Matchtelegramm

FC Einsiedeln weiter auf Erfolgskurs. 4:1 Heimsieg gegen Affoltern:

Pflicht erfüllt und etwas Kür geboten

kj.  So kann es getrost weitergehen mit dem Fussballclub Einsiedeln. Das Team von Trainer Spiess siegt zur Zeit wenn es gewinnen muss. Das Einsiedler Team vermag aber auch immer mehr spielerisch zu gefallen. Und was ebenfalls auffällt, für Unterhaltung wird auch wieder vermehrt gesorgt. Dies war zumindest in der zweiten Spielhälfte gegen Affoltern der Fall, als die Einsiedler aus dem 1:1 Pausenstand ein 4:1 Sieg „machten“.

Trainer Spiess konnte gegen Affoltern am Albis endlich wieder einmal fast aus dem Vollen schöpfen, was die personelle Situation betraf.  Erstmals seit der 1. Meisterschaftsrunde oder dem 26. August war Michael Kälin wieder für einen Teileinsatz bereit. Dazu kehrten der zuletzt Ferienabwesende Raphael Bachmann und Christian Ochsner, er nach verbüsster Spielsperre wieder in die Startformation ins Team zurück. Spiess nominierte Bachmann gegen Affoltern als Libero. Keine schlechte Variante. Erneut von Anfang an dabei der junge Kurt Marty.

Ein Wechsel auch in der Offensive, wo Spiess Ralph Besmer neben Roberto Zanetti nominierte. Für Wirbel sorgte aber in den ersten Spielminuten  andere. Zuerst Stefan Zehnder, der nach nur 10 (!) Spielsekunden die Latte traf. Aber auch Fredy Ochsner, der mit seinem Gewaltsschuss dem Säuliämter Goalie Stump alles abforderte. Immerhin, auch Besmer stand in der starken Einsiedler Anfangssviertelstunde im Mittelpunkt. Gleich zweimal. Einmal mit einem gehaltenen Schuss (11. ) oder fünf Minuten später mit einem Kopfball den Besmer neben das Gehäuse von Affoltern setzte.

Gegentor aus heiterem Himmel

Der gute Auftakt war für Einsiedeln ohne Ertrag. Nicht nur dies, es kam sogar noch schlimmer. Wieder bekam der FCE ein Tor aus heiterem Himmel. Spiess drückte es mit „wieder ein Geschenk für den Gegner aus.“ Tatsächlich, es erstaunte sehr, wie frei Etterlin in der 25. Minute den Führungstreffer für den Aussenseiter einköpfen konnte. Weit und breit kein Gegenspieler. Der Gegntreffer schien die Einsiedler zu lähmen. Das Team kam wieder ins alte Fahrwasser.

Die Bälle wurden nun nur noch hoch nach vorne geschlagen. Die Angriffsauslösung funktionierte gar nicht mehr. Männiglich hoffte bereits auf eine bessere zweite Hälfte, als dem FCE doch noch was positives „passierte“. Dem starken Manfred Auf der Maur gelang der resultatmässige Ausgleich. Der Treffer war dabei fast eine Kopie demjenigen der Gäste. Auch Auf der Maur konnte ungedeckt einköpfen. Er stand nach dem dritten Eckball, getreten von Christian Ochsner alleine. Für Auf der Maur war mit dem Treffer eine längere Durststrecke was das Toreschiessen betrifft, zu Ende gegangen. Der 30jährige Auf der Maur, hatte zuletzt im September 2002 im Cupspiel gegen Albisrieden aus dem Spiel herausgetroffen.

Und Affoltern? Wenig bis fast nichts war von  den Säuliämtern zu sehen. Die sollte sich in der zweiten Hälfte sogar noch aktzuentieren. Die Mannschaft liess immer mehr nach, fiel bis zum Spielende fast auseinander. Vielleicht lag es aber einfach auch daran wie der FCE sich wieder steigerte. Es wurde nun wieder gespielt. Und flach, so wie es sich nicht nur Trainer Spiess von den Spielern wünscht.

Einziges Manko war lange Zeit, die ungenügende Chancenauswertung. Sowieso nach dem herrlichen Führungstor von Stefan Zehnder erzielt mit einem sehenswerten Freitstoss, genau in den Winkel, nach einer guten Stunde. Danach sündigten die Einsiedler im Abschluss massiv und strapazierten die Nerven aller, die auf eine vorzeitige Entscheidung gehofft hatten.

Die Zuschauer mussten sich bis in die letzten Minuten gedulden, ehe dem FCE die resultatmässige Sigesicherung gelang. Aber bis dann wurden die Fans wenigstens noch mit einigen feinen Szenen belohnt. Gleich nach Zehnders Führungstreffer scheiterte Christian Ochsner alleine vor Stump. Nicht besser machten es Torschütze Zehnder, in der 69. Minute, auch Pascal Kälin er zweimal in der 79. und 83. Minute reüssierten nicht. Affoltern war mittlerweile nur noch statisch und kaum mehr in der Offensive zu sehen. Die Einsiedler Dominanz eklatant.

Siegsicherung in den Schlussminuten

Der FCE belohnte seine treuen Fans aber dann doch noch mit weiteren Toren. Gleich deren zwei wurden es sogar noch. Zuerst markierte Christian Ochsner seinen siebten Saisontreffer. Nach einem Einwurf von Stefan Zehnder drehte sich Ochsner und schoss wuchtig ein. Und als Krönung, in der letzten Minute, ein herrliches Hechtkopfballtor von Zanetti. Das Zuspiel hatte der eingewechselte Michael Kälin gegeben.

Meisterschaft 3. Liga. Saison 2004/2005. -- 8. Runde: Einsiedeln - Affoltern a/A 1b 4:1 (1:1) .

Rappenmöösli. -- 200 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Christian Messerli (Meilen). -- Tore:  25. Etterlin 0:1. 40. Manfred Auf der Maur 1:1. 65. Stefan Zehnder 2:1. 87. Christian Ochsner 3:1. 90. Roberto Zanetti 4:1.

Einsiedeln: André Steiner; Raphael Bachmann; Florian Kälin, Peter Kälin; Manfred auf der Maur, Fredy Ochsner (54. Michael Kälin), Kurt Marty (70. Lars Schnidrig), Christian Ochsner, Stefan Zehnder; Ralph Besmer (66. Pascal Kälin), Roberto Zanetti.

Affoltern a/A 1b: Stumm; Roshardt; Trindler, Spinner, C. Ferrari; Ackermann (75. Koller), Etterlin, Nogueira, Faoro; Vischi, Altmann.

Bemerkungen: Neblig, garstiges Wetter. Einsiedeln ohne Ismet Mujanovic (verletzt). Ersatztorhüter Roman Kälin. 1. Lattenschuss Stefan Zehnder. Verwarnungen: 18. Faoro (Foul), 83. Zanetti (Reklamieren), 89. Vischi (Foul). Cornerverhältnis: 8:1 (4:1) für Einsiedeln.