Der
FC Einsiedeln verliert auf eigenem Terrain gegen Stäfa 0:2:
Meisterschafts-Pause kommt
rechtzeitig!
Roman Schuler mit Thomas
Wehrle (links) als Zuschauer, beim Kopfballversuch. |
Der
FC Einsiedeln findet weiterhin nicht den Tritt. Am Sonntag unterlag der
FCE auf eigenem Terrain gegen Stäfa diskussionslos mit 0:2. Dies,
obwohl die Schönbächler-Elf eine halbe Stunde lang in personeller
Überzahl spielen konnte. Die zweite FCE-Pleite in Folge. Trainer Schönbächler
hat nun etwas Zeit sein Team wieder auf Vordermann zu bringen. Am nächsten
Samstag spielt der FCE in Affoltern am Albis im Cup-Wettbewerb. |
Stäfas Goalie schnappt
Thomas Wehrle den Ball vom Fuss. (Fotos: Josef Holdener).. |
kj. Lange, sehr lange blieb Einsiedelns Trainer
Meiri Schönbächler am Sonntag, nach der schmerzlichen 0:2 Niederlage
gegen Stäfa, nach Spielende auf seiner Trainerbank sitzen. Meist in
sich selbst versunken. Später gesellten sich Betreuer Peter Zgraggen,
FCE-Präsident Walter Ochsner und Spiko-Chef Hermann Lambrecht zum
Verantwortlichen der ersten Mannschaft. Die drei Herren mussten Schönbächler
wohl allem wohl einmal aufmuntern.
Was mag wohl im Kopf Schönbächler’s
vorgegangen sein? Etwa die Frage, wie es möglich ist, dass aus einer
Equipe, die während der gesamten Vorbereitung und auch danach während
den ersten drei Meisterschaftsrunden so ansehnlichen und erfolgreichen
Fussball spielt, plötzlich ein Team wird, bei dem nichts mehr zusammengeht,
das plötzlich zweimal in Folge und dies sang und klanglos verliert?
Willkommen in der Welt des Fussballs, der
ja genau darum so fasziniert, weil meist nicht erklärbar ist, warum
der Erfolg, oder der Misserfolg, nun plötzlich da ist. Was vor zwei
Wochen noch richtig war, soll plötzlich falsch sein? Wer soll das
einem plausibel erklären? Ein schwieriges Unterfangen. Vielleicht
hält sich Schönbächler, zumindest was das Spiel gegen Stäfa
betrifft, zuerst einmal an die nackten Fakten. Das Heimspiel gegen den
Seeclub stand von Anfang an unter keinem guten Stern.
Ohne gesamte Stammabwehr
Mit Oliver Brun und Peter Kälin musste
Schönbächler in seiner Anfangsformation auf seine Stammverteidigung
verzichten. Nach nur wenigen Spielminuten traf es auch noch Libero Michael
Kälin. Der Mannschaftskapitän schied mit einer Knöchelverletzung
aus. Manfred Auf der Maur übernahm Michael Kälins Libero-Part.
Als Manndecker agierte nun Urs Lacher und Pascal Kälin. Der Rothenthurmer
Martin Gezer, wie der Wollerauer Thomas Wehrle erstmals in der Startformation,
rückte ins Mittelfeld vor. In dieser Mitte galt es auch noch den frisch
vermählten Fredy Ochsner zu ersetzen. Ochsner hatte am Tag zuvor geheiratet
und verzichtete, begreiflicherweise auf einen Einsatz.
Schönbächler sah also nach wenigen
Spielminuten eine fast neu formierte Mannschaft, seine eigene Elf. Dies,
nachdem es in allen bisherigen Saisonspielen kaum „Retouchen„ im FCE-Team
gegeben hatte. Klar, dass da die Organisation, das Mannschaftsgefüge
nicht mehr stimmte nicht mehr stimmen konnte. Vier Änderungen auf
einmal verkraftet kaum eine Mannschaft problemlos. Fragwürdig
aber, warum es die Einsiedler gegen Stäfa über die gesamte Spieldauer
versäumten, ihr eigentlich vorhandenes spielerische Potential auszuspielen.
Meist wurde der hohe, lange Ball gespielt.
