FC
Einsiedeln „schickt“ Wädenswil nach 3:1 Sieg in die 3. Liga:
Überzahl erst am Ende ausgenutzt
Eine 45-minütige Überzahl konnte der FC Einsiedeln beim
Auswärtsspiel in Wädenswil erst in den Schlussminuten
ausnützen. 3:1 siegte der FCE. Die Einsiedler Tore schossen mit
Pascal Beier, Manuel Schönbächler und Kurt Marty drei
verschiedene Akteure. Wädenswil muss nach der Niederlage definitiv
in die 3. Liga absteigen.
Nach 9 Jahren ist der FCE wieder Gast in Wädenswil
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Pascal Beier (rechts) erster Torschütze |
Rückkehr nach Wädenswil für Flühmann's |
Kein Tor! |
Lupfer zum 1:2: Manuel Schönbächler (mitte)
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Augen zu: Torschütze Kurt Marty.
Fotos: Sepp Kälin
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kj. Der 10.
Saisonsieg in seinem 24. Meisterschaftsspiel dürfte für den
FC Einsiedeln, in der Saison 2009/2010 sicher als jener Erfolg gelten,
für den sich die Mannschaft am wenigsten anstrengen musste. Mehr
noch, das 3:1 beim Auswärtsspiel in Wädenswil ist der
Sieg über den man am besten nicht lange spricht. So wenig
berauschend war die Einsiedler Leistung und das Spiel.
Aus der mit Spannung erwarteten Begegnung zwischen dem FC
Wädenswil und dem FC Einsiedeln wurde ein gemütliches
Testspiel, oder wie es der Einsiedler Trainer Stefan Flühmann
korrekt ausdrückte. „Wir haben ein Freundschaftsspiel
gewonnen!“. Spielen und spielen lassen hiess das Motto.
Zweikämpfe wurden tunlichst, beidseits vermieden.
Dabei hätte die Affiche genügend Brisanz für ein
Spektakel, für einen richtigen „Fight“, gehabt. Hier der FC
Wädenswil, mit der letzten theoretischen Chance dem Abstieg in die
3. Liga doch noch zu entrinnen. Schnell war ersichtlich, dass der
Glaube an den Ligaerhalt bei Wädenswil nicht mehr da war. Der
grösste Verein der Region hatte sich bereits damit abgefunden,
dass seine erste Equipe zukünftig ein Drittligist ist. Und auch
die zweite Mannschaft steigt ab, in die vierte Liga.
Der
negativen Linie treu geblieben
Auf der anderen Seite war da der FC Einsiedeln. Mit seinem Trainer
Stefan Flühmann. Jener Trainer, der exakt drei Jahre zuvor mit dem
FC Wädenswil an gleicher Stelle euphorisch den Aufstieg in die
interregionale 2. Liga gefeiert hatte. Jener Flühmann, der vor
seinem Einsiedler Engagement sechs Jahre in Wädenswil tätig
war. Aber es war auch jener FCE, der bisher in der Rückrunde weit
mehr enttäuscht, als überzeugt hatte.
Beide Teams blieben bei der Direktbegegnung ihrer derzeitigen negativen
Leistungslinie treu. Einsiedeln, wiederum mit Kapitän
Philipp Bachmann in der zentralen Abwehr und mit dem nächsten
verletzungsbedingten Ausfall, diesmal erwischte es Jan Kälin an
der Leiste, brachte lange Zeit wenig bis gar nichts zu Stande.
Erst als Wädenswil kurz vor der Halbzeit und der gelb-roten Karte
gegen den Verteidiger Reiter dezimiert war, fand der FCE wenigstens
etwas an Spielkultur. „Wir waren mental nicht bereit“, so
Flühmann. Dem engagierten Pascal Beier, zuvor mehrmals beim
erzielen des
Einsiedler Führungstreffer gescheitert, war es schliesslich
vorbehalten, das Skore in der 58. Minute zu eröffnen. Beier‘s
fünfter Saisontreffer war natürlich zu jenem Zeitpunkt
verdient. Einsiedeln hatte bedeutend mehr Torchancen kreiert gehabt im
Spiel, als Wädenswil.
Wädenswil schaffte es aber in Unterzahl auszugleichen. Zuerst
hatte der FCE Goalie Roman Kälin beim ersten Abschlussversuch des
starken Geiger noch mirakulös abwehren können, gegen den
Nachschuss von Bodmer in der 62. Spielminute, war auch Goalie
Kälin chancenlos. Danach schwanden die Kräfte von
Wädenswil Zusehens.
Den Gegner
müde gemacht
Oder wie es Flühmann meinte: „Wir haben den Gegner, dann müde
gemacht.“ In den letzten 10 Minuten waren die Gastgeber wirklich
fast k.o. So verwunderte es nicht, dass zuerst Manuel
Schönbächler und in der Nachspielzeit Kurt Marty nochmals
zwei Einsiedler Tore erzielten und dem Favoriten Einsiedeln den Sieg
sicherten. Einer der "leichteren" Siege. Aber auch so verdient.
Das 3:1 in Wädenswil war erst der dritte Einsiedler Sieg in der
Rückrunde gewesen. Aber bereits der vierte Einsiedler Erfolg in
Serie in Wädenswil. Nicht nur deswegen, weil die Beichlen für
Einsiedeln stest ein gutes Terrain ist, muss man den Abstieg von
Wädenswil bedauern, der wie es Stefan Füchslin, früher
Spieler beim FCE, lakonisch meinte, „nun definitiv, definitiv
ist“. Mit Wädenswil verlieren die Einsiedler auch einen der
raren Derbygegner. Schade wirklich.
Der FCE kann in den letzten beiden Runden noch zweimal zu Hause
spielen. Am nächsten Sonntag folgt das Schwyzer Derby gegen den SC
Siebnen, zum Saisonabschluss empfängt Einsiedeln am 27. Juni die
Zürcher Red Stars und in diesen Spielen seine Bilanz noch weiter
aufbessern.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga Regional, Gruppe 2, Saison 2009/2010.
-- 24. Runde: Wädenswil - Einsiedeln 1:3 (0:0).
Beichlen. -- 120 Zuschauer. -- SR Ramzy Shahin.
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Tore: 58. Pascal Beier 0:1. 63. Bodmer 1:1. 82. Manuel
Schönbächler 1:2. 90. Kurt Marty 1:3.
Wädenswil (4-5-1): Koch; Keller, Reiter, Strickler, Meyer (85.
Maranovic); Zollinger, Studer (69. Frick), Kuster, Geiger, Bodmer;
Füchslin (61. Minella).
Einsiedeln (4-4-2): Roman Kälin; Florian Schlup, Christian Frei,
Philipp Bachmann, Lars Schnidrig;
Manuel Schönbächler, Christian Ochsner, Kurt Marty, Yves Auf
der Maur (79. Stefan Ruhstaller); Rade Petkovic (74. Kevin Bär),
Pascal Beier (62. Sven Zehnder).
Bemerkungen: Wädenswil nach der Niederlage definitiv abgestiegen.
FCE ohne Oliver Distelbacher,
Sven Huber, Jan Kälin, Michael Kälin, Ronny Ochsner, Pascal
Vigini und Stefan Zehnder (alle
verletzt). 39. Lattenschuss Auf der Maur. Gelb-Rote Karte: 45. Reiter
(Foul). Verwarnungen:30. Reiter (Foul) und 33. Auf der Maur (Foul).
Cornerverhältnis: 1:7.
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