Einsiedeln
verliert am Pfingstsamstag, gegen den FC Uster „verdient“ mit 1:2:
Der Gegner war einfach zu
stark!
Nach dem zuletzt gezeigten,
leichten Aufwärtstrend musste der FC Einsiedeln gegen den Uster wieder
als Verlierer vom Feld. 1:2 unterlag der FCE einem sehr starken Gast aus
dem Zürcher Oberland. Der Sieg der meistens spielbestimmenden Gäste
war verdient. Einsiedeln zeigte nur gerade in den ersten Spielminuten eine
gute Leistung, die im 1:0 Führungstreffer von Christan Ochsner gipfelte.
Nach der Niederlage ist der FCE, bei noch fünf ausstehenden Spielen,
weiterhin acht Verlustpunkte hinter dem rettenden neunten Tabellenplatz.
Nützte leider nichts:
Der frühe Penaltyführungstreffer von Christian Ochsner. |
Wisel hatte leider nicht
recht... (Fotos: Josef Kälin) |
kj. Toll, ja sogar phantastisch für 2.
Liga Verhältnisse, was der FC Einsiedeln am Pfingstsamstag an Unterstützung,
in seiner zur Zeit sehr schwierigen Phase miterleben durfte. Da kommen
über 300 Zuschauer aufs Rappenmöösli um den FCE in Kampf
gegen den Abstieg zu unterstützen. Der Einsiedler Fanclub „Black-Ravens“
strotzt vor Kreativität. Unter anderem präsentieren die „schwarzen
Raben“ zwei Spruchbänder der Sonderklasse. Auf dem ersten Band wird
in riesigen Buchstaben die Comic Figur Wisel aus dem Einsiedler Anzeiger
zitiert. Wisel prophezeite: „Drei Punkte für den FCE“. Damit lag „Wisel“
diesmal leider falsch.
Theoretisch noch möglich ist dagegen
die Aussage auf dem zweiten Band der Black Ravens: „Optimismus,
Realismus – 2. Liga FCE“. Auch nach der Niederlage des FCE, bei herrlichem
Sonnenschein gegen Uster, ist ein Klassenerhalt, theoretisch noch möglich.
Acht Punkte müsste Einsiedeln auf den neunten Tabellenplatz „gutmachen“.
Eine wahrscheinlich aber zu happige Hypothek. Bezüglich der Leistung
brauchte sich der FCE am Samstag gegen den FC Uster nur sehr wenig vorzuwerfen.
Gekämpft hat die mansnchaft bis zum Schluss. Treffend die Aussage
von Christian Ochsner nach dem Spiel, dass „Einsiedeln die fehlenden Punkte
sicher nicht gegen Uster abgeben hat.“
Ochsner sprach damit „versteckt“
aus, was alle der zahlreichen Zuschauer am Pfingstsamstag auf dem Rappenmöösli
gesehen hatten. Der Gegner Uster war ganz einfach stärker gewesen.
Dem FC Einsiedeln war vom FC Uster ganz deutlich der Unterschied von einem
Aufstiegskandidaten zu einem Abstiegskandidaten aufgezeigt worden.
Besonders klar war dies auf den Stürmerpositionen, wo Uster mit dem
schnellen Hofstetter und dem früheren Wiediker Ramsauer deutlich
Vorteile auf seiner Seite hatte. Kaum in Ballbesitz wurde es stets brandgefährlich.
Was für ein Unterschied zu Einsiedeln wo Bernhard Kistler seine Behäbigkeit
nicht vertuschen konnte und wo Roman Schuler meist zu eigensinnig
war oder Schuler mit seinen schnellen Rush in der Ustemer Abwehr hängen
blieb.
Starker Einsiedler Beginn
Vorteile für Einsiedeln gab es nur
am Spielanfang. Da war der FCE spielbestimmend, liess den Ball schnell
und flach in den eigenen Reihen zirkulieren. Der starke Beginn wurde rasch
belohnt. Als Sven Zehnder bei einem unwiderstehlichen Solo im Strafraum
von Marc Meng regelwidrig „gecheckt“ wurde, blieb
dem Schiedsrichter nur noch der Pfiff und das Verdikt Strafstoss für
Einsiedeln. Christian Ochsner verwertet mit einem Flachschuss in die linke
Ecke sicher.
Wie es Co-Trainer Daniel Tellenbach ausdrückte,
„konnte Einsiedeln die Führung leider nur kurze Zeit halten.“
Vielleicht, so Tellenbach „wäre sonst mehr möglich gewesen“.
