Spielbericht FC Einsiedeln 1 -- 2009/2010
Hauptsponsor FCE
Spiel: FC Urdorf - FC Einsiedeln
Runde: Meisterschaft 2. Liga 2009/2010 -- 10. Runde
Datum: Sonntag, 18. Oktober 2009, 10.15 Uhr
Ort: Chlösterli, Urdorf

- Matchtelegramm
- Matchvorschau

Grafik: Maisgold-Shirt
Einsiedler Bier Einsiedeln


Der FC Einsiedeln kassiert trotz doppelter Überzahl in Urdorf einen Gegentreffer und spielt nur 2:2:

Eine grosse Chance verpasst

Der FC Einsiedeln hat eine grosse Chance verpasst, näher an die Tabellenspitze heranzukommen. 2:2 unentschieden spielten die Einsiedler in Urdorf. Dies nach einer 2:0 Führung, erzielt von Kurt Marty und Pascal Beier. Am Ende gab es nur einen Punkt, obwohl der FCE in der letzten Viertelstunde sogar in doppelter Überzahl agieren konnte.

Foto: Spiel FC Urdorf - FC Einsiedeln
Die Einsiedler bejubeln das erste Tor von Marty.
Foto: Spiel FC Urdorf - FC Einsiedeln
Pascal Beier enteilt der Urdofer Abwehr.
Foto: Spiel FC Urdorf - FC Einsiedeln
Der Ball fliegt zum 2:2 ins  Einsiedler Tor.
Foto: Spiel FC Urdorf - FC Einsiedeln
Vergeblicher Einsiedler Schlussansturm.

Fotos: Sepp Kälin
kj.  Unglaublich, unmöglich oder einfach eben wirklich nur, nicht zum Glauben? Das Spiel Urdorf gegen Einsiedeln dürfte ein Musterbeispiel dafür sein, wie emotional, wie unerwartet, wie wunderbar Fussballspiele sind und sein können. Und warum dieser Sport so einzigartig, so unberechenbar ist.  Und warum wir diesen Sport so lieben. Urdorf gegen Einsiedeln oder einfach Fussball pur!

Doch der Reihe nach. Und zuerst die Fragen: Warum kann eine Mannschaft 60 Minuten einen Gegner derart dominieren und fällt dann nach einem Gegentor derart auseinander. Warum verspielt der FCE einen 2:0 Vorsprung und kassiert gegen eine Mannschaft, bei der, nach einem doppelten Platzverweis, bereits zwei Spieler weniger auf dem Feld stehen, noch einen Gegentreffer?  Warum kann eine Mannschaft wie Einsiedeln, an diesem garstigen Sonntagmorgen wahrscheinlich ein Dutzend hochkarätige Torchancen erarbeiten und bringt nur gerade zwei winzige Törchen zu Stande?

Fragen über Fragen und Antworten? Die Antworten auf diese vielen Fragen weiss wohl keiner, sonst kann er sich gerne beim Einsiedler Trainer Stefan Flühmann melden. Bei jenem Einsiedler Trainer, der lange Zeit sehr stolz auf sein Team sein konnte und am Ende darüber nachdachte warum „die grosse Chance verpasst wurde“.  Mit einem Erfolg wäre Einsiedeln noch noch näher an den Tabellenersten Wettswil/Bonstetten heranzukommen. Nach dem Remis in Urdorf weist der FCE zwar noch vier Punkte Rückstand auf die Spitze auf. Aber, wenn man sich die Ergebnisse der Runde ansieht und die Punktverluste aller Spitzenteam, ja dann versteht man Flühmann sicher.

2:0 für den FCE innert vier Minuten

Flühmann glaubt, dass seine Mannschaft „noch nicht reif sei“ und darum stets bei den „Big Points“, bei den wichtigen Spielen Nerven zeigt. Und Flühmann ärgerte sich darüber „dass wir immer wieder Aussetzer haben“. Tatsächlich brauchte der,  gastgebenden FC Urdorf gegen Einsiedeln vielleicht vier Torchancen für zwei Tore. Die Zürcher erzielten dabei zwei leichte Treffer. Ganz im Gegensatz zum FCE.  Alleine in den ersten 45 Minuten hätte das Ergebnis gut und gerne 4:1 oder 5:1 lauten können. Grösste Sünder im Auslassen von besten Möglichkeiten waren die beiden Einsiedler Stürmer Pascal Beier und Kurt Marty. Besser machten es Marty und Beier kurz nach der Halbzeit.

Innert nur 240 Sekunden traf zuerst Marty, danach auch Beier. Beides herrlich, erzielte Tore. Marty mit einem wunderbaren Weitschuss in die linke hohe Torecke und dies aus gut 16 Meter. Beier mit einem eben so schönen Kopfball, nach vorzüglicher Vorarbeit von Urs Kälin. Der FCE war in Urdorf zum dritten Mal in Folge in der fast identischen Formation aufgelaufen. Und mit dem identischen Spielsystem, dem in Wollishofen und zu Hause gegen Wallisellen erfolgsbringenden „3-5-2“-System. Einzig die Nichtnomination von Manuel Schönbächler für die Start-Elf war eine kleine Überraschung gewesen. Aber nur, wenn man nicht wusste das Schönbächler die Woche zuvor nicht hatte trainieren können.

Tatsächlich zeigten die Einsiedler in Urdorf eine Stunde eine ganz starke Darbietung. Der FCE lag zu jenem Zeitpunkt mit zwei Treffern in Front. Dazu war der Urdorfer Stürmer Cicolecchia, nach der zweiten Verwarnung, geholt mit einer dümmlichen Schwalbe, bereits vorzeitig unter die Dusche geschickt worden. Alles gut, das ist „gegessen“, dachten die fast in der Überzahl anwesenden Einsiedler Anhänger. Nur wenig beunruhigt war man, nach dem 1:2 Anschlusstreffer von Urdorf in der 63. Minute.

