© by Fussballclub Einsiedeln / kj-980405 |
Misslungener Rückrundenauftakt für den FC Einsiedeln:
Niederlage mit Notelf
Die, nach den Voraussetzungen, schon fast erwartete
Niederlage
setzte es für den FC Einsiedeln im ersten Meisterschaftsspiel
des
laufenden Jahres ab. Mit 0:3 Toren, das erste in der
70. Minute
sowie zwei Treffer kurz vor Spielende fiel sie jedoch
etwas zu hoch aus
um dem Spielverlauf gerecht zu werden. Auf den FC
Einsiedeln der
besonders die zweite Spielhälfte schlecht spielte,
kommen nun schwierige
Zeiten entgegen, gilt es doch sich möglichst
rasch von den nun punktemässig
nicht mehr weit entferneten abstiegsbedrohten Ranglistenplätzen
zu entfernen.
kj. "Es wird schwierig werden, mit dieser Notelf" meinte
Trainer
René Kälin vor Spielbeginn am Sonntagmorgen
im Säuliamt. Wahrlich,
der Verantwortliche des FCE war einmal mehr nicht zu
beneiden:
Neben den gesperrten Cäsar Kälin und Christian
Ochsner fehlten ihm
wegen Verletzungen auch Erich Kälin und Fredy Walker.
Praktisch die
gesamte "alte Garde" und damit einiges an Routine. Dazu
gesellten
sich die angeschlagenen Danilo Paterra, Roman Schuler
und Beat
Zampatti. Wenigstens konnten Zampatti und Paterra Teileinsätze
absolvieren.
So verblieben als weitere Ersatzspieler neben Paterra
und Schuler mit
Pirmin Garaventa und Patrick Kündig zwei Spieler
aus der "Reserve"-
Mannschaft. Und während des Spiels gesellte sich
Toni Cosentino dazu,
der nach rund vierzig Minuten verletzt ausschied und
vermutlich sechs
Wochen ausfällt.
Auf der Maur als Libero
Als Libero liess Kälin mit Manfred Auf der Maur einen
Mann
auflaufen, der dies wohl zuletzt in seiner Juniorenzeit
erledigt
hatte. Auf der Maur gelang dabei gar kein schlechtes
Spiel auf der
ungewohnten Position, wie sich später herausstellen
sollte.
Die einheimische Equipe aus dem Säuliamt, die wie
der FCE in
ungewohnter Tabellensituation sind, machten am Anfang
des Spiels
den kompakteren Eindruck und nahmen das Spiel in die
Hand. Die
Einsiedler hatten zu Beginn einige Mühe ihre Positionen
zu finden.
Doch ab der 15. Spielminute bis zu Halbzeit präsentierte
sich die
Kälin-Elf immer besser.
Dem Heimteam, insbesondre deren Spielmacher Skenderovi,
wurde nun
kein Platz mehr gelassen für einen gepflegten Aufbau.
Mittels
Forchecking wurde frühzeitig gestört und selbst
die Initiative
ergriffen. Daraus ergaben sich auch die ersten Möglichkeiten
einen
Treffer zu erzeilen. Etwa in der 28. Minute als
Michael Kälin
seinen Schuss vonm Affoltern-Goalie Büchler gehalten
sah, oder zwei
Minuten später als ein Freistoss von Daniel Bachmann
nur knapp am
linken Pfosten vorbei ging.
Verpasstes Traumdebut für Patrick Kündig
Die grösste Torchance für den FCE verpasste
jedoch kurz vor der
Halbzeit freistehend Patrick Kündig als er aus rund
fünf Metern den
Ball über das Tor zirkelte. Der erst auf die Rückrunde
zur zweiten
Mannschaft des FCE gestossene 21jährige Wollerauer
hätte bei einem
Torerfolg ein Debut der besonderen Art erlebt. Bei seiner
Goalchance war der Neo-Einsiedler gerade mal fünf
Minuten auf dem
Spielfeld; er hatte den verletzt ausgeschiedenen Cosentino
ersetzt.
