Spielbericht FC Einsiedeln 1 -- 2006/2007
Hauptsponsor FCE
Spiel: FC Adliswil - FC Einsiedeln
Runde: Meisterschaft 3. Liga Saison 2006/2007 -- 22. Runde
Datum: Sonntag, 17. Juni 2007, 10.15 Uhr
Ort: Im Tal, Adliswil
 

Matchtelegramm

Grafik: Maisgold-Shirt
Einsiedler Bier Einsiedeln
Trotz 2:0 Sieg in Adliswil kein Einsiedler „Happy End“:

FCE wieder "nur" undankbarer Zweiter

Der FC Einsiedeln spielt, zumindest eine weitere Saison in der 3. Liga. Trotz einer unglaublichen Serie ohne Niederlage nach der Winterpause, mit zehn Siegen und zwei Unentschieden reichte es am Ende nur zum undankbaren zweiten Schlussrang hinter dem Aufsteiger Wollerau. Das letzte Saisonspiel gewann der FCE in Adliswil dank Toren von Philipp Bachmann und Manuel Schönbächler 2:0.


Foto: Spiel Adliswil - Einsiedeln
Philipp Bachmann per Kopf zum 0:1.
 Foto: Spiel Adliswil - Einsiedeln
Letztes Spiel für Angelelli (links) und Martuscelli
Foto: Spiel Adliswil - Einsiedeln
  Manuel Schönbächler (vorne) freut sich über sein Tor. Fotos: Sepp Kälin.
kj.  Es hat nicht sollen sein. Zum dritten Mal in Serie beendet der FCE nach dem Abstieg in die dritte Liga die Saison auf dem zweiten Schlussrang. Die Einsiedler machten ihre Pflichtaufgabe und gewannen zum Saisonabschluss in Adliswil. Es reichte trotzdem nicht, zum einzigen aufstiegsberechtigten, ersten Tabellenplatz. Dieser holte sich der FC Wollerau. Dem FCE bleibt nur der zweite Platz, schon wieder!

Der Spielverderber für den FCE war also Wollerau. Die Höfner siegten zu Hause gegen Nueva Galicia praktisch problemlos mit 3:0 Toren. Für Wollerau ist es der zweite Aufstieg in die 2. Liga in den letzten drei Jahren. Am Ende einer langen Saison mit 22 Spielen liegt Wollerau zwei mickrige Punkte vor den Einsiedlern. Das Total des FCE von 52 Punkten hätte in all den letzten Jahren zuvor locker zum Aufstieg gereicht. Nur im Jahr 2007 nicht.

In der Vorrunde den Aufstieg verspielt

Einsiedeln hat das Duell gegen Wollerau sicherlich in der Vorrunde verloren. In der Winterpause lag der FCE fast hoffnungslos hinter der führenden Equipe des BC Albisrieden. 11 Punkte mehr als Albisrieden holte Einsiedeln in der Rückrunde. Gegen Wollerau holte der FCE vier Punkte auf. Und trotzdem reichte es am Ende nicht.

Die Enttäuschung war am Sonntag nach dem Saisonende nicht nur bei den Spielern gross. Besonders ärgerte sich das Trainerduo Adriano Angelelli und Mario Martuscelli. Nur zu gerne hätten die beiden Trainer den FCE mit dem Aufstieg in der Tasche verlassen. Die Spieler konnten es vor allem kaum glauben, dass Wollerau einfach keine Punkte mehr abgegeben hat, in den letzten Partien.

So nützte dem FCE auch der fünfte aufeinanderfolgende Sieg vom Sonntag in Adliswil fast gar nichts mehr. Es war schlussendlich eine rein statistische Notiz, dass Einsiedeln erneut keinen Gegentreffer zuliess. Seit nunmehr 558 Minuten ohne Gegentor bleibt. Dies lässt sich sehen. Nicht nur für den Torhüter, für Roman Kälin, nein für die gesamte Equipe und ihre defensive Stabilität.

Starke Gegenwehr Adliswil’s

Dabei hatte Roman Kälin in Adliswil das erste Mal seit längerem wieder „einiges zu tun“. Adliswil kann sicher nicht unterstellt werden, es dem FCE leicht gemacht zu haben, zu gewinnen. Die Zürcher wollten sich bei ihrem letzten Spiel unter ihrem scheidenden Trainer Roberto Fregno unbedingt für die 1:7 Schlappe auf dem Rappenmöösli revanchieren.

So ist es auch zu erklären, dass die Gastgeber dem FCE in den ersten Minuten mit teils rüdem Einsteigen den Schneid abkaufen wollten. Die seit längerem gefestigten Einsiedler liessen sich aber dadurch nicht einschüchtern und zogen ihr konsequentes Kurzpassspiel auf.

Einsiedeln verzeichnete so ein leichtes Chancenplus. Die beste und erste Torchance hatte allerdings Adliswil. Roman Kälin musste sich in der 18. Minute nach einem Schuss von Iselin mächtig strecken, damit er den Ball noch um den Pfosten drehen konnte. Kälin konnte sich mit seiner Ruhe noch bei weiteren Szenen auszeichnen.

