FCE
spielt in Zürich gegen Nueva Galicia 1:1:
FC
Einsiedeln verlor 1:1
Nach dem guten und überlegen geführten Spiel gegen
einen relativ harmlosen Gegner blieb leider nur ein mageres
Pünktchen übrig.
HP. Die Einsiedler scheiterten an ihrer Harmlosigkeit vor dem
gegnerischen Tor. Stefan Zehnder brachte sein Team in der 56. Minute in
Führung. Der Ausgleich fiel so überraschend wie
unglücklich in der 77. Minute.
Als der schwache Schiedsrichter das Spiel abpfiff, war in den
Gesichtern der Einsiedler Spieler und Zuschauer Konsternation total
abzulesen. Man konnte kaum glauben, was sich eben abgespielt hatte, und
man hätte für einmal die ganze Sammlung floskelhafter
Kurzbeschreibungen aufzählen dürfen: gut gespielt, schlecht
belohnt! Wer das Tor nicht schiesst, kriegt es! Fehlende
Kaltblütigkeit vor dem Tor! Die Angst vor dem Torschuss! Aber
alles Lamentieren nützte nichts, der Sieg war weg. Dabei
wären diese drei Punkte gerade an diesem Sonntag so wichtig
gewesen.
Der Vollerfolg hätte den Energiefluss weiter anschwellen lassen.
Der Wille dazu war da, das war schnell sichtbar. Konzentriert und mit
viel Einsatzbereitschaft übernahmen die Einsiedler das Zepter.
Erfreulich war, dass sie das Heil nicht mehr mit weiten Bällen in
die Spitze suchten, sondern das Spiel von hinten heraus aufbauten.
Die Führung schien bei dieser Konstellation nur eine Frage der
Zeit. Doch genau in diesem Bereich, also vor dem Tor, wolle es nicht so
richtig klappen. Die guten Mittelfeldansätze verloren im Strafraum
ihre Kraft und brachten so keine echten Torchancen.
Die Ironie des Schicksals wollte es, dass die bis dahin harmlosen
Gastgeber beinahe das Führungstor erzielt hätten. Ein vom
schwachen Schiedsrichter geschenkter Eckball strich gefährlich vor
dem Tor durch. Durch diese Aktion aufgeschreckt, suchten die
FCE-Spieler das Tor vehementer und kamen vor der Pause zu drei guten
Chancen. Den Spielanteilen entsprechend wäre die Führung
bereits zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen.
In der Pause wurde Trainer Agnelli laut, sehr laut sogar. Er war mit
seiner Offensivabteilung nicht zufrieden. Lautstark forderte er noch
mehr Engagement, noch mehr Pressing und noch schnellere Ballstafetten.
Die Überlegenheit wurde noch krasser, die Aktionen
zielgerichteter. In der 56. Minute endlich fiel das erlösende 1:0.
Stefan Zehnder schloss eine schöne Aktion souverän ab, indem
er den letzten Verteidiger und den Torhüter elegant aussteigen
liess. Angriff um Angriff rollte nun gegen das Zürcher Tor, und
gelöst wartete der Einsiedler Anhang auf das 2:0. Chancen dazu
waren mehr als genug vorhanden. Entweder wurden sie versiebt oder durch
den Schiedsrichter abgewürgt.
Und was kaum jemand für möglich gehalten hatte, traf in der
76. Minute ein: Nach einem Freistoss gelangte der Ball zum gegnerischen
Mittelstürmer, der flach aufs Tor schoss. Zur grossen allgemeinen
Überraschung schlüpfte der Ball unter Urwylers Körper
durch ins Tor.
Mit dem Mute der Verzweiflung versuchten die FCE-Spieler, den
verdienten Lohn doch noch ins Trockene zu bringen. Sogar Trainer
Agnelli liess sich für zehn Minuten einwechseln. Zwei Chancen zum
Siegtor konnten leider nicht genutzt werden. In der 85. Minute stand
Milos Krstic alleine vor dem Torhüter und scheitere an diesem.
Eine Minute später sah auch Stefan Zehnder seinen guten Schuss aus
acht Metern abgewehrt.
Matchtelegramm
Meisterschaft 3. Liga. -- 6. Runde: Nueva Galicia - Einsiedeln 1:1
(0:0).
Juchhof 1, Zürich. -- 46
Zuschauer.
-- SR: Resmi Redzepi (Wallisellen). -- Tore: 56. Stefan
Zehnder 1:0, 77. 1:1.
Einsiedeln (4-4-2): Michael
Urwyler; Michael Steiner (80.
Milos Krstic), Manfred
auf der Maur, Raphael
Bachmann, Sandro Russo; Remo Lutta, Philipp
Bachmann, Kurt Marty (65. Christian Frei), Stefan
Zehnder; Manuel
Schönbächler; Rade Petkovic (80. Adriano Angelelli).
Bemerkungen: Fairplay-Wochenende auf allen Schweizer
Fussballplätzen. Holpriger Boden. FCE ohne Kurt Albert (Ausland),
Stefan Ruhstaller
(Ausland), Roberto Zanetti (verletzt). Debüt beim FCE als Spieler
für Adriano Angelelli. Verwarnungen für Adriano
Angelelli, Raphael Bachmann und Kurt Marty (alle Unsportlichkeit). |