Auf der Maur und
Stähli gehen
Am Sonntag, 21. Juni spielt der FC
Einsiedeln sein letztes Spiel der Saison 2008/2009 und zwar zu Hause
gegen Dietikon. Das Spiel selber dürfte zur Nebensache werden. Im
Mittelpunkt stehen zwei hochverdiente Fussballer, die Abschied nehmen:
Manfred Auf der Maur und Sandro Stähli.
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Stähli
(links) und Auf der Maur.
Foto: Sepp Kälin
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kj. Beim FCE werden am Sonntag
für einmal nicht unbedingt Punkte und Tore im Zentrum des
Geschehens stehen. Sondern zwei verdiente Akteure. Manfred Auf der Maur
und Sandro Stähli spielen ihr letztes Spiel bei den Aktiven im
Dress des FC Einsiedeln. Zwei Spieler, die bezüglich ihrer
Einstellung, ihrem Engagement einmalig sind.
Auf der Maur
seit 18 Jahren im Fanionteam
Manfred Auf der Maur, Dauerläufer „par exzellentes“, beendet
seine Karriere nach 18 (!) Jahren in der ersten Mannschaft des FC
Einsiedeln. Auf der Maur möchte „vorerst mal gar nichts machen“,
wird also nicht etwa wie sonst üblich, zu den Senioren wechseln.
1991, nach dem Abstieg aus der ersten Liga wurde der damals
17jährige Auf der Maur in den Kader der ersten Einsiedler
Mannschaft berufen. 11 verschiedene Trainer oder Trainerduos
„überlebte“ Auf der Maur, in seinen 18 Jahren im Einsiedler
Fanionteam.
Der heute 35jährige Auf der Maur war die Zuverlässigkeit in
Person. Immer da, wenn er gebraucht wurde. Fast immer seinem
Stammverein dem FCE treu. Nur einmal lockte kurz die Fremde: Im ersten
halben Jahr 2000 spielte Auf der Maur beim Erstligisten Tuggen. Seither
und auch vorher rackert und läuft Auf der Maur für den FC
Einsiedeln sein Pensum ab.
Und wie! Noch immer ist Auf der Maur Spitze wenn es um die
konditionelle Verfassung der Spieler geht. „Eigentlich wollte ich ja
erst dann aufhören, wenn mich einer im Dauerlauf überholt“,
bemerkt der bescheidene und stets ruhig wirkende Auf der Maur. Und
fügt gleich mit einem Lächeln an, dass es noch immer
keinem seiner Mitspieler gelungen ist.
Trotzdem ist die Zeit reif, nun endgültig aufzuhören. Es ist
ein sehr guter Zeitpunkt. Auf der Maur hört praktisch auf dem
Höhepunkt auf. Der dreifache Familienvater zählt immer noch
zum Stammspieler. So wie all die Jahre zuvor.
Auch der
Leithammel Stähli geht
Ein weiterer, sehr wertvoller Spieler für den FC Einsiedeln
absolviert am Sonntag ebenfalls sein letztes Spiel, Sandro Stähli.
Stähli, zusammen mit Trainer Stefan Flühmann im Jahr 2007 zum
damaligen Drittligisten Einsiedeln vom FC Wädenswil her gekommen,
nimmt nach zwei Jahren Abschied von Einsiedeln.
In nur zwei Jahren hat Stähli beim FCE tiefe und beeindruckende
Spuren hinterlassen. Der in Schindellegi wohnhafte Stähli war und
bleibt das grosse Vorbild für seine Mitspieler, was die
Einstellung zum und für den Fussball betrifft. Stähli ordnete
seinem grossen Hobby, dem Fussball fast alles unter und setzte sich
stets bis zum Maximum und sogar darüber hinaus auf dem Feld ein.
Mit Stähli verliert das Team seinen eigentlichen Leithammel
der letzten zwei Jahre. Stähli ist sogar noch zwei Jahre
älter als Auf der Maur und möchte zukünftig sich ein
wenig bei den Senioren des FC Wädenswil fit halten. Beim gesunden
Ehrgeiz von Stähli dürfte es aber doch etwas mehr als nur
reiner Plausch werden. In Einsiedeln wird man nicht nur den Fussballer
Stähli vermissen, sondern auch den grossartigen, stets
hilfsbereiten Menschen Sandro Stähli. Stähli wirkte in den
beiden Einsiedler Jahren nicht nur als Abwehrstratege und
verlängerter Arm des Trainers, sondern in dieser Saison auch noch
als Team-Manager.
Mit dem Abschied am Sonntag in Einsiedeln geht eine grossartige
Karriere zu Ende. Stähli spielte in fünf verschiedenen Clubs.
Neben Wädenswil auch noch in Glarus, Tuggen und Horgen. Mit
Tuggen stand Stähli sogar an der Schwelle zur damaligen NLB,
scheiterte aber in den Aufstiegsspielen am späteren Champions
League Teilnehmer, dem FC Thun.
Wie wichtig Stähli, aber auch Auf der Maur für den FCE waren,
dürfte sich erst ab der neuen Saison zeigen. Eines ist sicher
beide werden im Team schon ab dem nächsten Montag vermisst.
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