Wieder Philipp Bachmann

Es war bezeichnend für diese Rückrunde, dass wieder Philipp Bachmann den FCE in Front brachte.  In den letzten vier Spielen hatte der Einsiedler Torschütze beim ersten Treffer viermal Philipp Bachmann geheissen. So war es dann auch in Adliswil. Gleich den ersten, perfekt getimten Eckball von Michael Steiner, nickte Bachmann am vorderen Pfosten ein.

Der überragende Spieler der Rückrunde im Einsiedler Team erhöhte damit seine persönliche Trefferquote auf 11 Saisontore. Von den 11 Toren schoss Bachmann acht Treffer in den letzten fünf Spielen! Pech dann kurz vor der Pause für den Bruder von Philipp Bachmann, für Raphael Bachmann.

Der jüngere Bachmann, bisher in allen Meisterschaftsspielen über die volle Spielzeit auf dem Feld, verletzte sich bei einer Abwehraktion unglücklich am rechten Knie und musste zur Halbzeit ersetzt werden. Ersetzt wurde Bachmann durch Florian Kälin.

Letztes Spiel für Fredy Ochsner

Kälin, bestritt in Adliswil sein letztes Spiel im Fanionteam. Der Grosser tritt aus beruflichen Gründen kürzer und macht eine fussballerische Pause. Genau gleich wie Christian Frei. Gar starke Gefühle kamen auf, als eine Viertelstunde vor Schluss Fredy Ochsner das Spielfeld betrat. Für den mittlerweile 36jährige Ochsner war es der Abschied nach einer langen Karriere im Einsiedler Fanionteam. 1988, vor beinahe 20 Jahren hatte Ochsner erstmals dem Kader der ersten Mannschaft des FCE angehört.

Es waren diese Randgeschichten die ab Beginn der zweiten Spielhälfte im Spiel des FCE in Adliswil in den Mittelpunkt rückten. Allen war nach der Meldung des Zwischenresultats vom Spiel in Wollerau klar, dass es der FCE nicht mehr schaffen konnte.

So plätscherte das Spiel und die Saison fast emotionslos dem Ende zu. Einsiedeln machte nur noch das nötigste. Adliswil hatte kein grosses Interesse mehr, bei doch recht heisser Temperatur alles für den Ausgleich zu tun. Um so mehr als die Sihlaler die letzte Viertelstunde, nach einer gelb-roten Karte gegen Corrado in Unterzahl spielen mussten. Zu notieren gab es deshalb nur noch ein Pfostenschuss von Kurt Marty und die definitive Siegsicherung des FCE.

Auch dies bezeichnend: Mit Manuel Schönbächler konnte sich eine „weitere, positiv auffällige Person“ der gesamten Rückrunde als Torschütze feiern lassen. Schönbächler verwertete ein Zuspiel von Rade Petkovic in seiner unnachahmlichen Art und Weise. Ein erfolgreicher Abschluss nach einem langen Rush.

Ende gut, fast alles Gut. Trotz dem knapp verpassten Aufstieg kann die Mannschaft und der Trainerstab auf eine fantastische Rückrunde zurückblicken. Einzig die Krönung fehlte am Ende!


Grafik Einsiedler Anzeiger Alles weitere..
Matchtelegramm

Meisterschaft 3. Liga. -- 22. und letzte Runde: Adliswil  - Einsiedeln 0:2 (0:1).

Im Tal. Adliswil. -- 220 Zuschauer. -- SR: Bruno Schenk (Winterthur). -- Tore: 35 Philipp Bachman 0:1. 90. Manuel Schönbächler 0:2.

Adliswil (4-4-2): Vollmer (60. Walther); Iselin (72. Reininger), Zembrod, Gambera, Stäubli; Pagnotta, Roberto Dominguez, Tarik, Hess; Corrado, José Dominguez.

Einsiedeln (4-4-2): Roman Kälin; Christian Frei, Stefan Ruhstaller, Raphael Bachmann (45. Florian Kälin), Manfred Auf der Maur; Manuel Schönbächler, Philipp Bachmann, Christian Ochsner (72. Kurt Albert), Michael Steiner; Rade Petkovic, Kurt Marty (75. Fredy Ochsner).

Bemerkungen: Letztes Spiel für das Trainerduo Angelelli und Martuscelli, sowie für Christian Frei, Florian Kälin (beide berufliche Pause) und Fredy Ochsner (Rücktritt) beim FCE. Ersatztorhüter: Stefano Melgiovanni. FCE ohne Remo Lutta, Ronny Ochsner, Roberto Zanetti (alle rekonvalezent), Sandro Russo, André Steiner und Stefan Zehnder (alle verletzt). 70. Pfostenschuss Kurt Marty. Gelb-Rote Karte: 75. Corrado (Foul). Verwarnungen: 13. Pagnotta (Reklamieren), 18. Corrado , 30. Raphael Bachmann, 52. Christian Ochsner,  60. Roberto Dominguez, 85. Florian Kälin (alle wegen Foulspiels). Cornerverhältnis: 4:4