Spielbericht FC Einsiedeln 1 -- 2008/2009
Hauptsponsor FCE
Spiel: FC Wiedikon  - FC Einsiedeln
Runde: Meisterschaft 2. Liga 2008/2009 -- 23. Runde
Datum: Samstag, 30. Mai 2009, 16 Uhr
Ort: Heuried, Zürich
 
 

Matchtelegramm

Grafik: Maisgold-Shirt
Einsiedler Bier Einsiedeln
FCE gewinnt nach torloser erster Spielhälfte 4:1 in Wiedikon und konsolidiert seinen dritten Platz:

Flühmann's Kalkül aufgegangen

Taktik voll aufgegangen, dazu ein sehr glückliches Händchen bei den Einwechslungen. Trainer Stefan Flühmann glänzte beim Auswärtspiel in Wiedikon mit Ideen, einem glücklichen Händchen bei den Einwechslungen. Seine Mannschaft siegte 4:1, sicher zu hoch nach dem Spielverlauf. Zweimal Roberto Zanetti, je einmal André Kälin, der an allen Toren beteiligt war und Ronny Ochsner waren die FCE Torschützen. Goalie Roman Kälin hielt dazu einen Foulpenalty.
Foto: Spiel Wiedikon - FC Einsiedeln
Auf der Maur, so alleine vor dem Tor...
Foto: Spiel Wiedikon - FC Einsiedeln
Bachmanns Penalty an die Latte
Foto: Spiel Wiedikon - FC Einsiedeln
André Kälin tifft zum 1:0...
Foto: Spiel Wiedikon - FC Einsiedeln
..  und jubelt mit dem Trainerstab
Foto: Spiel Wiedikon - FC Einsiedeln
Doppeltorschütze Roberto Zanetti zum 2:0
Foto: Spiel Wiedikon - FC Einsiedeln
Ronny Ochsner auf dem Weg zum 4:1.
Fotos: Sepp Kälin
kj. Richtig spitzbübisch, sogar fast diebisch freute sich Einsiedelns Trainer Stefan Flühmann nach dem 4:1 Auswärtssieg seiner Equipe in Wiedikon. Gestohlen hatte Flühmann mit seiner Mannschaft dem FC Wiedikon tatsächlich etwas. Die Hoffnung  auf den vorzeitigen Klassenerhalt für die immer noch abstiegsgefährdeten Zürcher. Und, für den FCE ging ein gewagtes Spiel schlussendlich vollends auf.

Der ganze Fokus beim FCE war am Pfingstsamstag in Wiedikon nämlich bereits rund 20 Kilometer nach Norden, nach Regensdorf gerichtet. Dorthin, wo der FCE am Dienstag nach Pfingsten seine Cuphalbfinal Begegnungen austrägt. Dem Ziel, den Final im regionalen Cup zu erreichen, ordnete Flühmann, zu Recht, derzeit fast alles unter. So schonte der in der zweiten Saison beim FCE tätige, 37-jährige FCE-Coach mit Christian Ochsner seinen zuletzt überragenden Spielmacher. Auch mit dem Hintergedanken, dass Ochsner, wenn er in Wiedikon gespielt hätte und verwarnt worden wäre, für das „grosse Spiel“ gegen Kosova gesperrt gewesen wäre. Ebenfalls schonte Flühmann auch den jungen Urs Kälin, der sich in den letzten Partien richtiggehend in die Stammelf katapultiert hat. Leicht verletzt musste dazu auch noch Florian Schlup passen.

Trotzdem stelle der FCE eine starke Equipe in Wiedikon. „Auch diese Mannschaft muss genügen“, meinte Flühmann vor dem Spiel in Wiedikon. Der FCE hatte sein System und seine Spielweise auf die engen Platzverhältnisse, auf dem idyllisch gelegenen Sportplatz Heuried, angepasst. Die Aufstellung des FCE ein „3-5-2“. Weil auf dem schmalen Spielfeld die Zeit fehlt, hiess die Devise mit langen Bällen sofort in die Spitze zu agieren. Eine  Taktik, die auch die Gastgeber resolut anwendeten. Dadurch ergab sich für den Betrachter kein schönes Spiel, aber wer will schon „in Schönheit sterben“?

Beide Teams scheitern mit Penaltys

Am Ende konnte sich Flühmann freuen, „dass die gewählte Taktik vollends aufgegangen ist“. „Auch weil wir Defensiv sehr sauber gearbeitet haben“. Tatsächlich liess die Einsiedler Mannschaft dem Gastgeber nur ganz wenige Torchancen zu. Wiedikon war zwar mehrheitlich im Ballbesitz, die Effizienz vor dem Tor liess aber sehr zu wünschen übrig. Bezeichnenderweise gelang den Zürchern das einzige Tor auf einen Penalty. Notabene erst beim zweiten Strafstoss reüssiert Wiedikon. Und der einzige Gegentreffer des FCE fiel erst zu einem Zeitpunkt als die Partie beim Spielstand von 3:1 längst entschieden war.

