FC Einsiedeln ist aus dem regionalen Cup
ausgeschieden -- 6:7 nach Penaltys in Tössfeld:
Das dramatische Ende im
Elfmeterschiessen
Aus für den FC
Einsiedeln im regionalen Cup. Die Einsiedler verloren am Samstag in
Winterthur trotz
einer 2:0 Halbzeitführung, beim FC Tössfeld im
Elfmeterschiessen mit 6:7 Toren. Verloren ging für die Einsiedler nicht
nur das Spiel, sondern auch noch Michael Kälin wegen eines
Platzverweises.
Diesmal kann die
Einsiedler Abwehr klären.
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Ochsner's Freistossball
fliegt ins Tor. |
Lutta (rechts)
Torschütze in der 90. Minute.
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Die
Entscheidung: Zanettis Penalty gehalten.
Fotos: Sepp Kälin |
kj. Nach 17
Wettbewerbsspielen ohne Niederlage hat es den Fussballclub Einsiedeln
wieder einmal erwischt. Und wie! Die Mannschaft von Trainer Stefan
Flühmann wurde in „extremis“ aus dem regionalen Cup-Wettbewerb der
Saison 2007/2008 eliminiert. Als der Tössfelder
Torhüter den fünften Elfmeter des FCE, getreten von Roberto
Zanetti hielt, war es passiert: Aus und vorbei mit den Cupträumen.
Also wieder eine Niederlage im Cup. Die letzte Niederlage des FCE
datierte vom letzten Herbst als Einsiedeln ebenfalls im Cup, beim FC
Urdorf letztmals als Verlierer vom Feld musste. Einsiedeln, einstmals
gefürchtet im Cup hatte letztmals vor fünf Jahren mit dem
Gewinn des Regional-Cups im Ausscheidungswettbewerb für Furore
gesorgt.
Das Spiel des FCE in Winterthur am Bettagsamstag beinhaltete alles was
Fussball Spiele spannend und Cupspiele manchmal gar dramatisch machen.
Die Zuschauer bekamen zwei völlige verschiedene Spielhälften
zu sehen. In den ersten 45 Minuten war Einsiedeln den Gastgebern derart
dominant und überlegen gewesen, dass sich mancher Zuschauer
fragte, ob wirklich beide Teams in der gleichen, nämlich in
der 3. Liga „beheimatet“ sind.
FCE
drückend überlegen in den ersten 45 Minuten
Der FCE begann wahrlich furios: Bereits in der 3. Minute wurde ein
Abseitstor von Zanetti aberkannt. Danach rollte 45 Minuten lang
eine richtige Angriffswelle auf das Tor des FC Tössfeld. Aus
dieser ersten sehr guten Halbzeit resultierten zwei Einsiedler Tore.
Zuerst das 1:0 von Christian Ochsner in der 24. Spielminute. Ochsner
traf erneut, wie bereits im letzten Meisterschaftsspiel mit einem
direkt verwerteten Freistoss, nachdem Zanetti gefoult worden war.
Danach, nach einer halben Stunde schloss Kurt Marty ein Zuspiel von
Manfred Auf der Maur erfolgreich ab. Noch vor dem Pausentee verpasste
Zanetti, als er bei einer riesigen Möglichkeit nicht
reüssierte, die wohl definitive Entscheidung.
Tössfeld hatte in der ersten Halbzeit den Einsiedler Goalie Roman
Kälin nicht ein einziges Male ernsthaft geprüft. Goalie
Kälin erhielt, wie auch die Feldspieler Michael Kälin, Pascal
Kälin, Remo Lutta und Zanetti die Chance erstmals von Anfang an zu
spielen. Trainer Flühmann veränderte damit seine
Startformation im Vergleich zu den Meisterschaftsspielen auf gleich
fünf Positionen. Zuviel des Guten?
War es ein Schlafmittel gewesen oder sonst ein leistungshemmendes
Mittel, das die Einsiedler Spieler in der Pause zu sich nahmen? Selbst
dies könnte das Unfassbare, ja fast Unglaubliche was passieren
würde, nicht erklären. Stefan Flühmann fand kaum eine
Erklärung den nun folgenden Einbruch der Einsiedler zu
erklären: „Hast du das gesehen, kaum zu glauben“, so
Flühmann. Es war nun ein völlig „verkehrtes“ Spiel. Die
Rollen hatten gewechselt.
