Der
FC Einsiedeln gewinnt in Thalwil denkbar knapp, aber hochverdient mit
1:0:
Rekordtor
von Zanetti genügte zum Sieg
Dank
einem Tor von Roberto Zanetti, erzielt nach nur 14 gespielten Sekunden
(!),
gewann der FC Einsiedeln sein Spiel in Thalwil mit dem knappsten aller
Resultate. Beim Einsiedler 1:0 Erfolg glänzte vornehmlich die
Defensivabteilung
der Einsiedler. Die Einsiedler Verteidiger liessen, während 90
Minuten den
Gastgebern keine einzige echte Torchance zu. So war der 1:0 Erfolg
des FCE bei
herrlichem Frühlingswetter eigentlich eher zu knapp ausgefallen.
Torschütze
Roberto Zanetti reüssiert diesmal nicht.
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Dichtes
Gedränge im Thalwiler Strafraum. -- Fotos: Sepp Kälin.
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kj. Anspiel in Thalwil am Sonntag morgen
um 10:15 Uhr. Der Ball kommt auf die rechte Seite zu Sandro Russo.
Russo
lanciert mit einem Steilpass Kurt Marty. Marty spielt das Leder vor das
Thalwiler Gehäuse, wo sein Sturmpartner Roberto Zanetti mit der
Hake ins Tor
trifft. Jubel bei den Einsiedlern. Konsternation beim FC Thalwil.
Staunen bei
den Zuschauern, zumindest bei all jenen die rechtzeitig aufgestanden
und
bereits da waren. Dann der Blick zur Matchuhr. Das darf doch nicht war
sein:
Erst 0:14 Sekunden zeigte der grosse Chronometer, hoch oben links in
der Ecke
des Sportplatz Etzliberg an.
Rekordtor
...wieder am 1. Mai
Ein Tor in der ersten Spielminute. Dies
hatte der FCE letztmals vor zwei Jahren beim 5:2 Sieg im
zürcherischen Gossau
geschafft. Damals hiess der Torschütze Pascal Kälin und das
Spiel hatte am...
1. Mai stattgefunden. Der Tag der Arbeit für die Einsiedler
Fussballer jeweils
Motivation für einen Blitzstart? Jedenfalls dürfte, soweit
man sich zurück
erinnern kann, sicher noch nie eine Einsiedler Mannschaft so früh
über ein Tor
gejubelt haben. Ein Eintrag in die Rekordbücher des FC Einsiedeln
dürfte
Zanetti für seinen siebten Saisontreffer auf sicher haben.
Die Einsiedler, ohne die beiden
gesperrten Stammspieler Raphael Bachmann und Christian Ochsner
angetreten,
machten weiter Druck, immensen Druck auf das Thalwiler Tor. 4. Minute:
Ein
Kopfball von Pascal Kälin wird eine „Beute“ des Thalwiler
Torhüter Berger. Eine
Minute später wird Kurt Marty im letzten Moment, alleine vor
Berger noch
„abgefangen“. Es geht weiter mit Abschlussversuchen neben das Thalwiler
Tor.
Nacheinander von Peter Kälin (9. Minute), und zweimal Zanetti (10.
und 14.).
Im Mittelpunkt von Torchance Nummer
sieben, innerhalb der ersten 20 Spielminuten, ist dann wieder Youngstar
Marty.
Marty wird, wohl mit an der Grenze des Erlaubten vom
Thalwiler Dewji gestoppt. Marty reklamiert für sich
nicht zu
Unrecht einen Strafstoss. Das Ergebnis des, gut 20 Minuten dauernden
Einsiedler
Angriffswirbel ist aber ernüchternd. Es bleibt beim viel knappen
1:0
Spielstand.
Das war’s dann auch schon fast gewesen.
Was folgte war fast nur noch Kampf und Chrampf auf beiden Seiten. Halt
eben
auch dies, passend zum Tag der Arbeit. Die Zuspiele wurden immer
ungenauer. Die
Abspielfehler der Einsiedler in der Offensive häuften sich. Die
Möglichkeiten
zum zweiten Einsiedler Treffer nahmen dem gegenüber massiv ab.
