FC
Einsiedeln verliert Cupspiel gegen Pfäffikon ZH mit 3:4 und ist ausgeschieden:
Nicht belohnter Kampfgeist
des FCE
Nicht
belohnt wurde der FC Einsieden im Cupspiel gegen Pfäffikon für
seinen immensen Einsatz. Der FCE, der lange an einer Überraschung
schnupperte, unterlag dem höherklassierten Gast knapp mit 3:4 Toren.
Dies, nachdem Einsiedeln zwischenzeitlich sogar mit 3:2 geführt hatte.
In einem, am Ende turbulenten Cupspiel erzielten Roberto Zanetti, Christian
Ochsner und der noch nicht ganz 18jährige Christian Kälin die
Einsiedler Tore. |
Roberto Zanetti (rechts)
vor dem 1:1 Ausgleich. Foto: Sepp Holdener. |
kj. Für den FC Einsiedeln bedeutet wie
im letzten Jahr die zweite Vorrunde Endstation im Wettbewerb des Schweizer
Fussballcup. Die Niederlage gegen den Zweitligisten Pfäffikon war
für den Drittligisten Einsiedeln erwartet worden. Der FCE war aber
nahe daran dem Favoriten ein Bein zu stellen.
Spannung und Dramatik am Schluss
Die Cuppartie wurde ihrem Namen erst ab
Mitte zweiter Spielhälfte richtig gerecht. Dann wurde es spannend,
wurde es dramatisch, war es ein richtiger Cupfight. Es war ab jenem
Zeitpunkt als, der erst kurz vorher eingewechselte Christian Kälin,
sein Debüttor im Fanionteam schoss. Man notierte die 69. Spielminute.
Das Spiel stand mit 2:2 resultatmässig wieder ausgeglichen. Es war
nicht nur ein herrlicher Kopfballtreffer von Kälin, sondern auch der
Anfang eines unglaublich aufregenden finalen Spiels.
Nur drei Minuten nach dem zweiten Einsiedler
Treffer jubelten die nun fanatisch mitgehenden Zuschauer schon wieder.
Zumindest wenn es dann Einsiedler Fans waren. Christian Ochsner hatte einen
Foulpenalty sicher zur 3:2 Führung verwertet. Ochsner war bei seinem
Sololauf gefoult worden. Entgegen dem allgemeinen Fussballgesetz,
dass der gefoulte Spieler selbst nicht zum Strafstoss antreten sollte,
nahm der Spielmacher Anlauf, und traf er sicher. Doch als der Jubel
noch nicht geendet hatte, lagen die Gäste aus dem Zürcher Oberland
wieder gleichauf. Mit dem Gegenzug stellte Imper das Skore wieder auf Unentschieden:
3:3.
Der FCE spielte auch nach dem Ausgleich
wie die gesamte bisherige, zweite Spielhälfte. Enthusiastisch und
phasenweise herrlichen Fussball. Engagiert und leistungsbereit. Trainer
Bruno Spiess fragte sich nach dem Spiel auch, warum Einsiedeln in den letzten
Spielen immer zwei verschiedene Halbzeiten zeigte? Die Gastgeber drückten
Pfäffikon weit, sehr weit in deren Spielhälfte zurück.
Die Gäste agierten praktisch nur noch
aus der Defensive und lancierten so ihre gefährlichen Konter. Fast
schon straflässig wie Pfäffikon bereits zuvor beste Möglichkeiten
einen Treffer zu schiessen ungenutzt liessen. Allein zwischen der 50. und
52. Spielminute brachten es die Zürcher Oberländer fertig drei
„Hundertprozentige“ zu vermiesen. Meist scheiterten die Stürmer am
eigenen Unvermögen. Vielleicht verdeutlichten diese Szenen, warum
sich Pfäffikon nach dem Aufstieg zur Zeit so schwer in der zweiten
Liga tut.
Bereits in der ersten Spielhälfte
hätten die Gäste eigentlich weit höher als nur 2:1 führen
müssen. Im Abschluss wurde bereits vor dem Pausentee, mal um mal gesündigt.
