
auch die Nomination von Roman Schuler hinter den Spitzen. Auf der Maur’s
Comeback als Libero musste fast erwartet werden, anhand fehlender Alternativen.
Leider dauerte Philipp Schulers Einsatz nur eine gute halbe Stunde, ehe
er nach einem Schlag an die Nase ausgewechselt werden musste.
Einsiedeln, nach dem Todesfall des früheren
Präsidenten Walter Oberholzer mit einem Trauerflor spielend,
startete nicht nur personell leicht verändert, auch die Taktik war
anders. Etwas mehr aus der Defensive, etwas später das Pressing ansetzten
hiess das Motto gegen den favorisierten Kantonsrivalen. Zuerst
einmal kein Tor bekommen, war das Ziel. Da auch Lachen/Altendorf
eher eine Mannschaft ist, die reagiert, statt agiert, waren Torchancen
Mangelware. „Safety First“, Sicherheit vor allem anderem. Die erstaunlich
vielen Zuschauer mussten sich mit Schmalkost abfinden.
FCE verschiesst Foulpenalty und kriegt
die Tore
Für Einsiedeln war es die richtige
Taktik so schien es zumindest. Als der Lachner Verteidiger Thomas
Gunz, drei Minuten vor der Halbzeit, Roman Schuler im Strafraum foulte,
winkte dem FCE die grosse Chance in Führung zu gehen. Bissig im Lachner
Tor lenkte den zu schwach geschossenen „Elfer“ von Massimo Martini in Corner.
Eine der raren, und vor allem die grösstmögliche Variante in
Führung zu gehen verpasst, dies nur kurz vor dem Pausentee.
Wer das Tor nicht macht, der bekommt es.
Die alte Fussballerweisheit. Statt Rot-Schwarz jubelte deshalb Blau-Weiss
als erstes Team. Arben Gojanaj zirkelte einen Foulfreistoss, verursacht
von Pascal Kälin, in die rechte hohe Ecke. Die Torhüterecke!
Goalie Ismet Mujanovic, teilweise wieder brillant, so in der 27. Minute
als er gegen Oliver Buner mirakulös parierte. Mujanovic sah
aber auch beim zweiten Gegentreffer eher unglücklich aus. Palumbo
wollte von der rechten Seite den Ball vors Tor spielen, Mujanovic lenkte
den Ball unglücklich ins eigene Tor. Der FCE lag 0:2 zurück ausgerechnet.
Und vorne lief nichts, gar nichts.
Jeder und jede wusste nun, dass es sehr
schwer würde für Einsiedeln dieses Spiel noch zu kehren.
Nach dem zweiten Treffer strahlte der Gast immer mehr Sicherheit aus.
Die Lachner kamen auch zu weiteren Aktionen vor dem Einsiedler Tor. Einmal
schoss Gojanaj links am Tor vorbei. Dann rettete Auf der Maur für
den bereits geschlagenen Mujanovic nach einem Lobball von Meier. Nochmals
Gefahr von Meier, diesmal nach einem Kopfball, aber sicher gehalten von
Mujanovic.
Christian Ochsner Torschütze
und danach sein Platzverweis
Lachen selber brachte Einsiedeln nochmals
ins Spiel zurück. Beziehungsweise ihr guter Torwart Bissig. Bissig
rempelte Zanetti von hinten um. Der zweite Strafstoss im selben Spiel für
Einsiedeln. Wann hatte es dies zuletzt gegeben? Und wer, wer wollte nach
dem ersten verschossenen Elfmeter die Verantwortung übernehmen. Standartschütze
Stefan Zehnder drückte bekanntlich von der Tribüne die Daumen.
Christian Ochsner schnappte sich das Leder
und verwandelte sicher. Sein fünftes Saisontor. Wenig später
wurde Ochsner vom umjubelten Torschützen zur tragischen Figur. In
einer sehr hektischen Schlussphase wo fast alles noch drunter und drüber
ging. Doch, der Reihe nach: Plötzlich machte Einsiedeln den Druck.
Plötzlich kamen nach dem 1:2 nicht nur die Anfeuerungsrufe von den
„Black Ravens“. Plötzlich feuerten alle den FCE an.
In der Nachspielzeit überschlugen
sich die Ereignisse definitiv. Der manchmal etwas kleinliche Schiedsrichter
Daniel Kolbe „sprach“ dem FCE einen Freistoss aus gut 18 Metern zu. Den
ersten Versuch von Goalie Mujanovic hielt sein Gegenüber Bissig. Da
jedoch der Lachner Palumbo zu früh aus der Mauer kam, liess
Schiedsrichter Kolbe den Freistoss wiederholen. Der zweite Versuch von
Mujanovic prallte von der Latte gemäss Schiedsrichter auf, gemäss
Einsiedler Spieler hinter die Torline. Nach dem darauffolgenden
„Tohuwabohu“ unter den Spielern sahen Baumann und Christian Ochsner
gelb. Für Ochsner die zweite Verwarnung in diesem Spiel, was den Platzverweis
bedeutet.
Wenig später war Schluss. Wieder verloren.
Auch mit neuem Trainerduo. Wieder, zum neuntenmal, bei elf Saisonniederlagen
mit nur einem Tor Differenz. Es wird immer schwieriger noch an eine erfolgreiche
Rettung zu glauben. Aber die Chance ist auch nach der 16. Runde noch da.
Aber sie ist sehr klein. Fast schon nur noch ein Strohhalm, den es aber
raschmöglichst zu packen gilt.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004
-- 16. Runde. Einsiedeln - Lachen/Altendorf 1:2 (0:0).
Rappenmöösli. -- 400 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Daniel Kolbe (Zürich). -- Tore: 50. Gojanaj 0:1,
63. Palumbo 0:2, 85. Christian Ochsner (Foulpenalty) 1:2.
Einsiedeln: Ismet Mujanovic, Manfred Auf
der Maur; Martin Gezer, Peter Kälin, Roman Schuler (82. Milos Krstic),
Karl Kälin, Massimo Martini (54. Kurt Albert), Philipp Schuler (32.
Pascal Kälin); Roberto Zanetti, Bernhard Kistler.
Lachen/Altendorf: Bissig; Freuler; Gojanaj,
Gunz; Burkart (46. Spagnuolo), Ucan, Baumann, Zehnder, Buner; Meier (80.
Schellenberg), Palumbo.
Bemerkungen: FCE in Trauerflor und Trauerminute
für das verstorbene FCE-Ehrenmitglied Walter Oberholzer. Erstes Spiel
für das neue Trainerduo Grisoni/Tellenbach. Gute äussere Bedingungen.
FCE ohne Michael Kälin, Fredy Ochsner und Marcel Schnidrig (alle verletzt),
Roger Fegble und Stefan Zehnder (beide gesperrt). Ersatzgoalie: André
Steiner. Lachen ohne Schmid (verletzt). 43. Bissig hält Foulpenalty
von Martini. 90. Lattenschuss Ismet Mujanovic. Gelb-Rote Karte: 90. Christian
Ochsner (Unsportlichkeit). Verwarnungen: 17. Burkart, 26. Roman Schuler,
53. Meier, 76. Christian Ochsner (alle wegen Foulspiels), 90. Palumbo (Abstand
nicht eingehalten), 90. Baumann (Unsportlichkeit). Cornerverhältnis:
5:6 (4:4) für Lachen. |