Nicht nur Wiedikon scheiterte mit einem Strafstoss. Auch der FCE, in der Person von Kapitän Philipp Bachmann. Es war der allererste Penalty gewesen, den Bachmann im Dress des FCE, im zwölften Anlauf, nicht verwertet hat. Bachmann traf „nur“ die Latte. Vorausgegangen war ein Handspiel der Wiediker Abwehr, nachdem Manfred Auf der Maur, fast fahrlässig und Mutterseelen alleine vor dem Wiediker Goalie, den Einsiedler Führungstreffer vergeben hatte. Ausgleichende Gerechtigkeit? Auf der Maur war nämlich aus einer klaren Abseitsposition zu seiner Grosschance gekommen.

Die Möglichkeiten von Auf der Maur und Bachmann, der von Roman Kälin verschuldete und gehaltene Penalty waren die einzigen Torszenen in der ersten Stunde Spielzeit gewesen. Vornehmlich neutralisierten sich die Teams in der Spielfeldmitte oder konnten die Verteidigungen beidseits die Angreifer neutralisieren. Jedem der Zuschauer war an diesem wunderschönen Pfingstsamstagabend klar, nur ein Tor konnte das Spiel öffnen, die Partie lancieren.

Glückliche Hand mit den Einwechslungen

Tatsächlich war es dann plötzlich fertig mit dem taktischen Konzept beider Teams. Ein Tor warf alles über den Haufen. Fast losgelöst war plötzlich die Partie und die Spieler. Nach dem Einsiedler Führungstreffer, in der 73. Spielminute, erzielt von André Kälin. Ausgerechnet André Kälin, den Flühmann erst kurz zuvor eingewechselt hatte. Danach präsentierten sich die Einsiedler als Konterequipe „par excellent“. Traumhaft, wie Einsiedeln rasch auf 3:0 zu seinen Gunten das Ergebnis erhöhte. Zwei ganz fein herausgespielte Kontertore. Beim zweiten Treffer servierte Stefan Zehnder, seinem Stürmer Roberto Zanetti den Ball „pfannenfertig“. Beim dritten Einsiedler Tor leistete André Kälin die Vorarbeit, für den zweiten persönlichen Treffer von Zanetti. Zanetti zeigte dabei eine grosse Kaltblütigkeit. Innerhalb von nur fünf Minuten hatte der FCE drei Tor erzielt!

Als „Sahnehäubchen“  auf das Spiel reihte sich auch noch Ronny Ochsner in die Torschützenliste ein auch diesmal mit André Kälin als Passgeber. Ochsner ist einer jener Spieler, die sich stets klaglos in den Dienst der Mannschaft stellen und denen meist nur die Rolle des Reservisten gehört. Ein unglaublich „guter Typ“, wie Flühmann Ronny Ochsner charakterisiert.  Nicht erstaunlich deshalb, wie sehr sich die ganze Mannschaft über das zweite Meisterschaftstor überhaupt von Ochsner freute. Das erste hatte Ochsner am 15. Oktober 2006 ebenfalls in der 90. Minute geschossen und es war ebenfalls das Tor zum 4:1 gewesen. Die Geschichte scheint sich immer zu wiederholen.

Der gastgebende FC Wiedikon blieb auch im zweiten Spiel nach dem abrupten Abgang des ehemaligen Einsiedler Trainerduos Angelelli und Martuscelli punktelos. Dafür konsolidierte der FCE seinen dritten Tabellenplatz mit dem zwölften Saisonsieg. Noch grösser ist allerdings bei den Einsiedlern die Vorfreude auf die nächsten Partien. Auf das Cupspiel gegen Regensdorf und auf das Heimspiel, vor grosser Kulisse am kommenden Sonntag gegen Kosova. Jenes Kosova, dass den Aufstieg nach diesem Spieltag, nun auch theoretisch klar gemacht hat.

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Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, Saison 2008/2009. -- 23. Runde: Wiedikon - Einsiedeln 1:4 (0:0).

Heuried, Zürich. --  200 Zuschauer. -- SR Mathias Renggli. -- Tore: 73. André Kälin 0:1. 76. Roberto Zanetti 0:2. 78. Roberto Zanetti 0:3. 89. Djukic (Handspenalty) 1:3. 90. Ronny Ochsner 1:4.

Wiedikon (4-5-1): Vignola; Cotardo, Djukic, Schmid, Schiavano;
Ansorg, Motta (44. Tieri), Dominguez, Sonderegger, Lopez; Micelli.

Einsiedeln (3-5-2): Roman Kälin; Stefan Ruhstaller, Michael Kälin, Manfred Auf der Maur; Manuel Schönbächler, Kurt Marty, Lars Schnidrig, Philipp Bachmann, Stefan Zehnder; Pascal Beier (67. André Kälin), Roberto Zanetti (79. Ronny Ochsner).

Bemerkungen:  FCE ohne Urs Kälin, Christian Ochsner, Florian Schlup (alle geschont),
Sandro Stähli, Sven Zehnder (beide verletzt), Christian Frei (Schule) und Urs Lacher (abwesend). 30. Philipp Bachmann schiesst Foulpenalty an die Latte. 32. Lattenschuss Djukic. 55. Kälin hält Foulpenalty von  Dominquez. Gelb: 30. Djukic (Hands), 54. Roman Kälin (Foul), 66, Sonderegger (Foul) und 89. Manuel Schönbächler (Hands). Cornerverhältnis: 5:5.