FC Einsiedeln gewinnt in
Zürich-Wollishofen verdient mit 2:1:
Verdienter Einsiedler "Last minute"
Sieg
Von der Hölle in den Himmel. Von der Blamage zur
Überraschung. Der FC Einsiedeln erlebte
innerhalb nur vier Tage das breite Spektrum im
Sport. Zuerst am Donnerstag eine historische 0:6 Heimschlappe gegen
Wädenswil. Am Sonntag der überraschende und hochverdiente
Auswärtssieg beim FC Wollishofen. Einsiedeln kehrte das Spiel in
den letzten Minuten dank Toren von Kurt Marty und Remo Lutta.
1 Tor, 1
Assist: Kurt Marty
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Lars
Schnidrig im Zweikampf mit einem Wollishofer umrahmt von den beiden
Einsiedler Torschützen Marty (links) und Lutta (rechts).
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Torschütze
des Siegtreffer: Remo Lutta
(Fotos: Sepp Kälin) |
kj. Der Fussballclub Einsiedeln hat
es geschafft und im letzten Moment einen veritablen Fehlstart in die
Saison abgewendet. Im dritten Meisterschaftsspiel holten die Einsiedler
am Sonntag in Zürich Wollishofen den ersten Saisonsieg.
Ausgerechnet bei einem der engsten Gegner um den Gruppensieg,
ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als die Equipe von Trainer Bruno
Spiess fast bei null Kredit angelangt war.
Überraschend
und verdient
Der Erfolg in Wollishofen war in jeder Beziehung eine positive
Überraschung und verdient. Sogar hochverdient. Die Einsiedler
verzeichneten ein deutliches Chancenplus und hätten das Spiel in
Zürich nicht nur höher als mit 2:1 Toren, sondern vor allem
vier früher zu ihren Gunsten entscheiden müssen. Fast
wären der FCE für seine miserable Chancenauswertung bestraft
worden und wiederum ohne Punkte geblieben.
Es hatte 83 Spielminuten benötigt, ehe das Leder endlich im Tor
der Zürcher lag. Kurt Marty war mit seinem dritten Saisontreffer
der Torschütze gewesen. Jener Marty, bei dem man immer wieder
vergisst, dass er in einem knappen Monat erst 16 jährig wird.
Jener Marty aber auch, der an fast allen spielstarken Szenen der
Einsiedler in Wollishofen beteiligt war.
Der Treffer Martys war erst der Ausgleich für den FCE gewesen. Gut
20 Minuten, nachdem die Wollishofer mit Adriano Santoro einen
Spieler mit einer roten Karte verloren hatten. Santoro war nach
einer gespielten Stunde für ein Revanchefoul an Roberto Zanetti
bestraft worden. Der Schiedsrichter Stephan Hartmann hatte in einer
hektischen und teilweise sehr hart geführten Partie aber bereits
vorher verpasst den richtigen Tarif anzugeben.
Die Führung der Gastgeber war wie ein Blitz aus heiterem Himmel
nach einer halben Stunde gekommen. Sergio Perri war der Ball nach einer
Einsiedler Abwehraktion praktisch vor die Füsse gefallen. Dabei
hatten nur die Einsiedler Torszenen für sich notieren können.
Aber ob Zanetti in der 13. Spielminute, Stefan Zehnder (21.),
Alex Oechslin (41.), nochmals Zanetti (45.) Marty (54.) oder Michael
Kälin mit einem Freistoss in der 71. Minute. Der Ball wollte und
wollte nicht ins Tor.
Das es für Einsiedeln trotzdem noch zu drei Punkten reichte,
dafür sorgte Neuzugang Remo Lutta mit seinem Tor, bereits in der
Nachspielzeit. Der 27jährige Lutta hatte die Ruhe und Nerven mit
dem Abschluss zu warten, bis der Wollishofer Goalie eine Reaktion
zeigte und überlobte diesen dann gekonnt. Die ersten drei Punkte
waren aber erst nach weiteren sehr aufregenden Schlussminuten im
Trockenen.
Das die Einsiedler zu einer solchen Leistung fähig sein
würden und auf dem schweren Pflaster in Zürich Wollishofen
reüssierten war fast nicht zu glauben. Lag es am geänderten
System? Spiess hatte vom 4-2-2-System auf ein 1-3-4-2 mit Michael
Kälin als Libero gewechselt. Schon eher lag es aber an der
leistungsmässigen Steigerung aller Akteure gegenüber dem
Spiel nur vier Tage zuvor, auf eigenem Terrain gegen die
Wädenswiler Reserven.
Gut, dass die Einsiedler diese Schlappe nur wenige Stunden später
mit dem Sieg in Zürich wieder korrigieren konnten. Gut auch darum,
weil die weiteren Aufgaben für den FCE Schlag auf Schlag folgen.
Die Equipe dürfte wohl wieder mit gesteigerten Selbstvertrauen in
die, nun folgenden beiden Heimspiel vom Dienstag gegen Wiedikon und am
nächsten Sonntag gegen Altstetten gehen.
Matchtelegramm
Meisterschaft 3.
Liga, Saison 2005/2006, 4. Runde. Wollishofen -
Einsiedeln 1:2 (1:0).
Sonnau,
Zürich-Wollishofen. -- 100
Zuschauer. --
Schiedsrichter: Stephan Hartmann (Geroldswil). -- Tore: 29. Sergio Perri
1:0. 83. Kurt Marty 1:1. 90. Remo Lutta 1:2.
Wollishofen (1-3-4-2): Saraco; Prati;
Oswalt, Weyermann, Hägler; Sergio Perri, Ginafranco Perri,
Adriano Santoro, Wigger (83. Korzepa); Muino (80. Giuralarocca),
Daniele Santoro.
Einsiedeln (1-3-4-2): Roman
Mühlemann; Michael
Kälin; Manfred auf der Maur, Raphael Bachmann, Peter
Kälin (78. Sandro Russo); Lars
Schnidrig (89. Fredy Ochsner), Remo
Lutta, Kurt
Marty, Stefan Zehnder; Alex
Oechslin (76.
Christian Kälin), Roberto
Zanetti.
Bemerkungen:
Einsiedeln ohne
Philipp Bachmann,
Christian Ochsner (beide gesperrt). Ersatztorhüter: Ismet
Mujanovic. Rote Karte: 60.
Adriano Santoro (Revanche-Foul). Verwarnungen: 43. Daniele Santoro. 44.
Peter Kälin (beide wegen
Foulspiels), 45. Marty (Reklamieren), 90. Russo (Foul).
Cornerverhältnis: 3:3
(1:2). |