Die vielen mitgereisten Anhänger des FCE freuten
sich jedenfalls,
nach dem starken aufkommen des FCE vor der Halbzeit,
beim
Pausenkaffee auf die Fortsetzung des Spiels. Doch diese
zweite Halbzeit
sollte eine der schwächsten für den FCE in
der laufenden Saison werden.
Alles zuvor positiv gesehene innerhalb der Einsiedler-Elf
war nun wie
weggewischt. Man liess dem Gegener viel zu viel
Raum, den
dieser auch prompt ausnützte. Daneben klaffte zwischen
dem Mittelfeld
und dem Sturm ein viel zu grosses Loch, sodass der FCE
meist nur
noch mit wilden Befreiungsschlägen den Ball aus
der Gefahrenzone
wegbrachte und damit sofort immer wieder die Säuliämter
ins Spiel
brachte.
Schwache zweite Halbzeit
Dazu gesellten sich auch einzelne individuelle Fehler.
So einen nützte der zur
Halbzeit eingewechselte Gloor in der 70. Minute kaltblütig
zur 1:0
Führung der Heimequipe aus. Der ansonsten äusserst
zuverlässige
Einsiedler Goalie Thomas Schmid hatte einen Flankenball
verfehlt
gehabt. Zu einer Änderung der Affolter-Dominaz konnten
auch die
beiden danach eingewechselten Danilo Pattera und Pirmin
Garaventa
nichts beitragen.
In den letzten Spielminuten konnte Affoltern gegen einen
nun
erschreckend schwachen FCE nochmals zwei Treffer durch
Schulthess
erzielen und damit das Ergebnis auf ein klares 3:0 erhöhen.
Beide
mal hatte der Stürmer dabei leichtes Spiel. Kurz
vor dem
Schlusspfiff des guten Schiedsrichter René Giger
erhielt
Skenderovic noch die rote Karte nach einer Tätlichkeit
an Remo
Marty.
Der FC Einsiedeln tut gut daran den missglückten
Auftritt in der
zweiten Spielhälfte in Affoltern möglichst
bald zu vergessen. Es
geht nun darum in den nächsten schweren Spielen
baldmöglichst
genügend Punkte zu sammelen um sich gegen hinten
genügend
abzusichern. Leicht wird dies sicher nicht, scheint
doch die nahe
Zukunft weiterhin die Absenzenliste beim FCE zu dominieren.
Bereits am hohen Donnerstag geht es mit dem Heimspiel
gegen Horgen
für den FCE weiter. Dannzumal kommt mit Christian
Ochsner
wenigstens eine Alternative ins Team zurück.
Meisterschaft 2. Liga 97/98. 14. Runde: Affoltern
- Einsiedeln 3:0
(0:0).
Tore: 70. Gloor 1:0. 90. Schulthess 2:0. 92. Schulthess 3:0
Affoltern am Albis, Im Moos. 120 Zuschauer. --
Schiedsrichter:
René Giger.
Einsiedeln: Thomas Schmid; Manfred Auf der Maur, Sepp
Holdner,
Edgar Zehnder, Fredy Ochsner, Daniel Bachmann, Marcel
Schnidrig,
Beat Zampatti (73. Danilo Paterra), Remo Marty, Toni
Cosentino
(40.Patrick Kündig), Michael Kälin (78.
Pirmin Garaventa).
Affoltern: Büchler, Onoratti, Kauffmann, A. Wälter,
Dautovski,
Capodivento (46. Gloor), P. Wälter, Skenderovic,
Aki (86.
Schulthess), Filipovic, Bracher (68. Puntillo).
Bemerkungen: Gut bespielbares Terrain. Einsiedeln
Erich Kälin,
Roman Schuler Fredy Walker (alle verletzt), sowie
ohne Cäsar Kälin
und Christian Ochsner (beider gesperrt). Erstes Spiel
beim FCE für
Patrick Kündig. Ersatztorhüter: Andy
Holdener. Verwarnungen: 30.
Filipovic (Foul), 63. Aki (Foul), 84. Schnidrig
(Foul). Rote
Karte: 93. Skenderovic (Tätlichkeit). -- Cornerverhältnis:
6:4
(4:3).