FCE gewinnt gegen
Wiedikon knapp und steht vor dem Spitzenspiel:
Das Geduldsspiel gewonnen
Knapper 1:0
Heimsieg des FC Einsiedeln gegen Wiedikon. Stefan Ruhstaller
erlöste
den FCE in der 85. Minute. Am Donnerstag folgt das Spitzenspiel
des
FCE bei Kosova Zürich. Da die restlichen Spitzenteams in der
Tabelle allesamt Punkte abgegeben mussten, weist Einsiedeln nun vier
Punkte Vorsprung, auf den ersten Verfolger Kosova auf.
Gezerre im Wiediker Strafraum. In der Bildmittte: Torschütze
Ruhstaller.
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Viele Spielszenen zwischen Wiedikon und Einsiedeln im Mittelfeld
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Einsiedler Abwehr mit Goalie Roman Kälin (links) wieder
unbezwungen. Fotos: Sepp Kälin
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kj. Ein
wunderschöner Herbstsonntag, mit gegen 500 Zuschauern eine
Saison-Rekordkulisse auf dem Rappenmöösli. Ein Spielfeld, das
von Platzwart Franz Kälin wie immer, mit viel Liebe und Hingabe
hergerichtet worden war. Perfekte Voraussetzungen für ein
Fussballfest. Ideale Bedingungen für ein Spektakel. Aus alledem
wurde aber nichts, fast nichts. Immerhin, am Ende konnte der FCE,
konnte die Mehrzahl der Besucher des Spiels, jubeln.
Dazu war, allerdings ein langer Anlauf und viel, sehr viel Geduld
nötig gewesen. Geduld für die Zuschauer aber auch für
die Spieler auf dem Feld. Denn, wieder einmal bestätigt es sich:
Was auf dem Papier eine klare Angelegenheit scheint, ist in Tat und
Wahrheit auf dem Spielfeld meist anders. Denn Wiedikon
präsentierte sich auf dem Rappenmöösli weit besser, als
es der derzeitige, drittletzte Tabellenplatz vermuten liess.
Das Trainerduo des FC Wiedikon, Adriano Angelelli und Mario Martuscelli
hatte ihre Mannschaft perfekt auf das Gastspiel in Einsiedeln
eingestellt. Kein Wunder diese Tatsache. Angelelli und Martuscelli
kannten den FCE und deren Spielweise in- und auswendig. Das heutige
Trainerduo von Wiedikon war in der Saison 2006/2007 Trainer des FCE
gewesen.
Auch Einsiedelns Trainer Stefan Flühmann war erstaunt darüber
„wie perfekt Wiedikon organisiert war und uns die Räume eng
gemacht hat“. Zeitweise bis zu sechs Mann bildeten einen schier
unüberwindbaren Abwehrriegel. Italienischer „Cattenacio“ nennt man
das wohl. Fast wäre die Rechnung, die Taktik von Wiedikon
aufgegangen.
Bezeichnenderweise entschied ein stehender Ball, ein Freistoss das
Spiel. Christian Ochsners „frech“ gespielte Freistossvariante
ermöglichte Stefan Ruhstaller freie Schussbahn aus gut 15 Meter.
Ruhstaller traf durch ein dichtes Spieler Gewühl ins Wiediker
Tornetz. Ausgerechnet ein Abwehrspieler. Ausgerechnet Stefan Ruhstaller.
Stefan
Ruhstaller krönt seine starke Leistung
Stefan Ruhstaller, mit seinem erst zweiten Meisterschaftstreffer
überhaupt, bei seinem 76. Einsatz in der ersten Mannschaft des
FCE. Ruhstaller hatte sein bisher einziges Tor im Championat am 18.
Juni 2006 in Thalwil erzielt. Und Ruhstaller krönte mit dem Tor
eine persönlich sehr starke Leistung. Erneut muss man sagen, den
Ruhstaller gehört seit mehreren Spielen zu den besten Einsiedler
Akteuren.
