Der
FC Einsiedeln beschliesst die Vorrunde mit einer Gala: 3:0 Sieg bei Red
Star
Noch einmal hell geleuchtet
Ein glänzend spielender FC Einsiedeln gewann das letzte
Vorrundenspiel beim FC Red Star verdient mit 3:0 Toren. Nach zwei
Niederlagen zeigte die Flühman-Elf wie stark sie wirklich Fussball
spielen kann. Dank dem Sieg steht der FCE, vor der Winterpause, sieben
Punkte hinter dem Tabellenführer Wettswil/Bonstetten auf dem
vierten Tabellenplatz. In Zürich glänzten Joker Zanetti als
Doppeltorschütze, Marty mit dem elften Saisontreffer und das Team
als starke Einheit.
Florian Schlup zieht ab
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Goalie Pascal Vigini beim Debüt ohne Arbeit |
Pech mit Kopfverletzung ausgeschieden: Pascal Beier.
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Kopfball Sven Huber knapp vorbei |
Jubel mit Doppetorschütze Roberto Zanetti
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Torschütze Kurt Marty regelwidrig gebremst?
Fotos: Sepp Kälin.
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kj. Die Vorzeichen für das letzte Einsiedler Spiel im Jahr 2009
standen denkbar schlecht. Der FCE, vermeintlich in den letzten beiden
Spielen, etwas ausser Tritt geraten, musste auf nicht weniger als neun
Kaderspieler verzichten. Unter den Abwesenden auch der kranke Goalie
Roman Kälin. Der gebürtige Willerzeller Kälin, hatte
zuvor 49 Spiele hintereinander das Einsiedler Tor in der Meisterschaft,
ohne Unterbruch, gehütet. Erstmals seit Oktober 2007 stand somit
nicht Kälin im Einsiedler Tor, sondern Pascal Vigini. Vigini, 2008
vom SC Siebnen zum FCE gestossen war bis dato auf fünf
Cupeinsätze gekommen. Vigini erlebte ein geruhsames Debüt und
brauchte kaum einmal einzugreifen.
„Meine Mannschaft stellt sich fast von selbst auf“, meinte
Flühmann vor dem Spiel. Tatsächlich. Als Auswechselspieler
neben Goalie Stefan Schuler hatte Flühmann einen Verteidiger, in
der Person von Jan Kälin, einen Stürmer, mit Roberto Zanetti
und den Junioren-A-Spieler Jan-Erik Schnidrig auf der Bank. Viel
früher als erwartet kam Zanetti zum Einsatz. Bereits nach einer
halben Stunde ersetzte Zanetti seinen Sturmkollegen Pascal Beier.
Beier, der stark begonnen hatte und bereits nach fünf Minuten den
Führungstreffer nur knapp verpasst, musste mit einer stark
blutenden Platzwunde am Kopf, ins Spital eingeliefert werden. Passiert
war es, als ein Red Star Verteidiger unabsichtlich den am Boden
liegenden Beier mit den Stollen gestreift hatte.
Dies war aber die letzte Hiobsbotschaft für den FC Einsiedeln an
diesem nasskalten Herbstmorgen. Danach überwogen die positiven
Aspekte und vor allem erfreute die zahlreichen Einsiedler Fans
die stark spielende FCE-Elf. Die Equipe liess den Ball geschickt
laufen. Die Einsiedler hatten keine Schwäche in ihrem Spiel und
überzeugten spielerisch auf der ganzen Linie. Was für
ein Unterschied zum Spiel in Siebnen. Dabei waren es fast die gleichen
Akteure die da auf dem Feld standen. Trainer Flühmann fragte sich,
„ob die Mannschaft durch die starke Kritik nach der Niederlage vor
Wochenfrist aufgerüttelt worden sei?“ Ob das Team dies brauche,
damit die Mannschaft sein eigentliches Können zeige?
Tore erst in
der Schlussviertelstunde
Gegen den Tabellenletzten Red Star war der FCE jederzeit Herr der Lage
und kam praktisch nur nach eigenem Verschulden ein oder zweimal in
Nöten. Einziges kleines Manko, dass die Mannschaft über 75
Minuten brauchte, bis der Ball endlich im gegnerischen Tor lag.