Gefährlich oder aufregend wurde es nur
noch einige wenige mal. Einmal als wieder Zanetti ein Rückpass von
Stefan
Zehnder weit übers Tor schoss. Dann ein zweites Mal, als die
Einsiedler
nochmals einen Strafstoss für sich reklamierten. Dies als Michael
Kälin
niedergerissen wurde. Gross ärgern mochten sich die Einsiedler
über die beiden
nichtgepfiffenen Elfmeter nicht. Schon mehr ärgerte sich Trainer
Bruno Spiess
über die leicht verteilten Verwarnungen. Diejenige gegen Michael
Kälin war die
vierte in Folge für den Einsiedler Mannschaftskapitän. Das
bedeute für ihn eine
Sperre im nächsten Spiel.
Spiess:
„Haben nur 25 Minuten Fussball
gespielt“
Mehr war Spiess nach Spielende aber wohl
über seine Mannschaft verärgert, die nach seinen Aussagen
„nur gerade 25
Minuten Fussball gespielt hat“. Ein Lob dann aber von Spiess an die
Adresse
seiner Defensive. Klar, wenn man auswärts zu Null spielt, ist dies
in Ordnung.
Und Philipp Bachmann scheint beim FCE „angekommen“ zu sein. Was der
defensiver
„Scheibenwischer“ der Einsiedler alles an Löcher stopfte war erste
Sahne. Auch
ihm galt ein besonderes Lob von Spiess.
Trotzdem darf nicht unerwähnt bleiben,
dass die saubere Einsiedler Defensive wohl einen grossen Teil ihres
Ursprungs
in der Harmlosigkeit der Thalwiler Offensive hatte. Erschreckend fast,
wie
wenig auf Seiten der Gastgeber lief. Zwei erwähnenswerte Aktionen
für Thalwil
vor Steiners Tor während des gesamten Spiels. Die erste in der 31.
Minute, als
Matter einen Freistoss weit übers Tor schoss. Und nochmals in der
Mitte der
zweiten Hälfte als eine missglückte Flanke die Latte
streifte. Das war alles.
Einsiedeln konnte die
harmlosen Gastgeber nur recht sein. So konnte die Mannschaft gut
kaschieren,
dass ihr die Hitze mit Fortdauer des Spiels mehr zusetzte als allen
lieb war.
Und, dass diesmal die mangelhafte Chancenauswertung mit den drei
anvisierten
Punkten „belohnt“ wurde. Wie gesagt, das war’s!
Matchtelegramm
Meisterschaft 3.
Liga, Saison 2004/2005, 16. Runde. Thalwil - Einsiedeln 0:1 (0:1).
Etzliberg,
Thalwil. -- 80
Zuschauer. --
Schiedsrichter: Skender Musa (Effretikon). -- Tor: 1. (0:14!) Roberto
Zanetti 0:1
Thalwil (1-2-5-2): Berger; Dewji; Raphael Nufer, Mülhaupt;
Halilaj, Marino, Bregy, Markwardt, Schelling (64. Schipani); Matter,
Bütler (64. Adriano).
Einsiedeln (4-4-2):
André Steiner; Peter Kälin, Michael Kälin, Manfred Auf der Maur, Sandro Russo; Pascal Kälin (76. Christian Kälin), Lars Schnidrig (58. Florian Kälin), Philipp
Bachmann, Stefan
Zehnder; Kurt Marty, Roberto
Zanetti (87. Stephané Henkel).
Bemerkungen:
Einsiedeln ohne Raphael Bachmann und Christian
Ochsner (beide gesperrt). Ersatztorhüter: Ismet Mujanovic.
Nicht eingesetzt: Michael Steiner. Verwarnungen: 8. Halilaj, 30. André Steiner, 41. Pascal Kälin, 65.
Philipp Bachmann, 75. Michael Kälin, 81. Markwardt (alle
wegen Foulspiel)
und 90. Kurt Marty (Unsportlichkeit).
Cornerverhältnis: 2:9 (2:4) für Einsiedeln. |