Einsiedler Sturmlauf ohne Erfolg

Was danach aber passierte ist nur schwer erklärbar. Urdorf wurde mit der zweiten gelb-roten Karte noch weiter dezimiert und die Einsiedler hörten plötzlich auf zu spielen. Plötzlich hatten die Spieler ihre Positionen nicht mehr. Die Einsiedler standen nur noch wie ein wirrer Hühnerhaufen auf dem Feld. Und prompt, mit neun Mann glich Urdorf, rund zehn Minuten vor Spielende, aus. Klar, wenn ein eigentlich reguläres Tor von Lars Schnidrig nicht fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt worden wäre, hätte die Einsiedler Rechnung doch noch gestimmt. 

Aber so war es halt und auch Fehlentscheide gehören, wie Fehlpässe auch zum Fussball. Was aber danach, in den letzten zehn Minuten in Urdorf noch passierte, ist fast nicht zu beschreiben und tatsächlich fast unglaublich. Einsiedeln stürmte nun mit Mann und Maus. Wollte unbedingt doch noch gewinnen. Und versagte beim Tore schiessen fast kläglich. Fast im 30-Sekunden-Takt wurde das Tor des FC Urdorf belagert und beschossen. Aber, ob es Bachmann, Kevin Bär, Marty, Schönbächler oder wer auch immer, das „Runde“ wollte und wollte nicht ins „Eckige“. Es war zum Haare raufen. Und eine ganz grosse Chance war verpasst worden!
Grafik Einsiedler Anzeiger
Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, Saison 2009/2010. -- 10. Runde: Urdorf - Einsiedeln 2:2 (0:0).

Chlösterli, Urdorf. -- 100 Zuschauer. -- SR Youssef Rachad.  -- Tore: 46. Kurt Marty 0:1. 50. Pascal Beier 0:2. 63. Pfister 1:2. 81. Petkovic 2:2.

Urdorf (4-4-2): Stämpfli; Zawarty (76. Fischer), Petkovic, Jenny, Stomeo (45. Kaufmann); Füglistaller (64. Galindo), Sebregondi, Batur, De Luca; Cicolecchia, Pfister.

Einsiedeln (3-5-2): Roman Kälin; Christian Frei, Michael Kälin, Sven Huber; Stefan Ruhstaller (76. Manuel Schönbächler), Lars Schnidrig, Philipp Bachmann, Christian Ochsner (86. Kevin Bär), Urs Kälin; Kurt Marty, Pascal Beier (69. Roberto Zanetti).

Bemerkungen: FCE ohne Oliver Distelbacher, Stefan Zehnder (beide verletzt) und Sven Zehnder (rekonvaleszent). Weitere Ersatzspieler: Pascal Vigini (Torhüter), Yves Auf der Maur, Jan Kälin und Florian Schlup. 71. Tor von Schnidrig fälschlicherweise wegen Offside aberkannt. 83. Postenschuss Marty. Platzverweis: 48. Cicolecchia (2. Verwarnung, Schwalbe) und 76. Sebregondi (2. Verwarnung, Foul). Verwarnungen: 20. Sebregondi (Foul), 40. Cicolecchia (Foul), 64. Beier (Foul), 65. Zawarty (Reklamieren), 67. Bachmann (Foul), 82. Huber (Reklamieren). Cornerverhältnis: 2:9 für Einsiedeln



Vorschau Meisterschaftsspiel Urdorf - Einsiedeln vom 18.10.2009:

FCE in Urdorf

kj.  Noch vier Runden stehen in der Meisterschaft der zweiten Liga vor der Winterpause auf dem Programm. Von diesen vier Spielen muss der FCE dreimal auswärts antreten. Nur noch einmal, in der übernächsten Runde, am Samstag. 24. Oktober kann der FCE auf dem Rappenmöösli spielen, beim brisanten Derby gegen Wädenswil. Dieses Spiel gegen Wädenswil wurde vom Sonntag auf den Samstag 17 Uhr vorverschoben. Als erste der drei Auswärtsdestinationen steht für den FCE am Sonntag Urdorf auf dem Reiseplan.  

Urdorf ist, wie der letzte Einsiedler Gegner  Wallisellen, ein Aufsteiger aus der dritten Liga und schlägt sich bisher in der höheren zweiten Liga ganz ordentlich. Mit Trainer Andre Wiederkehr führt ein Mann die Mannschaft, der auf über 350 Spiele in der höchsten Schweizer Fussballliga, als Aktiver bei mehreren Vereinen, zurückblicken kann. Urdorf, das seine Heimspiele  auf dem Sportplatz „Chlösterli“ absolviert, steht nach neun gespielten Runden, mit 10 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. Die Zürcher haben sieben Punkte weniger, als der viertplatzierte FCE auf dem Konto.

Einsiedeln hat wenig Erfahrung mit seinem nächsten Gegner. In den letzten 20 Jahren gab es nur gerade einmal die Paarung Urdorf gegen Einsiedeln. Im Rahmen des regionalen Cups verlor der FCE im November 2006, in der dritten Runde, in Urdorf knapp mit 0:1 Toren. Beim FCE kehrt Kapitän Philipp Bachmann nach abgesessener Spielsperre wieder in die Mannschaft zurück, die zuletzt zweimal in Folge „zu Null“  gegen Wollishofen und Wallisellen gewinnen konnte. Das Spiel beginnt in Urdorf am Sonntag um 10.15 Uhr.