Innerhalb von nur zwei Minuten hatte Tössfeld ausgeglichen.
Zuerst profitierten die Gastgeber von einem Missverständnis
zwischen Roman Kälin und Auf der Maur. Danach präsentierte
sich, die nun völlig von der Rolle fallende Einsiedler Defensive
derart desolat. Die Einsiedler Abwehr stand nun viel zu weit vom Gegner
weg. Derart freistehend dürfte der Tössfelder Torschütze
zum 2:2 kaum wieder einmal zum Torschuss kommen.
Michael
Kälin: Platzverweis in 90 Sekunden geholt
Es sollte noch schlimmer kommen: Die nun völlig neben den Schuhen
stehenden Einsiedler mussten durch einen Freistoss sogar noch den 2:3
Rückstand hinnehmen. Und, als Steigerung des Negativen: Michael
Kälin, der innerhalb vom 90 Sekunden für zwei unnötige
Foulspiele die gelb-rote Karte gezeigt bekam.
In Unterzahl, dazu im Rückstand. Nicht zu glauben. Der
langjährige treue Einsiedler Fan Kurt Räber fasste es als
Zuschauer richtig zusammen: „Dabei dachte ich an einen geruhsamen
Samstagnachmittag“. Es sollte noch hektischer werden. Die
Einsiedler, nun plötzlich in ihrer Ehre beleidigt kämpften
sich auch dank der Hereinnahme von Philipp Bachmann ins Spiel
zurück. Und wurden belohnt:
Remo Lutta köpfte in der 90. Minute einen perfekt getimten
Freistoss von Stefan Ruhstaller ins Tor und rettet den FC Einsiedeln
damit immerhin ins Elfmeterschiessen. In diesem sollte Lutta, dann
zusammen mit Zanetti zur tragischen Figur werden. Die drei Einsiedler
Spieler Bachmann, Marty und Auf der Maur verwerteten ihre
Strafstösse sicher. Lutta und Zanetti brachten ihre Elfmeter aber
nicht am Tössfelder Goalie vorbei.
Für Zanetti war es besonders tragisch. Ausgerechnet jener Spieler
der den FCE beim letzten Penaltyschiessen, vor sechs Jahren in Ellikon
Marthalen ins Glück geschossen hatte. Damals hatte Zanetti als 13.
und letzter Einsiedler Schütze getroffen und dem FCE den Sieg
ermöglicht. Diesmal war Zanetti der grosse Unglücksrabe.
Matchtelegramm
Regional Cup 2007/2008. -- 2.
Vorrunde: Tössfeld - Einsiedeln 7:6 nach Penaltyschiessen (0:2,
3:3).
Talgut, Winterthur. -- 50
Zuschauer.
-- SR: Raphael Widmer (Zumikon). -- Tore: 24. Christian Ochsner 0:1. 30.
Kurt Marty 0:2. 46. 1:2. 48. 2:2. 68. 3:2. 90. Remo Lutta 3:3. --
Penaltyschiessen: Philipp Bachmann 3:4. Tössfeld daneben. Kurt
Marty 3:5. Tössfeld 4:5. Remo Lutta gehalten. Tössfeld 5:5.
Manfred Auf
der Maur 5:6.Tössfeld 6:6. Roberto Zanetti gehalten. Tössfeld
7:6.
Einsiedeln (4-4-2): Roman
Kälin; Sven Zehnder, Stefan Ruhstaller, Michael Kälin, Manfred Auf der Maur; Remo Lutta, Pascal Kälin (60. Philipp Bachmann),
Christian Ochsner (79. Rade Petkovic), Stefan Zehnder (45. Manuel
Schönbächler); Kurt Marty,
Roberto Zanetti.
Bemerkungen: Sonnig, heisses Wetter.
"Hartes" Terrain. FCE ohne
Raphael Bachmann (verletzt).
Ersatztorhüter: Michael Urwyler.Gelb-Rote Karte: 69. Michael
Kälin (Foul). Verwarnungen: 9. Christian Ochsner, 68. Michael
Kälin, 3x gegen Tössfeld (alle wegen Foulspiels).
Cornerverhältnis: 5:4 für Tössfeld.
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