FCE
gewinnt gegen Schlusslicht Altstetten mit 4:1
Platzverweis als Initialzündung
4:1 Pflichtsieg des FC Einsiedeln gegen Schlusslicht
Altstetten. Das Ergebnis täuscht allerdings. Erst als Einsiedeln
nach einem Platzverweis in Unterzahl war, kam der FCE auf Touren.
Kurt Marty narrt Goalie Zurfluh und schiebt zum 2:1 ein.
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Der "fliegende Zanetti köpft zum 3:1 ein.
Fotos: Sepp Holdener.
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kj. Fussballspiele werden normalerweise
durch Tore entschieden. Tore entscheiden über Sein oder nicht
Sein. Über Sieg oder Niederlage. Darüber ob es Punkte gibt
oder ob ein Team leer ausgeht. Im letzten Spiel des FC Einsiedeln
wurde diese Regel ausser Kraft gesetzt. Im Spiel gegen Altstetten war
für den FCE nicht das erste, auch nicht das zweite Tor, geschweige
den Treffer Nummer drei entscheidend. Eine ganz andere Szene entschied
das Spiel zu Gunsten von Einsiedeln.
In Unterzahl
stärker
Die Schlüsselszene spielte sich nach einer guten Stunde ab. Dann,
als das Spiel eigentlich ruhte, weil ein Einsiedler Spieler
gepflegt werden musste. Gleichzeitig liess sich der FCE-Stürmer
Kurt Albert an der Seitenlinie provozieren und rächte sich
für die Provokation mit einer Tätlichkeit. Natürlich
blieb dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als Albert des Feld
zu verweisen. Nicht die einzige Strafe für Albert, für die
Tätlichkeit dürfte er zudem vier Strafsonntage
aufgebrummt bekommen.
Bitter für Albert, aber für das Team war der Platzverweis in
diesem Spiel Gold wert. So paradox es tönt: Albert war die
Initialzündung dass der FCE endlich begann zu spielen. Und
zu kämpfen. Endlich wusste scheinbar jeder Einsiedler Spieler was
zu tun ist. „Endlich hielten die Spieler die Positionen, die wir ihnen
zugewiesen hatten“, so Co-Trainer Mario Martuscelli nach dem Spiel.
Nicht nur Martuscelli, auch sein Partner Adriano Angelelli stellte
fest, „dass unser Team erst dann, nach dem Platzverweis endlich so
gespielt hat wie wir es vorgehabt hatten“. Angelelli sprach sogar davon
dass die Mannschaft enttäuschte. Immerhin, auch dem Einsiedler
Trainerduo fiel ein Stein vom Herzen dass es trotz der lange Zeit
schlechten Leistung zu den anvisierten drei Punkten reichte.
Makellose
Einsiedler Heimbilanz
Und, die fast makellose Einsiedler Heimbilanz wurde fortgesetzt. In
dieser Saison bleibt das Team zu Hause weiter ungeschlagen. In den
bisherigen fünf Spielen auf dem Rappenmöösli musste sich
der FCE nur gegen Lachen mit einem Remis begnügen, ansonsten
siegte Einsiedeln immer. Auch nicht schlecht!
Und, als weiteres und, Einsiedeln rückt in der Tabelle immer
weiter vor. Mittlerweile ist das Team auf dem zweiten Tabellenplatz
angelangt. Tendenz hoffentlich ganz nach oben.
Für das Spiel gegen Altstetten mussten mit Rade Petkovic und dem
rekonvaleszenten Manuel Schönbächler, zwei der drei
Torschützen aus dem vorangegangenen Sonntag ersetzt werden.
Für die abwesenden Petkovic und Schönbächler rutschten
Christian Frei, er erstmals in der Meisterschaft, und Kurt Albert in
die Startformation der Einsiedler.
Gastfreundlich
Eine Formation, die lange Zeit erhebliche Mühe hatte, den
eigentlich klaren Aussenseiter Altstetten zu dominieren und die
nötigen Tore zu schiessen. Erst kurz vor der Halbzeit
eröffnete Stefan Zehnder das Skore. Zehnder erkämpfte sich
einen bereits verloren geglaubten Ball zurück. Sein Schuss wurde
von Altstetten’s Goalie Zurfluh ins eigene Tor abgelenkt.
Auch der FCE erwies sich als Gastfreundlich. Zumindest beim 1:1
Ausgleich in der 61. Minute. Zuerst brachte Raphael Bachmann den Ball
nicht wunschgemäss weg, danach lenkte er den Schuss von Riad noch
unhaltbar ins eigene Tor ab. „Gut“ folgte fast wenig später der
Platzverweis gegen Albert. Und endlich eine verwandelte Einsiedler
Mannschaft die nun am Werk war.
Zauberhaft, wie Philipp Bachmann mit seinem Pass auf Kurt Marty die
Altstetter Abwehr „aushob“. Der starke Marty krönte die
Aktion mit einem gekonnten Abschluss. Nur 120 Sekunden später lag
der FCE sogar mit 3:1 in Führung. Robert Zanetti hatte einen
Freistoss von Zehnder in die Maschen geköpft. Der sechste
Saisontreffer des klar besten Einsiedler Skorer in dieser Saison.
Als Zugabe gab es in der Nachspielzeit noch eine Premiere. Der erste
Treffer von Ronny Ochsner im Einsiedler Fanionteam. Kurz vor Spielende
spitzelte der 20-jährige Ochsner das Leder ins Tor. Dies nur
wenige Minuten nachdem er eingewechselt worden war. Es war das 4:1, ein
Ergebnis das Einsiedeln trotz der starken Schlussphase schmeichelte.
Weil es einfach zu hoch ausgefallen war. Aber, endlich mal
stimmte die Chancenauswertung.
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Matchtelegramm
Meisterschaft 3. Liga Saison 2006/2007. -- 9. Runde:
Einsiedeln - Altstetten 4:1 (1:0).
Rappenmöösli. --
300 Zuschauer.
-- SR: Mirco Baumann (Oberrieden).
-- Tore: 42. Stefan Zehnder 1:0. 61. Riad 1:1. 72. Kurt Marty
2:1. 74. Roberto Zanetti 3:1. 90. Ronny Ochsner 4:1.
Einsiedeln (4-4-2): Michael
Urwyler; Christian Frei (75. Milos
Krstic), Manfred
auf der Maur, Raphael
Bachmann, Michael
Steiner; Remo Lutta, Philipp
Bachmann (89. Stefan Ruhstaller), Kurt Marty, Stefan Zehnder; Kurt Albert, Roberto
Zanetti (81. Ronny Ochsner).
Altstetten (4-4-2): Zurfluh; Tobler,
Jovanov, Oliveira, Alvarez; Landolt (55. Riad), Jost, Zulji, Hess;
Preite, Ramaglia.
Bemerkungen: Einsiedeln ohne Paulo de Caro (A-Junioren), Florian
Kälin, Sandro Russo (beide
verletzt), Manuel Schönbächler (Nach Grippe rekonvalezent)
und Rade Petkovic
(Abwesend). Rote Karte: 66. Kurt Albert (Tätlichkeit). Verwarnungen: 27. Kurt Albert (Handspiel), 32.
Hess (Reklamieren), 63. Philipp Bachmann (Foul),
72. Foucault (Foul).
Cornerverhältnis: 5:2 für Einsiedeln. |