Es war in der Tat so, nach dem 1:1 Ausgleich von Uster war der Match im
Grunde genommen für Einsiedeln gelaufen. Klar war der erste Treffer
von Uster auf glückliche Art und Weise zu Stande gekommen. Hofstetter
profitierte von einem Prellball und konnte alleine vor dem Einsiedler Goalie
Ismet Mujanovic die Ecke in aller Ruhe aussuchen.
Der FCE kam nach diesem Ausgleich wieder
ins alte „Fahrwasser“. Statt Kurzpassspiel war nun plötzlich wieder
der lange, hohe Ball Mode. Pech auch, dass Christian Ochsner, der sich
immer mehr zum Einsiedler Spielmacher entwickelt, in der Halbzeit mit einer
Oberschenkelzerrung ausscheiden musste. So fehlte das grosse spielerische
Element im Einsiedler Team. Da es den beiden anderen, spielstarken
Einsiedler Mittelfeldspielern Michael Kälin und Sven Zehnder aus bekannten
Gründen noch immer nicht für 90 Minuten reicht, nahm die Qualität
der Einsiedler merklich ab.
Es wäre aber verfehlt, die gute Leistung
von Uster mit Einsiedler Schwächen zu begründen. Die Zürcher
Oberländer Equipe präsentierte sich in Einsiedeln als klarer
Aspirant auf den Aufstieg. Das Team von Trainer Jürg Stücheli
kann sich wohl im Aufstiegskampf nur noch selber schlagen. Einziges,
aber doch erhebliches Manko in Einsiedeln war die schwache Chancenauswertung
von Uster. Klar ist es Pech, wenn gleich Pfostenschüsse, in der 62.
Minute von Hofstetter und in der 69. Minute von Tiscar zu beklagen
sind. Aber wenn gleich drei Spieler das leere Tor verfehlen?
Das Uster doch noch zu seinen drei Punkten
und ami zur Führung in der Tabelle kam, war verdient. Aber der
Siegtreffer wäre zu verhindern gewesen. Uster profitierte beim 2:1
vom einzigen Fehler des ansonsten tadellosen Goalie Mujanovic, der
beim dritten Eckball der Gäste nur zögerlich von der Linie
kam. Lenzinger, er auch sträflich ungedeckt, konnte aus nächster
Nähe ins Tor einköpfen. Einsiedeln konnte für sich danach
nur noch zwei, vielleicht drei Distanzschüsse verbuchen. Uster
verpasste es gegen die nun entblösste Einsiedler Abwehr das Skore
noch weiter zu erhöhen. Bereits am Donnerstag dürfte die Gegenwehr
für den FCE deutlich geringer sein, wenn Einsiedeln zum Schlusslicht
Hinwil reist.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga regional 2003/2004
-- 20. Runde. Einsiedeln - Uster 1:2 (1:1).
Rappenmöösli. -- 350 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Roman Schmid (Stein am Rhein). -- Tore: 11. Christian
Ochsner (Foulpenalty) 1:0, 24. Hofstetter 1:1. 72. Lenzinger 1:2.
Einsiedeln: Ismet Mujanovic; Roger Fegble;
Martin Gezer, Manfred Auf der Maur; Massimi Martini (75. Kurt Albert),
Michael Kälin (77. Peter Kälin), Sven Zehnder, Christian Ochsner
(45. Roberto Zanetti), Stefan Zehnder; Roman Schuler, Bernhard Kistler.
Uster: Bünter; Lenzinger, Kurtesi,
Koch, Meng; Lanciano (80. Burger), Rüttimann, Tiscar, Alvarez (61.
Kessler); Hofstetter (71. Stalder), Ramsauer.
Bemerkungen: Ausgezeichnete Stimmung bei
besten äusseren Bedingungen. FCE ohne Fredy Ochsner, Marcel Schnidrig
(beide verletzt), Pascal Kälin (gesperrt) und Edgar Zehnder (abwesend).
Ersatzgoalie: André Steiner. Uster ohne Lang und Steiner (beide
gesperrt). 62. Pfostenschuss Hofstetter. 69. Pfostenschuss Tiscar.
Verwarnungen: 50. Meng (Foul), 85. Kessler (Foul), 90. Burger (Spielverzögerung)..
Cornerverhältnis: 5:3 (2:2) für Einsiedeln. |