Der
FC Einsiedeln verliert das Derby in Siebnen deutlich 0:3:
„Wenn Handwerker nicht kämpfen!“
Klare und diskussionslose Einsiedler Auswärtsniederlage. Beim
Schwyzer Derby in Siebnen blieb Einsiedeln chancenlos und verlor
0:3. Der FCE patzerte in der Abwehr und war offensiv
inexistent. Im letzten Vorrundenspiel gastiert Einsiedeln am
kommenden Sonntag bei den Zürcher Red Stars.
Einsiedler Abwehr diesmal sicher
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Marty, für einmal ohne Tor |
Bissig hält den Kopfball von Ruhstaller |
Der dreifache Torschütze Mattia am Ball
Fotos: Sepp Kälin.
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kj. Nicht einmal mehr auf seine Abwehr, sonst meist das Prunkstück
des Teams, konnte sich der FC Einsiedeln beim Auswärtsspiel in
Siebnen verlassen. Teilweise haarsträubend, wie sich die
Einsiedler Hintermannschaft von den Gastgebern vorführen
liess. 0:3 lautete das klare und deutliche Ergebnis nach 90
Minuten, in denen der FCE vieles falsch machte und fast nichts richtig
lief bei den Einsiedlern.
Drei Gegentreffer in einer Partie, das hatte der FCE in dieser Saison
erst einmal, zum Saisonauftakt beim 3:3 Remis in Kilchberg
kassiert. Und, erst zum achten Male in bisher 69
Wettbewerbsspielen kassierte der FCE unter Trainer Stefan Flühmann
mehr als zwei Gegentore. Verständlich, dass auch der Einsiedler
Trainer nach dem Spiel über seine Defensive haderte.
Flühmann ein grosser Verfechter einer „defensiven Stabilität“
bei seiner Mannschaft. Tatsächlich war es fast unerklärlich,
wie leicht die sonst so sichere zentrale Abwehr, mit den Routiniers,
Sven Huber und Michael Kälin, verwundbar war.
Ohne Kampf
keine Chance
Aber noch mehr regte sich Flühmann nach dem Spiel darüber
auf, wie stark seine Mannschaft nach einem ordentlichen Beginn abgebaut
hatte. Flühmann sprach im ersten Ärger sogar von „einer
Katastrophe sei die Leistung gewesen.“ „Wir, wir sind eine
Mannschaft aus Handwerkern und keine Techniker. Wenn wir aber unser
Handwerk, das Kämpfen vergessen, dann haben wir keine Chance“,
sprach Flühmann Klartext.
In Siebnen zeigte sich einmal mehr auch, wie schwach der FCE nominell
auf den Stürmerpositionen besetzt ist. Nach dem
verletzungsbedingten Out von Pascal Beier stand mit Kurt Marty gerade
noch ein echter Angreifer zur Verfügung. So nahm Flühmann
erstmals in dieser Saison Florian Schlup in die Startformation, als
Sturmpartner von Marty. Schlup konnte seine Chance nicht nutzen. Nicht
nur Schlup wurde offensiv nicht gesehen.
Offensiv
inexistent
Die ganze Einsiedler Mannschaft war in Siebnen vor dem gegnerischen Tor
praktisch inexistent. Zu notieren gab es einen Kopfball von Stefan
Ruhstaller, in der 21. Minute, eine Chance von Marty nach 64
Spielminuten und ein weiterer Kopfball von Schnidrig übers Tor
gezirkelt, dies kurz vor dem Spielende. Mehr war da nicht.
Wie bereits in der ebenfalls verlorenen Cuppartie in Pfäffikon,
vier Tage zuvor, war aber auch kein Aufbäumen gegen die Niederlage
sichtbar. Notorisch spulte das Team sein Programm runter, ohne
Überraschung, ohne belebendes Element im Spiel. Auch die
Einsiedler Kreativabteilung präsentiert sich derzeit alles andere,
als in Höchstform.
So erstaunte es nicht, dass der gastgebende SC Siebnen, übrigens
sehr defensiv eingestellt, nach dem 1:0 in der 30 Minute praktisch
nicht mehr um den Heimsieg zittern musste. Die Märchler
glänzten zwar auch nicht gerade mit einem offensiven Feuerwerk,
doch drei Tore schafften der SCS immerhin. Dreimal hiess der
Torschütze Luca Mattia. Der kleine, wendige Stürmer erzielte
das 1:0 mit einem Lupfer, profitierte beim 2:0 von einem groben
Missverständnis zwischen Huber und Michael Kälin und
Mattia brauchte nach einem Konter zum dritten Tor nur noch den
Fuss hinzuhalten.
Nach der dritten Saisonniederlage des FCE ist der Rückstand auf
den Tabellenersten Wettswil/Bonstetten auf mittlerweile sieben Punkte
angewachsen. Noch immer steht der FC Einsiedeln auf dem vierten
Tabellenplatz. Der Vorsprung auf den auf Platz neun stehenden SC
Siebnen beträgt aber auch nur noch fünf Punkte. Vielleicht
ist es gut für den FCE, dass bald die Winterpause kommt. Noch 90
Minuten gilt es zu überstehen. Dann ist viel Zeit, die Kräfte
und die Gedanken wieder zu sammeln. Gerade rechtzeitig wohl!
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, Saison 2009/2010.
-- 12. Runde: SC Siebnen - Einsiedeln 3:0 (1:0).
Ausserdorf, Siebnen. -- 200 Zuschauer. -- SR Heinz Hunziker.
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Tore: 36. Mattia 1:0. 52. Mattia 2:0. 88. Mattia 3:0.
SC Siebnen (4-4-2): Bissig; Cicetti, Meyer, Dietiker, Kistler; Bamert,
Pipenbacher (80. Koller), Ponik, Züger; Mattia, Ajvazi.
Einsiedeln (4-4-2): Roman Kälin; Lars
Schnidrig, Michael
Kälin, Sven Huber, Urs Kälin; Manuel
Schönbächler (80. Kevin Bär), Philipp Bachmann,
Christian
Ochsner (64. Christian Frei), Stefan Ruhstaller (54. Yves Auf der
Maur); Kurt Marty, Florian Schlup.
Bemerkungen: FCE ohne Pascal Beier, Oliver Distelbacher, Stefan Zehnder
(alle verletzt), Sven Zehnder
(rekonvaleszent), Jan Kälin, Urs Lacher, Ronny Ochsner und Roberto
Zanetti (alle 2. Mannschaft). Weitere Ersatzspieler:
Pascal Vigini
(Torhüter) und Samuel Ochsner. Verwarnungen: 30. Meyer, 33.
Michael Kälin und 64. Ajvazi (alle wegen Foul).
Cornerverhältnis: 5:2.
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