Spielbericht Wädenswil - Einsiedeln 1 vom 3.5.98
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Matchtelegramm

Der FC Einsiedeln verliert in Wädenswil mit 0:5

Fünf Tore und fünf Karten

Reichlich beschenkt wurde der FC Einsiedeln bei seinem
Auswärtsspiel am Sonntag in Wädenswil. Dies jedoch auf eine Art und
Weise die dem FCE gar nicht lieb war. Neben fünf Gegentreffer
kassierte man auch gleich noch fünf gelbe Karten. Die 0:5
Niederlage (Halbzeit 0:1) war zwar um einige Tore zu hoch, doch
zeigte der FCE vorallem in der zweiten Spielhälfte eine miserable
Leistung, sodass der Wädenswiler Sieg hochverdient war. Damit hat es
das Team vorerst verpasst den definitiven Ligaerhalt zu sichern.

kj. Nach zuletzt drei Siegen in Serie sollte der FC Einsiedeln die
Partie in Wädenswil mit einger Sicherheit in Angriff nehmen, dachte
man wenigstens. Doch die gegenüber dem Vorsonntag praktisch
unveränderte Equipe (einzig Michael Kälin spielte von Beginn weg
für Erich Kälin) liess sich von Beginn weg vom Heimteam Wädenswil
dominieren. Die Gründe hierfür waren in erster Line ein völlig
ungenügendes Abwehrverhalten, dass bereits bei den Sturmspitzen
anfing und sich durch die ganze Mannschaft zog. Daneben liess man
Wädenswil viel zu viel Spielraum, deckte einfach nicht konsequent
genug und liess das Heimspiel dadurch spielen wie es wollte.
 

Erste Hälfte noch einigermassen ausgeglichen

Obwohl bereits in der ersten Spielhälfte Wädenswil ein deutlich
Chancenplus verzeichnete, konnte die Mannschaft von Trainer René
Kälin in diesen ersten 45. Minuten immerhin einigermassen
mithalten, ja hatte gar selbst Torchancen. Etwa bei einem Kopfball
von Cäsar Kälin, in der 21. Minute nach einem weiten Einwurf von
Daniel Bachmann, oder bei einem Weitschuss von Christian Ochsner
(37. Minute) der nur knapp am linken Torpfosten vorbeistrich. Als
man sich bereits mit dem torlosen Halbzeitstand abgefunden hatte,
nützte der Wädenswiler Javier Sanchez bereits in der Nachspielzeit
der ersten Spielhälfte ein Missverständniss zwischen Goalie Thomas
Schmid und Verteidiger Sepp Holdener aus zur 1:0 Führung.
 

Kurz vor und kurz nach der Pause

Das die Führung psychologisch zum geeignetsten Zeitpunkt war
zeigte sich kurz nach Wiederanpfiff. Den nur zwei Minuten nach dem
Pausentee trickste erneut Sanchez Sepp Holdener aus und traf
mittels Flachschuss zum 2:0. Überhaupt waren die beiden Wädenswiler
Sturmspitzen Javier Sanchez und Christian Meyer von der Einsiedler
Verteidigung kaum zu halten und entschieden die Begegnung praktisch
im Alleingang. Auf der einen Seite Meyer mit seiner oft an der
Grenze des erlaubten liegenden "Vorarbeit" und neben ihm Sanchez
als Vollstrecker.
 

Kein Penalty für den FCE

Trotz der krassen Überlegenheit hätte der FCE beinahe noch den
Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt. Doch der nicht überzeugende
Schiedsrichter Paul Gerber aus Moutier sah in der 54. Minute ein
klares Handspiel der Wädenswiler Verteidigung wohl als einiziger
ausserhalb des Strafraums und gönnte dem FCE nur einen Freistoss,
anstelle des berechtigten Elfmeters. Dieser Zwischenfall schien der
Kälin-Elf nochmals einen Knacks zu geben, den nur drei Minuten
später machte Sanchez mit Treffer Nummer drei bereits alles klar.
Nachdem Christan Ochsner zuerst noch auf der Linie retten konnte
war gegen den Direktschuss nichts zu machen.

Die restliche halbe Stunde war der FCE zwar meist in Ballbesitz,
musste aber in der 71. Minute mittels verwandeltem Foulpenalty durch
De Almeida (Christian Ochsner hatte Meyer gefoult) und praktisch in
der letzten Spielminute durch Sanchez's vierten Treffer nochmals
zwei Gegentreffer hinnehmen.

Gelbe Karten spielentscheidend?

Ärgerlich neben der seit Jahren nicht mehr dagewesenen Höhe einer
Niederlage dürfte für den FC Einsiedeln aber auch die erhaltenen
fünf gelben Karten gewesen sein. So bewirkten die ersten beiden in
der 15. Minute gegen Christian Ochsner und in der 33. Minute gegen
Sepp Holdener doch einige Unsicherheiten der beiden ansonst sehr
souveränen Manndecker des FCE. Danach konnte sie sich kaum mehr
etwas erlauben, ohne dass nicht immer im Hinterkopf ein Auschluss
war. Besonders beim Vorentscheidenden 2:0 zeigte sich dies deutlich
im Abwehrverhalten Holdner's. Die Frage darf auch erlaubt sein, ob
in einem ansich fairen Spiel, die acht gezeigten gelben Karten
nicht etwas übertrieben waren. Dies soll und darf keinesfalls als
Entschuldigung für diese hohe Schlappe gelten, den diese hatte sich
das Team durch seine schlechte Leistung schlussendlich selbst
zuzuschreiben.
 

Matchtelegramm

Meisterschaft 2. Liga 97/98. 18. Runde. Wädenswil - Einsiedeln 5:0.

Beicheln, Wädenswil. 350 Zuschauer. -- SR: Paul Gerber (Moutier).
Tore: 45. (1. Halbzeit) Sanchez 1:0. 46. Sanchez 2:0. 57. Sanchez
3:0. 71. De Almeida (Foulpenalty) 4:0. 90. Sanchez 5:0.

Wädenswil: Wehrli; Wieser, Kessler, Corrado (81. Zollinger), Galli
(25. De Almeida), Aksoy, Fegble, Keller, Santi (76. Seeber),
Sanchez, Meier.

Einsiedeln: Thomas Schmid; Fredy Walker (C), Sepp Holdener (65.
Erich Kälin), Christian Ochsner, Remo Marty,  Cäsar Kälin, Manfred
Auf der Maur, Beat Zampatti (61. Fredy Ochsner), Daniel Bachmann,
Marcel Schnidrig, Michael Kälin (63. Roman Schuler).

Bemerkungen: Einsiedeln ohne Toni Cosentino und Danilo Pattera
(beide verletzt). Verwarnungen: 15. Christian Ochsner, 33. Sepp
Holdener, 45. Marcel Schnidrig, 48. Corrado, 68. Meyer, 79. Kessler
(alle wegen Foulspiel). 75. Cäsar Kälin und 77. Fredy Ochsner
(beide wegen Reklamieren).