Der Zeitpunkt des Treffers war für Wiedikon brutal. Denn,
Einsiedeln das eigentlich die Partie sehr stark begonnen hatte und in
den ersten zehn Spielminuten den Gegner förmlich überrennen
wollte, baute in der Folge stark ab. Es fehlte „die letzte Konsequenz
im Einsiedler Spiel“ wie Trainer Flühmann meinte. Flühmann
freute sich darüber, dass „meine Mannschaft nie die Geduld
verloren hat und das Tor richtiggehend erarbeitet hat“.
Der Einsiedler Trainer hatte, in seinem 34. Spiel als Verantwortlicher,
Urs Lacher anstelle von Philipp Bachmann für die Startformation
nominiert. Bachmann war erst wenige Stunden vor dem Spiel von einem
Kurzurlaub in die Schweiz zurückgekehrt. Ansonsten vertraute
Flühmann zum sechsten Male in Folge der exakt gleichen
Viererabwehr, vor Goalie Roman Kälin.
Roman
Kälin hielt das „zu Null“
Roman Kälin war es auch, der massgeblich an einem weiteren „zu
Null“ Spiel von Einsiedeln mithalf. Der Einsiedler Goalie war sowohl in
der 29. Minute, als der Wiediker Stürmer Ansorg alleine auf das
Einsiedler Tor laufen konnte, als auch eine Viertelstunde vor
Schluss nach bei einem Abschluss von Mirco Motta hellwach und bereit
gewesen.
Während Wiedikon zweimal richtig gefährlich in der Offensive
auffiel, hatte auch Einsiedeln nur sehr wenige Torchancen. Meist war
dabei der omnipräsente Sven Zehnder involviert. Die sonst jeweils
so gefährlichen Einsiedler Aussenbahnen waren für einmal fast
wirkungslos und blieben immer wieder am Abwehrbollwerk von Wiedikon
hängen.
So glücklich wie die Partie schlussendlich für den FCE zu
Ende ging, mit soviel Pech unterlag der seit mehreren Spielen arg
gebeutete FC Wiedikon. Die Zürcher wurden am Ende nicht nur mit
der Niederlage, der fünften in Folge bestraft, sondern verloren in
den Schlussminuten auch noch Oezdemir, durch einen Platzverweis nach
dessen zweiter Verwarnung.
Der FCE gewann nicht nur das Spiel, sondern profitiere auch noch davon,
dass sämtliche Spitzenteams Punkte abgaben. Der Vorsprung der
Einsiedler in der Tabelle ist somit auf vier Punkte angewachsen.
Erster Verfolger des Aufsteigers Einsiedeln ist mit Kosova Zürich
ein weiterer Aufsteiger. Jene Mannschaft also, die den FCE am
Donnerstag zum Spitzenspiel auf der Zürcher Sportanlage Buchlern
empfängt.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, Saison 2008/2009.
-- 10. Runde: Einsiedeln - Wiedikon 1:0 (0:0)
Rappenmöösli. -- 450 Zuschauer. -- SR Daniel Wassmer
(Zürich). -- Tor: 85.
Stefan Ruhstaller 1:0.
Einsiedeln (4-4-2): Roman Kälin; Florian Schlup,
Stefan Ruhstaller, Michael
Kälin, Manfred Auf der Maur; Manuel
Schönbächler, Sven
Zehnder, Urs Lacher (58. Philipp Bachmann), Stefan
Zehnder (77. Urs Kälin); Christian
Ochsner,
Rade
Petkovic (87. Christian Frei).
Wiedikon (4-4-2): Korkut; Djukic, Schmid, Remo Motta, Oezdemir (73.
Dominguez); Mirco Motta, Kahveci, Reci, Lopez (63.
Schiavano); Ansorg, Micelli
(51. Nkomi Evehe).
Bemerkungen:
Herrlicher sonniger Herbstsonntag mit ausgezeichnet
bespielbarem Terrain. FCE
ohne Roberto Zanetti (verletzt). Wiedikon mit den früheren
Einsiedler Coaches Adriano
Angelelli und Mario Martuscelli als Trainer. Gelb-Rote Karte: 89.
Reci (Foul). Verwarnungen:
22. Reci (Foul), 25. Petkovic (Foul), 54. Remo Motta (Reklamieren), 56.
Oezdemir (Unsportlichkeit), 62. Schmid (Foul). Cornerverhältnis:
6:4.
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