FC
Einsiedeln besiegt Horgen nach einem spannenden Finale 4:3:
Das Zittern zum Sieg
Der FC
Einsiedeln hat zum Siegen zurückgefunden. Nach zuletzt zwei
Niederlagen in Serie, davon eine im Schweizer Cup, siegten die
Einsiedler am Sonntag auf eigenem Terrain gegen Horgen mit 4:3 Toren.
Einsiedeln kehrte das Spiel vom 0:1 Rückstand zum 3:1 ehe in den
letzten Spielminuten, in einer spektakulären Schlussphase drei
weitere Tore fielen. Der erst 15jährige Kurt Marty, Fredy
Ochsner, Roberto Zanetti und Stefan Zehnder skorten für den FCE.
kj. Der
FC Einsiedeln befindet sich weiter im Fahrplan. Nach Verlustpunkten
führen die Einsiedler sogar wieder ihre Drittliga-Gruppe an.
Möglich machte dies in erster Linie der knappe Sieg des FCE auf
eigenem Terrain, dem Rappenmöösli, am Sonntag. Daneben aber
auch der überraschende, gleichzeitige Erfolg von Wollerau gegen
Wollishofen. Ihren eigenen Sieg mussten sich die Einsiedler in einer
der öfters schon erlebten spektakulären
Schlussphase noch erzittern.
„Finale
Furioso“
Es waren
fast unglaubliche Spielszenen, die sich in den letzten regulären
Minuten und danach in der Nachspielzeit des Drittligaspiel Einsiedeln
gegen Horgen 2 abspielten. Noch zwei Minuten vor Ende der
regulären
Spielzeit, führte die Equipe von Trainer Bruno Spiess mit
beruhigenden zwei Toren Vorsprung, 3:1. Dann aber
überstürzten
sich die Ereignisse. Offizielle 88. Minute: Lars Schnidrig spielt
eine etwas zu kurz geratene Rückgabe an den eigenen Torhüter
André Steiner. Steiner vermag im letzten Moment den Ball
wegzuschlagen und trifft genau den Horgner Spieler Lorenzo D'Angelo
am Kopf.
Steiner
trifft D'Angelo derart schwer, dass der Horgner Stürmer
betroffen niedersinkt und liegen bleibt. Fast unbemerkt flog das
runde Leder in der Zwischenzeit ins Einsiedler Tor. Nur noch 3:2
für
Einsiedeln. Der FCE spielt wieder an. Der Ball kommt in Horgner
Besitz, die das Leder ihrem eigenen Torhüter zurückspielen
wollen, Stefan Zehnder ist aber schneller am Ball und macht „cool“
sein Tor. Wieder ein Zweitorevorsprung, 4:2 für Einsiedeln.
Bereits läuft die Nachspielzeit.
Wieder
auf der anderen Seite, wieder die nächste Szene. Noch ein
Freitstoss für Horgen. Pasqual Wigger nimmt Anlauf, der Ball
fliegt von der Lattenunterkante ... hinter die Einsiedler Torlinie.
Wieder lag der FCE nur noch mit einem Tor in Front. Zum Glück piff
der gute Schiedsrichter José
Antonio Alvarez aus Zürich
die Partie wenig später ab. Der Einsiedler Sieg war im Trocknen.
Ein
furioses Finale des Spiels, dass für vieles, was der Begegnung
vorher gefehlt
hatte, entschädigte. Über 80 Minuten lang war es eine eher
durchschnittliche Drittligapartie gewesen, mit dem FC Einsiedeln als
dem ein wenig besseren Mannschaft. Ein Spiel mit wenig
Höhepunkten,
in dem auch wegen der unsichern Torhüter, auf beiden Seiten,
sieben
Treffer vielen. Fast jede Torchance wurde in ein Goal
umgewandelt.
Kurt
Marty, drei Tage nach seinem 15. Geburtstag Torschütze
Es
begann mit dem überraschenden Führungstreffer der Gäste.
Sandro Pulcini reagierte in der 26. Minute, nach einer Faustabwehr
von Steiner am schnellsten und köpfte ins leere Tor ein. Bereits
zuvor und vorallem danach war der FCE um eine Spur besser
gewesen. Gut, dass Einsiedeln nur vier Minuten brauchte, ehe das
Spiel wieder Remis stand.
