Spielbericht Einsiedeln 1 - Kilchberg/Rüschlikon vom 24.5.98
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Matchtelegramm

Der FC Einsiedeln verliert gegen Kilchberg/Rüschlikon mit 1:4

Spiegelbild der ganzen Saison

Zu einem Spiegelbild der in einer Woche zu Ende gehenden gesamten
Saison 1997/98 wurde für den FC Einsiedeln das letzte Heimspiel
gegen Kilchberg/Rüschlikon. Nach einer 1:0 Führung durch Michael
Kälin unterlag der FCE dem Gast vom Zürichsee mit 1:4 und musste
die Partie dazu noch in doppelter Unterzahl beenden. Den mit
Torhüter Andy Holdener und Mittelfeldspieler Marcel Schnidrig
wurden gleich zwei Einsiedler des Feldes verwiesen.
 

kj. Schlussendlich sind es gerademal 12 von 33 möglichen Punkten
geworden, die der FC Einsiedeln aus 11 Heimspielen der Saiosn
1997/98 geholt hat. Wahrscheinlich kann man aber auch einfach froh
sein, den Ligaerhalt bereits eine Woche früher mit dem Auswärtssieg
bei Galatasaray sichergestellt zu haben. Sonst wäre das letzte Spiel
der Saison am kommenden Samstag beim FC Wiedikon für den FCE eine
ganz heisse Nummer geworden.

Natürlich kann man sagen, es ging für den FCE an diesem
schönen Sonntagnachmittag um nichts mehr. Doch dasselbe galt auch
für den Gegner Kilchberg/Rüschlikon. Natürlich sind Spiele, in
denen man während über 60 Minuten mit einem Mann weniger spielen
muss und während beinahe 30 Minuten gar mit zwei Mann weniger
kräfteraubend, besonders bei dem heissen Wetter das am Sonntag war.
Doch auch aus subjektiver Sicht des FCE sah man gewaltige Unterschiede
punkto Einsatz und Einsatzwille.
 

"Jungsturm" zum 1:0

Dabei hatte es für den FCE doch so gut begonnen: Trotz eigentlich
ausgeglichenem Spielbeginn hatte Michael Kälin den Gastgeber in der
19. Minute in Front gebracht. Die Vorarbeit hatte dabei mit Roman
Schuler die andere Hälfte des "Jungsturm" gemacht. René Kälin hatte
mit der Nomination Schuler's sein Versprechen wahr gemacht und
anhand der Ausgangslage zumindest einem Nachwuchsspieler eine
Chance von Beginn weg gegeben. Beide, sowohl der 18jährige Schuler,
wie auch der noch nicht 21jährige Michael Kälin liefen in dieser
Anfangsphase sehr viel und koordinierten ausgezeichnet.

Der wie immer äusserst kampfstarke und ausnahmslos mit athletischen
Spielern agierende FC Kilchberg/Rüschlikon liess sich jedoch durch
din frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen und hatte wie
bereits vor der Einsiedler Führung auch danach etwas mehr vom
Spielgeschehen. Dies zeigte sich auch in Torchancen, etwa als Grimm
in der 25. Minute seinen Kopfball an die Latte setzte. Der FCE war
viel mehr als ihm lieb war unter Druck.
 

Lapsus Andy Holdener's...

Dem Spielverlauf entsprechend gelang Kilchberg/Rüschlikon nach
fünfundzwanzig Spielminuten der Ausgleich. Obwohl gerecht, muss der
Treffer eher als glücklich bezeichnet werden. Denn nach einer zu
kurzen Abwehr, passte der Weitschuss von Frare aus grosse Distanz
genau in die linke Torhälfte. Ein Sonntagsschuss.

Erste richtige Aufregung danach sieben Minuten vor der Pause. Nach
einem erneut unötigen Ballverlust wehrte Goalie Andy Holdener den
Ball mit den Händen ausserhalb des erlaubten Sechzehners ab. Dies
bedeutete für ihn die Rote Karte und den damit verbundenen
Platzverweis. Für ihn kam Thomas Schmid ins Einsiedler Tor und
gleichzeitig musste Roman Schuler vom Platz.