Der Gegner Stäfa, gut organisiert,
hatte deshalb nur ganz wenige, heikle Momente zu überstehen. Zu einfallslos
und zu einfach durchschaubar war das Spiel der Einsiedler. Auch mit sehr
wenig Durchschlagskraft. Wann zuletzt erspielte sich der FCE auf eigenem
Terrain, insgesamt nur zwei, vielleicht drei echte Torchancen? Erwähnenswert
eine Direktabnahme von Kurt Albert, knapp übers Tor (53. Spielminute).
Und dann noch eine Szene von Christian Ochsner, der das leere Tor vor sich
hatte, aber den Ball nicht richtig traf. Dies eine gute Viertelstunde später.
234 Minuten ohne Tor
Beides waren Möglichkeiten, zu einem
Zeitpunkt, als die Gäste durch eine sehenswerte Einzelleistung von
Hrgetic bereits 1:0 führten. Hrgetic hatte die Einsiedler Abwehr
mit einer einzigen, raschen Drehung ausgespielt. Beim FCE war es
vorab in der ersten Spielhälfte noch Roman Schuler mit seinem Punch,
der noch etwas offensiv bewirkte. Ansonsten kam wenig bis gar nichts. Einsiedeln
ist mittlerweile seit über anderthalb Spielen ohne Torerfolg.
Vielleicht auch ein Indiz wo es zur Zeit hapert.
Selbst als Stäfa nach einer gelb-roten
Karte gegen Kqira eine halb Stunde lang personell dezimiert war, änderte
sich an der Physiologie des Spiels nichts. Schon eher überzeugten
die Gäste mit ihrer geschickten Spielweise, ihrem taktischen Verhalten.
Auch jetzt mit einem Spieler weniger hatten die erwartungsfrohen, zahlreichen
Zuschauer nichts zu beklatschen. Ausser, wenn es denn Anhänger von
Stäfa waren. In der Nachspielzeit sicherte Jovanovic für den
Seeclub den verdienten Sieg mit einem erfolgreich abgeschlossenen Konter.
Der Sieg brachte Stäfa, das ein Spiel
mehr als der FCE ausgetragen hat, punktemässig auf die Höhe
Einsiedelns. Beide Equipen weisen nun sieben Punkte auf. Trainer Schönbächler
dürfte das Endergebnis und die Art und Weise wie seine Equipe agierte
einige schlaflose Stunden einbringen. Immerhin hat der Trainer und seine
Mannschaft nun etwas Zeit bis die nächste Meisterschaftsrunde gespielt
wird. Am nächsten Samstag gastiert der FCE im Rahmen des Schweizer
Cups in Affoltern am Albis.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004.
-- 5. Runde: Einsiedeln - Stäfa 0:2 (0:0)
Rappenmöösli. -- 300 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Michael Kriegers (Uster). -- Tore: 51. Hrgetic 0:1.
90. Jovanovic 0:2.
Einsiedeln: André Steiner; Michael
Kälin (10. Pascal Kälin); Urs Lacher, Martin Gezer (70. Milos
Kristic); Thomas Wehrle, Sven Zehnder, Christian Ochsner (75. Edgar Zehnder),
Manfred Auf der Maur, Stefan Zehnder; Roman Schuler, Kurt Albert.
Stäfa: Kappeler; Diethelm; Ninghetto,
Drmic; Egli (76. Britt), Kqira, Jovanovic, Buser, Membrez; Hrgetic (82.
Keck), Rietmann (65. Sejdovic).
.
Bemerkungen: Ausgezeichnete Bedingungen.
Einsiedeln ohne Oliver Brun, Peter Kälin, Michael Kuriger, Marcel
Schnidrig (alle verletzt) und Fredy Ochsner (Hochzeitstag am Samstag).
Michael Kälin (10. Minute) und Christian Ochsner (75.) verletzt ausgeschieden.
Ersatzgoalie: Ismet Mujanovic. Gelb-Rote Karte: 60. Kqira (Foul). Verwarnungen:
6. Rietmann (Foul), 23. Jovanovic (Abstand nicht eingehalten), 24. Kqira
(Reklamieren), 79. Kristic, 89. Stefan Zehnder, 90. Auf der Maur (alle
wegen Foulspiel). Cornerverhältnis: 7:9 (4:4) für Stäfa. |