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Der FC Einsiedeln verliert in Wädenswil mit 0:5
Fünf Tore und fünf Karten
Reichlich beschenkt wurde der FC
Einsiedeln bei seinem
Auswärtsspiel am Sonntag
in Wädenswil. Dies jedoch auf eine Art und
Weise die dem FCE gar nicht lieb
war. Neben fünf Gegentreffer
kassierte man auch gleich noch
fünf gelbe Karten. Die 0:5
Niederlage (Halbzeit 0:1) war
zwar um einige Tore zu hoch, doch
zeigte der FCE vorallem in der
zweiten Spielhälfte eine miserable
Leistung, sodass der Wädenswiler
Sieg hochverdient war. Damit hat es
das Team vorerst verpasst den
definitiven Ligaerhalt zu sichern.
kj. Nach zuletzt drei Siegen in Serie sollte der
FC Einsiedeln die
Partie in Wädenswil mit einger Sicherheit
in Angriff nehmen, dachte
man wenigstens. Doch die gegenüber dem Vorsonntag
praktisch
unveränderte Equipe (einzig Michael Kälin
spielte von Beginn weg
für Erich Kälin) liess sich von Beginn
weg vom Heimteam Wädenswil
dominieren. Die Gründe hierfür waren
in erster Line ein völlig
ungenügendes Abwehrverhalten, dass bereits
bei den Sturmspitzen
anfing und sich durch die ganze Mannschaft zog.
Daneben liess man
Wädenswil viel zu viel Spielraum, deckte einfach
nicht konsequent
genug und liess das Heimspiel dadurch spielen wie
es wollte.
Erste Hälfte noch einigermassen ausgeglichen
Obwohl bereits in der ersten Spielhälfte Wädenswil
ein deutlich
Chancenplus verzeichnete, konnte die Mannschaft
von Trainer René
Kälin in diesen ersten 45. Minuten immerhin
einigermassen
mithalten, ja hatte gar selbst Torchancen. Etwa
bei einem Kopfball
von Cäsar Kälin, in der 21. Minute nach
einem weiten Einwurf von
Daniel Bachmann, oder bei einem Weitschuss von
Christian Ochsner
(37. Minute) der nur knapp am linken Torpfosten
vorbeistrich. Als
man sich bereits mit dem torlosen Halbzeitstand
abgefunden hatte,
nützte der Wädenswiler Javier Sanchez
bereits in der Nachspielzeit
der ersten Spielhälfte ein Missverständniss
zwischen Goalie Thomas
Schmid und Verteidiger Sepp Holdener aus zur 1:0
Führung.
Kurz vor und kurz nach der Pause
Das die Führung psychologisch zum geeignetsten
Zeitpunkt war
zeigte sich kurz nach Wiederanpfiff. Den nur zwei
Minuten nach dem
Pausentee trickste erneut Sanchez Sepp Holdener
aus und traf
mittels Flachschuss zum 2:0. Überhaupt waren
die beiden Wädenswiler
Sturmspitzen Javier Sanchez und Christian Meyer
von der Einsiedler
Verteidigung kaum zu halten und entschieden die
Begegnung praktisch
im Alleingang. Auf der einen Seite Meyer mit seiner
oft an der
Grenze des erlaubten liegenden "Vorarbeit" und
neben ihm Sanchez
als Vollstrecker.
Kein Penalty für den FCE
Trotz der krassen Überlegenheit hätte
der FCE beinahe noch den
Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt. Doch der nicht
überzeugende
Schiedsrichter Paul Gerber aus Moutier sah in der
54. Minute ein
klares Handspiel der Wädenswiler Verteidigung
wohl als einiziger
ausserhalb des Strafraums und gönnte dem FCE
nur einen Freistoss,
anstelle des berechtigten Elfmeters. Dieser Zwischenfall
schien der
Kälin-Elf nochmals einen Knacks zu geben,
den nur drei Minuten
später machte Sanchez mit Treffer Nummer drei
bereits alles klar.
Nachdem Christan Ochsner zuerst noch auf der Linie
retten konnte
war gegen den Direktschuss nichts zu machen.
Die restliche halbe Stunde war der FCE zwar meist
in Ballbesitz,
musste aber in der 71. Minute mittels verwandeltem
Foulpenalty durch
De Almeida (Christian Ochsner hatte Meyer gefoult)
und praktisch in
der letzten Spielminute durch Sanchez's vierten
Treffer nochmals
zwei Gegentreffer hinnehmen.
Gelbe Karten spielentscheidend?
Ärgerlich neben der seit Jahren nicht mehr
dagewesenen Höhe einer
Niederlage dürfte für den FC Einsiedeln
aber auch die erhaltenen
fünf gelben Karten gewesen sein. So bewirkten
die ersten beiden in
der 15. Minute gegen Christian Ochsner und in der
33. Minute gegen
Sepp Holdener doch einige Unsicherheiten der beiden
ansonst sehr
souveränen Manndecker des FCE. Danach konnte
sie sich kaum mehr
etwas erlauben, ohne dass nicht immer im Hinterkopf
ein Auschluss
war. Besonders beim Vorentscheidenden 2:0 zeigte
sich dies deutlich
im Abwehrverhalten Holdner's. Die Frage darf auch
erlaubt sein, ob
in einem ansich fairen Spiel, die acht gezeigten
gelben Karten
nicht etwas übertrieben waren. Dies soll und
darf keinesfalls als
Entschuldigung für diese hohe Schlappe gelten,
den diese hatte sich
das Team durch seine schlechte Leistung schlussendlich
selbst
zuzuschreiben.
Meisterschaft 2. Liga 97/98. 18. Runde. Wädenswil - Einsiedeln 5:0.
Beicheln, Wädenswil. 350 Zuschauer. -- SR:
Paul Gerber (Moutier).
Tore: 45. (1. Halbzeit) Sanchez 1:0. 46. Sanchez
2:0. 57. Sanchez
3:0. 71. De Almeida (Foulpenalty) 4:0. 90. Sanchez
5:0.
Wädenswil: Wehrli; Wieser, Kessler, Corrado
(81. Zollinger), Galli
(25. De Almeida), Aksoy, Fegble, Keller, Santi
(76. Seeber),
Sanchez, Meier.
Einsiedeln: Thomas Schmid; Fredy Walker (C), Sepp
Holdener (65.
Erich Kälin), Christian Ochsner, Remo Marty,
Cäsar Kälin, Manfred
Auf der Maur, Beat Zampatti (61. Fredy Ochsner),
Daniel Bachmann,
Marcel Schnidrig, Michael Kälin (63. Roman
Schuler).
Bemerkungen: Einsiedeln ohne Toni Cosentino und
Danilo Pattera
(beide verletzt). Verwarnungen: 15. Christian Ochsner,
33. Sepp
Holdener, 45. Marcel Schnidrig, 48. Corrado, 68.
Meyer, 79. Kessler
(alle wegen Foulspiel). 75. Cäsar Kälin
und 77. Fredy Ochsner
(beide wegen Reklamieren).