Matchbericht Einsiedeln 1 - Galatasaray vom 9. 11. 97

Torloses Unentschieden zwischen dem FCE und Galatasaray:

Mit 10 Mann Punkt gerettet!

Auch im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres gelang es dem FC Einsiedeln nochmals nicht, kein Tor zu erzielen. Im Gegenteil, er musste froh sein, gegen den starken FC Galatasaray wenigstens einen Punkt zu holen, nachdem ein halbe Stunde vor Schluss Cäsar Kälin vom Platz gestellt wurde. Die Equipe von René Kälin "überwintert" damit auf Rang sieben mit bereits 11 Punkten Rückstand auf Leader Horgen.

kj. Auch das letzte Spiel des Jahres brachte das grösste Problem des FC Einsiedeln in der laufenden Saison nochmals eklatant zum Vorschein: Das Toreschiessen. Erneut, wie vor Wochenfrist beim FC Blue Star, blieb die Abwehr unbezwungen, doch herrschte im Sturm gelind ausgedrückt ein "kleines Lüftchen". Trotzdem dürfte das torlose Remis im Nachtragsspiel aus der 9. Runde gegen Galatasaray an diesem bereits kühlen Sonntagnachmittag auf dem Rappenmöösli als eines der unterhaltsameren Spiele in Erinnerung bleiben.

Rot gegen Cäsar Kälin

Besonders die letzte halbe Spiel-Stunde hatte es in sich. Dies als Folge davon, dass der FC Einsiedeln ab der 60. Minute ohne den zuvor souveränen Libero Cäsar Kälin auskommen musste. "Cäsi" hatte als hinterster Mann in einem ansich fairen Zweikampf den gegnerischen Dülek zu Fall gebracht, was nach Reglement den automatischen Auschluss bedeutete. Die Gäste aus der Stadt Zürich witterten nun die Chance dem dezimerten FCE doch noch zu bezwingen. Sie verstärkten ihre offensiven Bemühungen deutlich, doch kamen wie bereits zuvor auch mit einem Mann mehr kaum zu richten Torchancen.

Matchball für Fredy Ochsner in der 90. Minute

Diese hatte der FCE in der Person von Fredy Ochsner, der kurz vor Spielschluss ein Zuspiel des eingewechselten Michael Kälin aus rund sieben Metern nicht verwerten konnte und den Ball über das Tor zirkelte. Die drei Punkte für den Sieg, wären objektiv betrachtet, ein zu guter Lohn gewesen, für einen FCE, der vorallem in der Offensive erneut enttäuschte. Hier scheint die grosse Chance für Trainer René Kälin in der Winterpause zu liegen. Die fehlende Kaltblütigkeit beziehungsweise Abgeklärtheit vor dem Tor zu verbessern, oder einen Goalgetter unter dem Christbaum hervor zu zaubern.

Alles in allem war der Aufsteiger Galatasaray jedoch bereits in der ersten Spielhälfte die um eine Spur bessere Equipe. Der Neuling zeigte sich mit einem starken Pressing und einer klugen Raumaufteilung, die dem FCE einen geordneten Spielaufbau verhinderte. Die technisch brillianten Einzelspieler der Gäste waren immer einen Schritt schneller als die Rot-Schwarzen.

René Kälin hatte zum erstenmal in dieser Saison Danilo Paterra von Anfang an nominiert. Ausserdem kehrte Fredy Walker nach verbüsster Sperre zurück in das Team. Walker spielte jedoch nicht auf der gewohnten Libero-Position, sondern im linken Mittelfeld. Von Beginn weg kamen die Einsiedler jedoch unter Druck und gar nie zur gewohnten Spieldominanz, dies aus den bereits oben erwähnten Gründen.

Wenige Torchancen beiderseits

Das Spiel hatte seinen Mittelpunkt in der mittleren Zone, zu stark erwiesen sich die beiden Abwehrreihen. Zu erwähnen sind ausser dem bereits geschilderten Matchball von Fredy Ochsner noch ein Kopfball von Manfred Auf der Maur in der 20. Minute, den Galatasaray Goalie Ivanovic behändigte, oder die 64. Minute als Ivanovic gegen den alleine anstürmenden Daniel Bachmann innerhalb (?) des Strafraums mit den Händen abwehren konnte. Daneben noch ein missglückter Abschlussversuch Cosentinos in der 77. Minute. Dies wars bereits mit Einsiedler Chancen. Etwas gar wenig für ein Heimspiel des letztjährigen Gruppenersten.

Auf der anderen Seite rettete, einmal mehr wie in den letzten Spielen, Goalie Thomas Schmid das Unentschieden. So vorallem mit einer Glanztat vier Minuten vor Schluss gegen Zequiri. Daneben beklagte Galatasaray in der 52. Minute jedoch auch Pech als Apaydin nur das Lattenkreuz traf.

Mit elf Punkten Rückstand auf Leader Horgen geht der FCE nun in die Winterpause. Elf Punkte scheinen etwas gar viel zu sein, um noch mit dem Gruppensieg zu liebäugeln. Trotzdem könnte eine geglückte Rückrunde noch einiges ändern und es sind immerhin noch 10 Runden ausstehenden. Eine erste Bilanz der Vorrunde fällt auf den ersten Blick ernüchternd aus. Beim genaueren Hinsehen muss jedoch festgehalten werden, dass René Kälin kaum einmal in einem Spiel alle Spieler zur Verfügung hatte. Neben Verletzungspech waren es oftmals auch Abwesenheits-Gründe, die bei einem Zweitliga-Fussballer nicht gerade auf eine sportliche Einstellung schliessen.

Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga 97/98. Nachtraggspiel aus der 9. Runde: Einsiedeln - Galatasaray 0:0.

Rappenmöösli. 300 Zuschauer. -- Schiedsrichter: Werner Balmer.

Einsiedeln: Thomas Schmid; Cäsar Kälin, Christian Ochsner, Edgar Zehnder, Manfred Auf der Maur, Marcel Zehnder, Danilo Paterra (68. Remo Marty), Fredy Ochsner, Fredy Walker (C), Daniel Bachmann, Toni Cosentino (86. Michael Kälin).

Galatasaray: Ivanovic; Calo, Smolcic, Yilmaz, Kocatuerk, Meister, Dülek, Zequiri, Apaydin (82. Ugarovic), Eral, Nazzanini (68. Senic).

Bemerkungen: Trotz Regenfällen vor dem Spiel gutes Spielterrain. Einsiedeln ohne Sepp Holdener und Erich Kälin (beide verletzt), sowie ohne Marcel Schnidrig und Beat Zampatti (abwesend). Ersatztorhüter: Andy Holdener. Verwarnungen: 40. Dülek (Foul), 57. Yilmaz (Reklamieren), 81. Christian Ochnser (Foul) und Calo (Foul). Rote Karte: 60. Cäsar Kälin (Foul). -- Cornerverhältnis: 6:7 (4:4). Matchballspender: Landgasthof Post Biberbrugg, Möbelfabrik Zehnder, Rest. Nelson Pub, Roleto Rollski Schindellegi, AVB Kreuzlingen.