Davor hatte der FCE viele hochkarätige Torchancen nicht nutzen
können. Neben Beier auch Kurt Marty, in der 26. Minute, Roberto
Zanetti (30.) oder auch Philipp Bachmann in der 33. Minute mit einem
knapp neben das Tor gesetzten Kopfball.
Das 0:0 zur Halbzeit schmeichelte dem gastgebenden FC Red Star sicher
stark. Die Zürcher, stark abstiegsbedroht mit nur sechs Punkten
nach 13 Runden, vermochten den FCE nie zu fordern. Oder lag es einfach
daran, dass Einsiedeln so gut spielte? Als Zanetti mit dem ersten
Einsiedler Tor den Bann endlich durchbrochen hatte, fiel Red Star noch
vollends auseinander. Und der FCE schoss bis zum Spielende
endlich jene Tore, die er zuvor verpasst hatte zu schiessen.
Leere
Batterien
Einmal Kurt Marty, der mit seinem elften Saisontreffer den Sieg
definitiv sicherte. Dann in der Nachspielzeit nochmals Zanetti mit
einer Zugabe. Für Zanetti waren es nicht nur die ersten beiden
Saisontore gewesen. Auch im Mai dieses Jahres, in Wiedikon als
Zanetti letztmals getroffen hatte, hatte Zanetti gleich ein
„Doppelpack“ markiert. Eigentlich wäre es aber verfehlt nur die
Torschützen besonders zu erwähnen. Tatsächlich fiel beim
guten FCE an diesem Sonntag kein Spieler ab, wie auch Trainer
Flühmann explizit lobend erwähnte. Ein Sieg des Teams!
Wie bereits vor Jahresfrist geht der FCE damit mit 24 Punkten auf
seinem Konto in die Winterpause. Und wie vor Jahresfrist steht
Einsiedeln wieder auf dem vierten Platz. Diesmal allerdings ist der
Punkterückstand, mit sieben Punkten bedeutend grösser als im
letzten Jahr. Damals lag das Team nur ein Zähler hinter
Kilchberg/Rüschlikon. Die Winterpause ist ein fast
sehnsüchtig erwartetes „Break“ aus Einsiedler Sicht. Die Batterien
sind leer. Auch wenn das Team gegen Red Star praktisch mit dem Notstrom
noch einmal ganz hell leuchtete oder sogar strahlte.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, Saison 2009/2010.
-- 13. Runde: Red Star 2 - Einsiedeln 0:3 (0:0).
Allmend Brunau, Zürich. -- 70 Zuschauer. -- SR Afonso
Batista.
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Tore: 76. Roberto Zanetti 0:1. 88. Kurt Marty 0:2. 90 (+2). Roberto
Zanetti 0:3.
Einsiedeln (4-4-2): Pascal Vigini; Lars
Schnidrig, Michael
Kälin, Sven Huber, Urs Kälin; Manuel
Schönbächler, Philipp Bachmann, Florian Schlup (88. Jan-Erik
Schnidrig), Yves Auf der
Maur (84. Jan Kälin); Pascal Beier (30. Roberto Zanetti), Kurt
Marty.
Bemerkungen: FCE ohne Kevin Bär, Christian Frei (abwesend), Ronny
Ochsner (gesperrt), Oliver Distelbacher, Christian Ochsner, Stefan
Ruhstaller, Stefan Zehnder
(alle verletzt), Roman Kälin, Urs Lacher (beide krank) und Sven
Zehnder
(rekonvaleszent), Weiterer Ersatzspieler: Stefan Schuler
(Torhüter). Erster Einsatz in der Meisterschaft für
Jan Kälin, Goalie Vigini und Junioren-A Spieler Jan-Erik
Schnidrig. 30. Beier mit
stark blutender Wunde am Kopf ins Spital eingeliefert.
Verwarnungen: 6. Beier, 8. Schönbächler und 12. Schlup
(alle wegen Foul).
Eine Verwarnung gegen Red Star. Cornerverhältnis: 2:6 für
Einsiedeln.
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