FCE
gewinnt nach torloser erster Spielhälfte 4:1 in Wiedikon und
konsolidiert seinen dritten Platz:
Flühmann's Kalkül
aufgegangen
Taktik voll aufgegangen, dazu ein sehr glückliches
Händchen bei den Einwechslungen. Trainer Stefan Flühmann
glänzte beim Auswärtspiel in Wiedikon mit Ideen, einem
glücklichen Händchen bei den Einwechslungen. Seine Mannschaft
siegte 4:1, sicher zu hoch nach dem Spielverlauf. Zweimal Roberto
Zanetti, je einmal André Kälin, der an allen Toren
beteiligt war und Ronny Ochsner waren die FCE Torschützen. Goalie
Roman Kälin hielt dazu einen Foulpenalty.
Auf der Maur, so alleine vor dem Tor... |
Bachmanns Penalty an die Latte
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André Kälin tifft zum 1:0...
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.. und jubelt mit dem Trainerstab
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Doppeltorschütze Roberto Zanetti zum 2:0
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Ronny Ochsner auf dem Weg zum 4:1.
Fotos: Sepp Kälin
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kj. Richtig spitzbübisch,
sogar fast diebisch freute sich
Einsiedelns Trainer Stefan Flühmann nach dem 4:1 Auswärtssieg
seiner Equipe in Wiedikon. Gestohlen hatte Flühmann mit seiner
Mannschaft dem FC Wiedikon tatsächlich etwas. Die Hoffnung
auf den vorzeitigen Klassenerhalt für die immer noch
abstiegsgefährdeten Zürcher. Und, für den FCE ging ein
gewagtes Spiel schlussendlich vollends auf.
Der ganze Fokus beim FCE war am Pfingstsamstag in Wiedikon nämlich
bereits rund 20 Kilometer nach Norden, nach Regensdorf gerichtet.
Dorthin, wo der FCE am Dienstag nach Pfingsten seine Cuphalbfinal
Begegnungen austrägt. Dem Ziel, den Final im regionalen Cup zu
erreichen, ordnete Flühmann, zu Recht, derzeit fast alles unter.
So schonte der in der zweiten Saison beim FCE tätige,
37-jährige FCE-Coach mit Christian Ochsner seinen zuletzt
überragenden Spielmacher. Auch mit dem Hintergedanken, dass
Ochsner, wenn er in Wiedikon gespielt hätte und verwarnt worden
wäre, für das „grosse Spiel“ gegen Kosova gesperrt gewesen
wäre. Ebenfalls schonte Flühmann auch den jungen Urs
Kälin, der sich in den letzten Partien richtiggehend in die
Stammelf katapultiert hat. Leicht verletzt musste dazu auch noch
Florian Schlup passen.
Trotzdem stelle der FCE eine starke Equipe in Wiedikon. „Auch diese
Mannschaft muss genügen“, meinte Flühmann vor dem Spiel in
Wiedikon. Der FCE hatte sein System und seine Spielweise auf die engen
Platzverhältnisse, auf dem idyllisch gelegenen Sportplatz Heuried,
angepasst. Die Aufstellung des FCE ein „3-5-2“. Weil auf dem schmalen
Spielfeld die Zeit fehlt, hiess die Devise mit langen Bällen
sofort in die Spitze zu agieren. Eine Taktik, die auch die
Gastgeber resolut anwendeten. Dadurch ergab sich für den
Betrachter kein schönes Spiel, aber wer will schon „in
Schönheit sterben“?
Beide Teams
scheitern mit Penaltys
Am Ende konnte sich Flühmann freuen, „dass die gewählte
Taktik vollends aufgegangen ist“. „Auch weil wir Defensiv sehr sauber
gearbeitet haben“. Tatsächlich liess die Einsiedler Mannschaft dem
Gastgeber nur ganz wenige Torchancen zu. Wiedikon war zwar mehrheitlich
im Ballbesitz, die Effizienz vor dem Tor liess aber sehr zu
wünschen übrig. Bezeichnenderweise gelang den Zürchern
das einzige Tor auf einen Penalty. Notabene erst beim zweiten
Strafstoss reüssiert Wiedikon. Und der einzige Gegentreffer des
FCE fiel erst zu einem Zeitpunkt als die Partie beim Spielstand von 3:1
längst entschieden war.
Nicht nur Wiedikon scheiterte mit einem Strafstoss. Auch der FCE, in
der Person von Kapitän Philipp Bachmann. Es war der allererste
Penalty gewesen, den Bachmann im Dress des FCE, im zwölften
Anlauf, nicht verwertet hat. Bachmann traf „nur“ die Latte.
Vorausgegangen war ein Handspiel der Wiediker Abwehr, nachdem Manfred
Auf der Maur, fast fahrlässig und Mutterseelen alleine vor dem
Wiediker Goalie, den Einsiedler Führungstreffer vergeben hatte.
Ausgleichende Gerechtigkeit? Auf der Maur war nämlich aus einer
klaren Abseitsposition zu seiner Grosschance gekommen.