Einsiedeln, dass besonders auf seiner rechten Seite zu Gegenstössen
nur so einlud, erwischte in der Defensive nicht den besten Tag.
Besonders Teamoldie Fredy Ochsner, mit
seinen zu gewagten Dribblings als letzter Mann, verursachte des öfteren,
ein merkliches Raunen im Publikum. Dazu standen auch die Manndecker Florian
Kälin und Manfred Auf der Maur viel zu weit weg von ihren Gegenspielern.
Schmeichelhafter Pausenstand
Der Halbzeitstand von 1:2 schmeichelte
Einsiedeln so mehr. Immerhin war der Treffer es FCE sehenswert. Nach einem
Lattenknaller von Fredy Ochsner aus gut 20 Meter, reagierte Roberto Zanetti
am schnellsten und schob ein. Trainer Spiess reagierte in der Pause auf
das schlechte Einsiedler Spiel und brachte mit Sandro Russo und dem jungen
Alex Oechslin zwei neue Kräfte. Beide, aber auch der später
ebenfalls eingewechselte Christian Kälin bewirkten deutlich mehr als
ihre Vorgänger. Oechslin ist bereits der 21 Spieler der, in dieser
Saison, in der ersten Einsiedler Mannschaft zum Einsatz kommt.
Oechslin bemühte sich bei seinem Debüt
in der ersten Mannschaft sichtlich. Russo dezimierte den Wirkungskreis
vom besten Pfäffiker, Hensch deutlich. Es liefen aber alle Einsiedler
viel mehr und kämpften mit letzten Einsatz. Das der vierte Pfäffiker
Treffer, acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit den Endstand
bedeuten würde hätte kaum jemand gedacht. Herrlich mit
einem Lobball von Imper, wieder er, erzielt und bezeichnenderweise auf
einen Konter.
Einsiedeln wurde für seinen finalen
Endspurt nicht mehr mit dem Erreichen der Verlängerung belohnt. Aufregung
gab es aber noch mehrmals. Etwa als Zogg wegen Reklamierens nicht nur die
gelbe, sondere wenige Minuten soäter sogar die gelb-rote Karte gezeigt
bekam. Oder als nach einem der zahlreichen stehenden Bälle am Schluss
ein riesiges Tohuwabohu im Pfäffiker Strafraum war. Einsiedeln hatte
den Favoriten leider nicht aus dem Cup eliminieren können. Aber das
Team hat mit seinem Einsatz einiges an Goodwill gewonnen.
.
Matchtelegramm
Schweizer Cup 2005/2006. -- 2 Vorrunde:
Einsiedeln - Pfäffikon ZH 3:4 (1:2) .
Rappenmöösli. -- 200 Zuschauer.
-- Schiedsrichter: Bruno Kläusli (Adlikon). -- Tore: 13. Hensch 0:1.
38. Roberto Zanetti 1:1. 40. Lerch 1:2. 69. Christian Kälin 2:2. 72.
Christian Ochsner (Foulpenalty) 3:2. 63. Imper 3:3. 82. Imper 3:4.
Einsiedeln: André Steiner; Fredy
Ochsner; Florian Kälin, Manfred auf der Maur; Pascal Kälin (45.
Sandro Russo), Lars Schnidrig (67. Christian Kälin), Raphael Bachmann,
Stefan Zehnder; Christian Ochsner; Ralph Besmer (45. Alex Oechslin), Roberto
Zanetti.
Pfäffikon: Roten; Lars Studer, Pfister,
Marc Studer, Schuler; Lerch (65. Aziret Burak), Zogg, Hotz, Hensch; Lüthi
(65. Imper), Vogt.
Bemerkungen: Einsiedeln ohne Kurt Albert
(Ferien), Michael Kälin, Ismet Mujanovic (beide verletzt) und Peter
Kälin (gesperrt). 38. Lattenschuss Fredy Ochsner. Gelb-Rote Karte:
90. Zogg (Reklamieren). Verwarnungen: 15. Lerch (Foul). 43. Pascal Kälin
(Foul), 72. Lars Studer (Foul), 88. Zogg (Reklamieren). Cornerverhältnis:6:6. |