Roberto
Zanetti hatte sich irgendwie durch mehrere gegnerische Abwehrspieler
„gewurstelt“. Sein flache Hereingabe, von links lenkte Kurt Marty
direkt in die Maschen. Eine ganz spezielle Geschichte mit diesem
Torschützen Marty. Das Riesentalent aus dem Ybrig war von
Trainer Spiess erstmals für die Startformation nominiert worden.
Und dann zeigt Marty, der erst drei Tage vorher seinen 15. Geburtstag
feiern
konnte, nicht nur eine erstaunliches Spiel, sonder kann sich auch noch
als Torschütze feiern lassen. Was für eine Geschichte
für
den Youngstar!
Nicht
nur Marty war eine „Neuerung“ in der Einsiedler Startelf. Christian
Ochsner gesperrt. Michael Kälin doch noch nicht einsatzbereit.
Raphael Bachmann und Christian Kälin abwesend. Spiess machte aus
der Not eine Tugend und gab der Jugend das Vertrauen. Neben Marty
auch Lars Schnidrig. Im
Sturm
lief Kurt Albert neben Roberto Zanetti auf. Nachdem Zanetti beim
ersten Einsiedler Treffer assistierte, konnte ihm Albert nicht
nachstehen. Am Ende der besten Einsiedler Spielphase, als endlich das
Einsiedler Spiel „kurz und flach“ anstelle „hoch und
weit“ war. Albert wurde von Horgens Torhüter Remo Tiefenauer
umgerissen. Der Penaltypfiff des Schiedsrichter blieb nicht aus.
Fredy Ochsner, neu als Scheibenwischer im defensiven Mittelfeld,
verwertete den Strafstoss sicher. Nach dem jüngsten Marty, hatte
mit dem 33jährigen Ochsner auch der Älteste getroffen.
Leider
konnte der FCE das Niveau aus dem Ende der ersten Hälfte nicht
mehr halten. Die Fortsetzung war eher mühsam und kaum
zusammenhängend. Aus der Verteidigung wurden die Bälle nur
nach vorne geschlagen. Dies meist eher planlos. Das beste war, dass
wenigstens noch ein Tor erzielt wurde. Zanetti traf in der 69. Minute
mit
einem Flachschuss, dies nach einer Kopfball-Verlängerung von
Marty. Danach plätscherte das Spiel dahin, bis zum bereits
erwähnten spannenden Finale.
Matchtelegramm
Meisterschaft 3. Liga. Saison
2004/2005.
-- 7. Runde: Einsiedeln - Horgen 4:3 (2:1) .
Rappenmöösli. -- 220
Zuschauer.
-- Schiedsrichter: José Antonio Alvarez (Zürich). -- Tore:
26. Pulcini 0:1. 30. Kurt Marty 1:1. 42. Fredy Ochsner
(Foulpenalty) 2:1. 69. Roberto Zanetti 3:1. 88. D'Angelo
3:2. 90. Stefan Zehnder 4:2. 92. Wigger 4:3.
Einsiedeln: André Steiner;
Manfred auf der Maur; Florian Kälin, Peter Kälin; Sandro Russo (59. Ralph Besmer), Fredy
Ochsner, Kurt Marty (79. Michele
Caranci), Lars Schnidrig; Stefan Zehnder; Kurt Albert
(59. Pascal Kälin), Roberto
Zanetti.
Horgen 2: Tiefenauer; Virgilio; C.
Lorenzo, Felicioni, F. Lorenzo; Vidovic, Holenstein, Perico (81. Miresse), Wigger;
Pulcini (69. Martuscelli), D'Angelo.
Bemerkungen: Herrlicher
Herbsttag. Gut
bespielbares
Terrain. Einsiedeln ohne Raphal
Bachmann, Christian Kälin (beide abwesend), Michael Kälin, Ismet
Mujanovic (beide verletzt) und Christian Ochsner (gesperrt). Kurt Marty
erstmals in der Startformation des FCE. Verwarnungen:
60. Perico (Foul), 75. Pascal Kälin (Foul): 78. Wigger
(Reklamieren), 90. Stefan Zehnder
(Foul). Cornerverhältnis: 4:3 (1:0) für Einsiedeln.
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