Die numerische Überzahl an Spielern kam dem laufstarken Gegner
natürlich entgegen und sie versuchten sofort den Führungstreffer
ihrerseits zu erzielen. Zweimal konnte Schmid dies mit guten
Paraden jeweils gegen Scheu noch verhindern kurz vor und kurz nach
der Halbzeit.

Doch ein erneuter Abwehrfehler brachte doch noch die 1:2 Führung
der Gäste. Carella war es, der in der 50. Minute das Geschenk der
FCE-Verteidigung dankbar annahm und überlegt am chancenlosen Schmid
vorbei einschoss.
 

... und Lapsus's Marcel Schnidrig

Damit wurde natürlich die Luft für den FCE immer dünner. Ob dies
auch der Grund gewesen ist, für das eigentlich unötige
Revanchefoul, dass auch Marcel Schnidrig einen Platzverweis
brachte? Klar wurde er behindert als er einen Einwurf ausführen
wollte, doch darf man als bestandener Spieler so nicht reagieren.

Dadurch war sich der FCE natürlich der letzten kleinen Hoffnung
beraubt vielleicht doch noch punktemässig einen Erfolg landen zu
können. Und obwohl das Team gar nicht so schlecht aussah nütze
Kilchberg/Rüschlikon die Zweimann Überzahl noch zu zwei weiteren
Treffern. Ungewöhnlich nur die Entstehung: So beim 1:3 als Carella
(erneut er) einen Konter (!) ausnütze oder beim 1:4 als Schmid
einen sicher geglaubten Ball verfehlte und Grimm mit einem Kopfball
zum Erfolg kam.

René Kälin zeigte sich nach dem Spiel einmal mehr enttäuscht über
die Einstellung und den Einsatz gewisser Spieler, wie er sich noch
in diplomatischer Form ausdrückte. "Das war wieder ein eigentliches
Spielgelbild der ganzen Saison" meinte der vor dem Spiel mit Blumen
verabschiedete Trainer des FCE.
 

Matchtelegramm

 Meisterschaft 1997/98. 21. Runde. Einsiedeln - Kilchberg/Rüschlikon
1:4 (1:1)

Rappenmöösli. -- 250 Zuschauer. -- SR: Manfred Hiller. -- Tore: 19.
Michael Kälin 1:0. 25. Frare 1:1. 50. Carella 1:2. 77. Carella 1:3.
88. Grimm 1:4.

Einsiedeln: Andreas Holdener; Erich Kälin, Sepp Holdener, Fredy
Walker (C), Christian Ochsner, Manfred Auf der Maur, Beat Zampatti
(85. Fredy Ochsner), Daniel Bachmann, Marcel Schnidrig, Roman
Schuler (39. Thomas Schmid), Michael Kälin (71. Remo Marty).

Kilchberg/Rüschlikon: Suffert; Klein (83. Korzepa), Roth, Tomeo,
Pernet (58. Lenherr), Frare, Hirsig, Laurino, Scheu, Grimm,
Carella.

Bemerkungen: Ausgezeichnete äussere Bedingungen. Vor dem Spiel
Verabschiedung von Trainer René Kälin und Betreuer Werner Kälin.
René Kälin wirkte eine Saiosn beim FCE, Werner Kälin war seit drei
Jahren Betreuer. Einsiedeln ohne Toni Cosentino, Cäsar Kälin und
Danilo Pattera (alle verletzt). Rote Karten: 38. Andreas Holdener
(Handspiel) und 63. Marcel Schnidrig (Revanchefoul). Verwarnungen:
55. Manfred Auf der Maur und 64. Klein (beide wegen Foulspiel). 20.
Lattenköpfler Grimm. Matchballspender: Cafe-Rest. Parpan
Einsiedeln, Biberbau AG Bennau.