Die Möglichkeiten von Auf der Maur und Bachmann, der von Roman
Kälin verschuldete und gehaltene Penalty waren die einzigen
Torszenen in der ersten Stunde Spielzeit gewesen. Vornehmlich
neutralisierten sich die Teams in der Spielfeldmitte oder konnten die
Verteidigungen beidseits die Angreifer neutralisieren. Jedem der
Zuschauer war an diesem wunderschönen Pfingstsamstagabend klar,
nur ein Tor konnte das Spiel öffnen, die Partie lancieren.
Glückliche
Hand mit den Einwechslungen
Tatsächlich war es dann plötzlich fertig mit dem taktischen
Konzept beider Teams. Ein Tor warf alles über den Haufen. Fast
losgelöst war plötzlich die Partie und die Spieler. Nach dem
Einsiedler Führungstreffer, in der 73. Spielminute, erzielt von
André Kälin. Ausgerechnet André Kälin, den
Flühmann erst kurz zuvor eingewechselt hatte. Danach
präsentierten sich die Einsiedler als Konterequipe „par
excellent“. Traumhaft, wie Einsiedeln rasch auf 3:0 zu seinen Gunten
das Ergebnis erhöhte. Zwei ganz fein herausgespielte Kontertore.
Beim zweiten Treffer servierte Stefan Zehnder, seinem Stürmer
Roberto Zanetti den Ball „pfannenfertig“. Beim dritten Einsiedler Tor
leistete André Kälin die Vorarbeit, für den zweiten
persönlichen Treffer von Zanetti. Zanetti zeigte dabei eine
grosse Kaltblütigkeit. Innerhalb von nur fünf Minuten hatte
der FCE drei Tor erzielt!
Als „Sahnehäubchen“ auf das Spiel reihte sich auch noch
Ronny Ochsner in die Torschützenliste ein auch diesmal mit
André Kälin als Passgeber. Ochsner ist einer jener Spieler,
die sich stets klaglos in den Dienst der Mannschaft stellen und denen
meist nur die Rolle des Reservisten gehört. Ein unglaublich „guter
Typ“, wie Flühmann Ronny Ochsner charakterisiert. Nicht
erstaunlich deshalb, wie sehr sich die ganze Mannschaft über das
zweite Meisterschaftstor überhaupt von Ochsner freute. Das erste
hatte Ochsner am 15. Oktober 2006 ebenfalls in der 90. Minute
geschossen und es war ebenfalls das Tor zum 4:1 gewesen. Die Geschichte
scheint sich immer zu wiederholen.
Der gastgebende FC Wiedikon blieb auch im zweiten Spiel nach dem
abrupten Abgang des ehemaligen Einsiedler Trainerduos Angelelli und
Martuscelli punktelos. Dafür konsolidierte der FCE seinen dritten
Tabellenplatz mit dem zwölften Saisonsieg. Noch grösser ist
allerdings bei den Einsiedlern die Vorfreude auf die nächsten
Partien. Auf das Cupspiel gegen Regensdorf und auf das Heimspiel, vor
grosser Kulisse am kommenden Sonntag gegen Kosova. Jenes Kosova, dass
den Aufstieg nach diesem Spieltag, nun auch theoretisch klar gemacht
hat.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga, Gruppe
2, Saison 2008/2009. -- 23. Runde: Wiedikon -
Einsiedeln 1:4
(0:0).
Heuried, Zürich. -- 200 Zuschauer. --
SR Mathias Renggli.
-- Tore: 73. André Kälin 0:1. 76. Roberto Zanetti 0:2. 78.
Roberto Zanetti 0:3. 89. Djukic (Handspenalty) 1:3. 90. Ronny Ochsner
1:4.
Wiedikon (4-5-1): Vignola; Cotardo, Djukic, Schmid, Schiavano; Ansorg, Motta (44. Tieri), Dominguez,
Sonderegger, Lopez; Micelli.
Einsiedeln
(3-5-2): Roman Kälin; Stefan
Ruhstaller, Michael Kälin, Manfred Auf der
Maur; Manuel Schönbächler, Kurt Marty, Lars Schnidrig,
Philipp
Bachmann, Stefan Zehnder; Pascal Beier (67. André
Kälin), Roberto Zanetti (79. Ronny Ochsner).
Bemerkungen:
FCE ohne Urs Kälin, Christian Ochsner, Florian Schlup (alle
geschont), Sandro
Stähli, Sven Zehnder (beide
verletzt), Christian Frei (Schule) und Urs Lacher (abwesend). 30.
Philipp Bachmann schiesst Foulpenalty an die Latte. 32. Lattenschuss
Djukic. 55. Kälin hält Foulpenalty von Dominquez. Gelb:
30. Djukic (Hands), 54. Roman Kälin (Foul), 66, Sonderegger (Foul)
und 89. Manuel Schönbächler (Hands).
Cornerverhältnis: 5:5.
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